Myanmar

September 2017
A 8-day adventure by Anja und Read more
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  • 815kilometers
  • Day 1

    Mandalay

    September 23, 2017 in Myanmar ⋅ ⛅ 33 °C

    Egal wie oft man im Leben schon geflogen ist, es wird irgendwie doch nie langweilig. Oder lag es diesmal an der chinesischen Kultur? Anja macht sich in eine etwas andere Richtung nach Wien auf, vor mir liegt ein neues Land und davor erst mal eine neue Flugerfahrung:

    - In chinesischen Fliegern dürfen keine Handys verwendet werden, auch nicht im Flugmodus
    - Obwohl es ein Inlandsflug ist, muss ich mein Gepäck beim Umsteigen holen und wieder aufgeben. Dabei war doch alles auf dem gleichen Ticket gebucht...
    - Ich sitze neben einer Chinesin, die sich ihr iPhone mit 5cm Abstand vor die Augen hält und ihr Gesicht in der verspiegelten Rückseite der Schutzhülle für 45 Minuten anschaut (nicht einmal für die Stewardess mit Getränken unterbricht sie das). So richtig unheimlich wird es als sie nach 20 Minuten auch noch anfängt ihr Spiegelbild mit klassischen chinesischen Liedern anzusingen. Andere Länder, andere Sitten...
    - Es folgte eine Odyssee durch den Flughafen Kunming, da niemand so richtig sagen konnte wo das Gepäck wieder aufgegeben werden sollte...
    - Die Security will mein aufgegebenes Gepäck checken, sie hätten da was Verdächtiges gesehen. Finden konnten sie das trotz Abgleich mit ihrem Bild allerdings nicht... Nur wird es jetzt richtig knapp mit dem Flieger, da der erste schon zu spät ankam. Geht aber nochmal gut und ich komme kurz vor Schließen des Gates noch an. Da ich als einziger nicht-Chinese auch noch einen Kopf größer war als alle gab es gleich doppelt was zu sehen :D

    Dann saß ich endlich im Flieger nach Mandalay und konnte mich entspannt zurücklehnen - konnte ja nichts mehr schief gehen. Also Reiseführer raus und die Ziele für Mandalay gesucht. Beim Aufschlagen lande ich beim Abschnitt "Money": im ganzen Land werden keine ausländischen Kreditkarten akzeptiert, also sollte man ausreichend USD mitbringen um sie tauschen zu können. Ach du Sch...!!! Natürlich können es auch nur sauberste 100 Dollar Noten sein, sonst werden sie nicht angenommen. Aber Reiseführer dürfen natürlich auch immer frühestens auf dem Hinflug gelesen werden. Nach einem Blick auf den Buchrücken beruhigt sich mein Puls wieder etwas: Ausgabe 2011. Seit damals hat der Tourismus hoffentlich schon einiges bewirkt und ich kann zumindest am Flughafen Geld abheben. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht.

    Beim Verlassen des Gebäudes lauf ich auf einmal in eine Wand: Willkommen in der tropisch-schwülen Hitze! Die Kälte der vorherigen Monate ist damit wohl endgültig hinter uns und ich frage mich ob ich der einzige bin der hier so schwitzt weil ich noch die Mütze und das nächtliche Feuer aus der Mongolei gewohnt bin. Die Locals sehen recht entspannt aus, suchen sich aber auch lieber ein Plätzchen im Schatten.

    Die Fahrt vom Flughafen ist schon mal ein super Start in Myanmar. Pagoden wo man nur hinschaut, nach ein paar Metern gebe ich das Zählen auf und genieße einfach nur den Anblick. Ankunft im Hotel: super nette Leute und ein richtig schickes Zimmer zum Preis den wir bisher für Hostels gezahlt haben - Myanmar gefällt mir! :)

    Am nächsten Morgen bin ich noch alleine und mache mich auf eine Erkundungstour zu ein paar Sehenswürdigkeiten. Da es in Mandalay keine Gehwege gibt wird eben auf der Straße zwischen dem Gehupe gelaufen. Von den Einheimischen werden auch kürzeste Strecken per Moped zurückgelegt, daher hält immer wieder jemand an der mich auf seinem Gefährt irgendwo hinfahren will... ich lehne dankend ab und setze den Weg fort. Am Ziel finde ich einen großen goldenen Buddha. Das war allerdings nicht immer so, der ist erst durch die Gläubigen so dick und golden geworden, da diese ihn mit Blattgold versehen. Zusätzlich hat dieser Buddha noch seinen eigenen Zahnputzservice: jeden Morgen um 4 kommt dafür extra ein Mönch vorbei... die Temperaturen werden mir langsam etwas zu heiß und ich beschließe die Mittagshitze auf dem Hotelzimmer zu überstehen, wo ich auch auf Lisbeth warte.

