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  • Day 78

    Joburg - Jozi - Johustleburg

    June 21, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 17 °C

    Viel wussten wir von Johannesburg, oder Jozi, wie es auch liebevoll von seinen Einwohnern genannt wird, nicht, ausser, dass man nicht rumlaufen sollte und auch nicht lange bleiben braucht. So waren wir gespannt, was uns erwartet und wurden von einer hippen, offenen, inspirierenden Stadt überrascht.

    Aber alles von Anfang... nach 72 Tagen, 71 Nächten (ok, minus die Sambia Nächte im Hostel 69), 11'600km, einem Steinschlag, einem kaputten Reifen, einem Loch im Beifahrersitz, viel Sand, tiefem Wasser, etc. gaben wir unseren treuen Begleiter "Britzi" zurück. Heimlich verdrückten wir ein Tränchen und waren dankbar, dass er uns heil von Kapstadt durch Namibia und Botswana gebracht hat.

    Unser Glück war, dass wir ein Zimmer im supercoolen Curiocity Hostel gebucht hatten. Die Gegend, Maboneng, die im Zentrum liegt ist eigentlich bekannt für Kriminalität. So fragten wir am ersten Abend, ob wir rumlaufen können und wo es Essen gibt und waren überrascht als es hiess: "Ja klar, folgt der Linie auf der Karte, es gibt überall Security, und versucht das Pata Pata, aber es gibt viel Restaurantauswahl." So wanderten wir durch ein Hipster Viertel mit Kunstgalerien, coolen Restaurants, Vintage Shops. Wir fanden super Essen und coole Leute. Inspirierende Individualisten, wie z.B. der Besitzer des Hostels, der es mit 21 gegründet hatte, oder der dänische Künstler, der grade erst nach Johannesburg gezogen ist., und von seinem verkauften Bild eine DC9 (ein kleines ausrangiertes Flugzeug) kaufen will.

    Die obligatorische Soweto Tour und der Besuch des Apartheid Museums durfte nicht fehlen. Der Besitzer des Hostels hat auch ein Stadtführungsunternehmen und so fanden wir uns mit King, unserem Tourguide, im Bus auf einer der lustigsten Touren bis jetzt. Wir bekamen Afrikanische Namen (Flo war Fuzi Muzi, Leader of the Pack und Anja Buhle, the Beauty). Erwartet hatten wir ein Slum, und zu sehen bekamen wir freundliche Gesichter, helfende Hände, heruntergekommene Hütten, geschichtsträchtige Orte, normale Strassen. Zu sehen, wie eine Kinderkrippe alle möglichen Kinder aufnimmt und ihnen Essen und Erziehung gibt, war rührend. Die Freundlichkeit der Menschen zu erfahren, die uns in ihre Heime schauen liessen war herzergreifend. Die Orte zu besuchen, an denen Menschen im Kampf gegen die Apartheid ums Leben kamen war ergreifend. Die Häuser von Mandela und Tutu zu sehen war beeindruckend.

    Das Apartheid Museum rundete den Tag ab, und liess uns mit Bewunderung und Unverständnis zurück. Bewunderung für die Südafrikaner, die sich gegen die Apartheid aufgelehnt hatten. Vor allem die Jugendlichen, die so hart für ihre Freiheit gekämpft haben. Und Unverständnis für Menschen, die andere aufgrund von Hautfarbe einteilen, dafür, wie Menschen so brutal sein können, für alles, was hier in Südafrika geschehen ist. Bezeichnend für das Unverständnis und die Absurdität war u.a. auch die Sinnlosigkeit der Einteilung, wie ein Zitat verdeutlichte: "generell gelten Menschen die Fussball spielen als Schwarze und jene die Rugby spielen als Farbige" (Farbige sind eine der Einteilungen zwischen Schwarz und Weiß).

    So werden wir Johannesburg als aufstrebende Stadt in Erinnerung behalten, mit inspirierenden Persönlichkeiten und viel Unternehmertum.
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