• Erst Hose runter… dann den Rock hoch

    16 November 2023, Australia

    Kalt Start um 05:30 Uhr!!!! Freiwillig? Ha wer mich kennt weiß, dass das nur zum Wandern oder Ski fahren geht. Nein der Quälgeist um 05:30 Uhr!!!!! War der Feueralarm in unserem AirBnB. Das ist sicher noch niemandem von euch passiert.

    Wäre es wenigsten ein Feuer gewesen……….aber nein, wir müssen froh sein, dass es einfach eine Fehlfunktion des Feuermelders war die unsern Schlaf abrupt beendet hat. Ein paar Tage später beim Schreiben des Posts muss ich sogar sagen, dass es ganz interessant war das Alarmsystem einmal kennenzulernen. Denn wer sich noch an die Feuer aus 2020 erinnern kann, der weiß auch, dass Waldbrände keine Seltenheit sind. Es hätte halt nur nicht gleich so früh sein müssen. Wir haben auch erst überhaupt nicht kapiert was es ist, was die ganze Folter noch viel heftiger gemacht hat. Zuerst ging der Alarm los. PIIIIEEEEEPPPPPP. Dann das Licht über dem Eingang. Es war gruseliger als im Geisterhaus möchte ich an der Stelle betonen.

    Bevor wir verstanden hatten was uns geweckt hat, hat es auch schon wieder aufgehört. Doch dann ging es wieder los. Und wieder und wieder. Irgendwann hat Michi sich einen Stuhl geschnappt und alle Knöpfe gedrückt die es an dem Ding gab. Was auch immer es am Ende war, er hat den Richtigen erwischt. An Schlaf war natürlich nicht mehr zu denken, also erst mal Kaffee.

    Mit Kaffee und Frühstück im Blut ging’s uns schon langsam besser. Und eigentlich war es garnicht schlecht, dass wir früh wach waren. Die ganze Wäsche vom Vortag wollte noch abgehängt, gefaltet und in den Koffern verstaut werden. Das kleine bisschen Haushalt macht sich nun mal nicht von allein (auch nicht im Urlaub), wie wir alle Wissen. Auch das Geschirr vom Vorabend und vom Frühstück mussten wir noch abspülen. Als wir endlich mit allem fertig waren, die Koffer wieder sicher im Auto verstaut und die noch übrigen nassen Klamotten im Auto verstaut haben, ging es ab auf in Richtung Ocean Road.

    Ein weiterer Tag im Auto mit tollen Ausblicken und großartigen Erlebnissen sollte uns erwarten. Unser erste Stop die Tankstelle. Direkt an der Küste auf einem kleinen Flecken Teer standen 4 Self Service Zapfhähne. Tanken mit Aussicht. Das war toll und billig. 1,49 $ für den Liter Benzin, das sind ca. 0,96 €. Sonst sind wir bei ca. 2 $ - 1,30 €. Mit dem vollgetankten Auto geht es direkte zur ersten guten Stelle mit tollem Blick über den gesamten Ozean (laut Google Tasmanische See). Es war großartig, aber super kalt. Ich war etwas naiv und hab mir Sandalen und ein Kleid angezogen. Meer, Australien, Sommer…na ihr versteht schon. Beim ersten Stopp hat mich Michi noch in seine warme Jacke eingewickelt. Beim zweiten hat er mich nicht mehr so leicht davon kommen lassen.

    Aber erst mal geht es nun auf die echte „Gerate Ocean Road“. Als wir von Melbourne nach Adelaide gefahren sind haben wir noch gedacht wir fahren lieber durchs Innland und lassen die Great Ocean Road bei unserem ersten Australien Besuch ausfallen. Als wir nun das Straßenschild entdeckten und auf die Straße fuhren waren wir doch froh, dass wir hier noch lang kommen. Auch wenn die „Great Ocean Road“ garnicht so viel am Ocean entlang geht, wie wir ursprünglich dachten.

    Die Straße beginnt in Allansford mitten zwischen Feldern und Tieren. Bis wir das erste Wasser sehen fahren wir ein gutes Stück. Von da an halte wir 3 Mal um uns die großartigen Steinformationen vor der Küste Australiens anzusehen. Beim Ersten Stopp packt Michi mich nicht nur in seine Jacke, nein ich bekomme auch Jogginghose und Pulli. Es war wirklich warm und flauschig. Später prägte ich noch den Tag mit dem Zitat: „Erst die Hose runter dann den Rock hoch.“

    Ein Stop ist beeindruckender als der andere und wir genießen die Zeit an jedem Aussichtspunkt. Jede Formation für sich ist wahnsinnig beeindruckend. Hier wird einem wirklich klar, welche Kräfte das Meer hat.

    Der letzte Stop sind die berühmten 12 Apostel. Tatsächlich haben uns die Formationen am allerwenigsten beeindruckt. Alle anderen Stopps haben sich weitaus mehr gelohnt. Aber hey! Nun können wir sagen wir waren hier. 

Nach diesem spektakulären Nachmittag verschwindet die Ocean Road für eine lange Zeit im Great Otway Nationalpark. Der Park ist wunderschön. Überall Eukalyptus Bäume soweit das Auge sehen kann. Hier müssten sich doch sicher die Koalas tummeln. Wir suchen mit Adleraugen die Bäume ab. Und tatsächlich beim letzten Stopp kurz bevor wir den Park verlassen sitzt einer der flauschigen Gefährten in einem Baum und schaut uns direkte an. Wir haben mitten auf der Straße angehalten und Fotos geschossen. Als hätte es der Koala gewusst, blieb er ganz ruhig im Baum sitzen, die Blick auf uns gerichtet. Dieser Moment war atemberaubend und unglaublich schön. Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen hat einfach was besonderes.

    Nach diesem großartigen Tag und dem ganz besonderen Erlebnis mit dem Koala, kommen wir glücklich und erschöpft in unserer Unterkunft für die Nacht an. Das Anwesen mit der Adresse 4990 Great Ocean Road liegt direkt am Meer. Ein spektakulärer Blick. Besser hätten wir es nicht erwischen können. Nach einem schnellen Abendessen spielen wir noch eine Runde Siedler von Catan (die Reiseediton hat sich sowas von gelohnt) und ich war soooo knapp davor die Runde zu gewinnen. Aber das hat wohl nicht sollen sein. Nun ja die Revanche wird bald folgend.
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