    Am Nachmittag geht es dann gemeinsam zur U Bein Brücke, der längsten Teakholz Brücke der Welt. Ein schönes Bauwerk und in dem dazugehörigen See sieht sie spätnachmittags richtig klasse aus! Wir machen noch eine kurze Bootsfahrt ans andere Ende und genießen die Atmosphäre und die Straßenstände.
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  • Day 3

    Bagan

    September 25, 2017 in Myanmar ⋅ ☀️ 20 °C

    (Gastbeitrag Lisbeth)

    Die Hauptattraktivität Myanmars erreichten wir in einem vollen Minibus in rasanter Fahrt zusammen mit vielen Burmesen. Durch lautes Hupen bahnt sich jedes Fahrzeug seinen Weg ungeachtet von Kühen, Hunden, Mopedfahrern und großen Bussen. Kein Wunder, dass selber fahren für Ausländer verboten ist. Interessanterweise gibt es alle Fahrzeuge mit dem Steuer sowohl rechts als auch links, obwohl nur auf der rechten Straßenseite gefahren wird.

    Nachmittags angekommen nahmen wir uns zwei E-Bikes um den Sonnenuntergang inmitten der Pagoden anzuschauen. Auf der Shwesandaw Pagode kletterten wir ganz nach oben und hatten einen Mega Ausblick über unzählige Pagoden in jede Himmelsrichtung. Am nächsten Morgen haben wir uns Roller genommen, um möglichst viele der Pagoden abzufahren. Aber auch Roller fahren will im Sand gelernt sein :D

    In allen Pagoden, ob groß oder klein, gibt es zu jeder Himmelsrichtung einen Buddha in verschiedenen Haltungen. Nach zwei Erdbeben, eines 1975 und eins im letzten Jahr, sind statt 5500 Pagoden nur noch ca 2300 vorhanden. Man darf auch leider nicht mehr auf alle hochklettern. Wir haben aber eine kleinere, sehr schöne Pagode gefunden, auf der wir den nächsten Sonnenuntergang bestaunen konnten und nicht so viele Touristen um uns herum hatten. Die Atmosphäre in Bagan zum Sonnenuntergang ist wirklich einzigartig!

    Einen Ausflug entfernt von Bagan ist außerdem der Mount Popa, buddhistische Bauten auf einem Vulkankegel. Die Bauten sind durch einen halbstündigen Treppenaufgang erreichbar, bei der schwülen Hitze wirkt dieser wie ein Saunabesuch. Wilde Affen begleiten einen des Weges. Oben angekommen haben wir uns nichts mehr gewünscht als eine Abkühlung. Und da kam auch schon aus dem Nichts eine Starkregenfront, die eine Stunde blieb und uns ganz oben mitten in der Wolke ausharren ließ. Nachdem der Regen etwas nachgelassen hatte, traten wir dann aber der Rückweg an. Die Scharen von Affen machten sich in dieser Zeit auf den Weg ganz nach oben und kamen uns in riesigen Gruppen entgegen.

    Abends hatten wir dann ein Busticket für die Fahrt an den Inle See. Ein Pick Up sollte uns im Hotel abholen und zur Busstation bringen, eine halbe Stunde vor Abfahrt des Busses. Der Pick Up kam und kam nicht und im Hotel versicherte man uns, dass sie bereits nachgefragt hätten und dieser gleich kommen sollte. Als es eine Viertelstunde nach (!) Abfahrt war, kam dem Hotel das auch Spanisch vor und wir erfuhren, dass man uns vergessen hatte und der Bus schon losgefahren war. Der Bus wurde gestoppt und wir wurden mit einem Mordstempo zum wartenden Bus gefahren. Hier findet man immer eine Lösung!
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  • Day 6

    Inle See

    September 28, 2017 in Myanmar ⋅ ☀️ 39 °C

    (Gastbeitrag Lisbeth)

    Die Busfahrt war eine holprige Sache, begleitet von lauter asiatischer Musik und einer immens kalten Klimaanlage. Früh morgens am Inle See angekommen fanden wir den Weg zu Fuß zum Hotel zum Glück ohne Probleme, denn wir hatten kein Bargeld mehr, um ein Taxi zu bezahlen. Die letzten Automaten waren alle out of Service gewesen.

    Jetzt kam aber eines der Highlights der Reise, das Bootsrennen des Inle See Festivals. Hier stellten alle Dörfer um den Inle See ein Boot, auf dem sich 30-40 Mann befanden, die alle mit der hier üblichen Einbein Rudertaktik ruderten. Die Boote waren sehr kitschig geschmückt und wurden von lauter Musik begleitet. Ganz zum Schluss fuhr ein goldenes Pagodenboot mit Buddha Statuen. Diese wird während eines Monats einmal um den gesamten See gefahren, damit die älteren Bewohner, die sich nicht mehr selber auf den Weg zum Heimatort der Statuen machen können, auch die Gelegenheit bekommen vor ihnen zu beten. Der ganze Ort hatte sich extra dafür herausgeputzt, ein herrliches Spektakel!

    Insgesamt sollte uns das Festival die gesamte Zeit am Inle See begleiten, denn direkt neben unserem Hotel war ein großes Areal genutzt worden für Karussells, Schiffschaukeln und jede Menge Karaoke bis am frühen Morgen.

    Nach dem Bootsrennen holten wir erstmal etwas Schlaf nach und ließen den Tag gemütlich angehen, mit nepalesischem Essen und einer Thai Massage.

    Am nächsten Tag kam dann die große Erkundungstour über den See. Wir hatten einen eigenen Bootsführer, der uns über den ganzen See fuhr. Sogar zwei Stühle waren aufgestellt, so dass wir nicht wie die Einheimischen auf dem Boden saßen. Die Burmesen sind extrem freundlich gegenüber Fremden und so wurde uns viel zugewinkt und gelächelt. Erstaunlicherweise ist auf dem See übrigens Linksverkehr, während auf der Straße Rechtsverkehr herrscht.

    Unsere Stops auf dem See führten uns zu einer Silberschmiede, einer Seiden-/Lotusweberei und einer Zigarrenmanufaktur, alles Handarbeit. Dazwischen sahen wir noch drei weitere Pagoden. Die Idein war die beeindruckendste ganz im Süden, da sie etwas erhoben lag und rund herum über 1000 weitere kleine Pagoden waren. Das sah zum Teil aus wie in einem verwunschenen Pagodenwald. Das darauffolgende Mittagessen war super! Es gab frischen Fisch aus dem See und dazu eine Kokosnuss. Eine weitere Einkommensquelle am See ist die Fischerei, natürlich durch die Einbeinruderer. Was eine sehr gewiefte Taktik ist, denn so haben die Fischer beide Hände frei, um die Netze einzuholen. Und Agraranbau wird auch betrieben und so sahen wir immer wieder kleine Boote durch kleine Passagen fahren und verschiedene Dinge ernten. Da der See von hohen Bergen umgeben ist, hatte es manchmal den Eindruck als wäre man zuhause unterwegs.

    Am nächsten Tag ging es mit dem Fahrrad zu einem Weingut. Wir hatten super Mountainbikes bekommen. Auf den Bergen am See wird tatsächlich Wein angebaut. Der schmeckt zwar nur so mäßig, aber die Aussicht war super!

    Spätnachmittags ging es dann schon auf den Bus nach Yangon und der war um Längen besser als der erste! Wir hatten Abendessen inklusive, einen super Service und der Bus war sehr viel komfortabler. Eine relativ erholsame Nacht!
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  • Day 8

    Yangon

    September 30, 2017 in Myanmar ⋅ ⛅ 32 °C

    Letzter Stopp in Myanmar: Yangon - ehemalige Hauptstadt und heute noch Geschäftsmetropole des Landes. Nach den eher ländlichen Orten zuvor ist Yangon mit ihrer Betriebsamkeit und Anonymität ein starker Kontrast.

    Beim Spaziergang durch die Stadt bietet Yangon ein paar besondere Anblicke: da sind zum einen die Briefkästen, die eigentlich nur aus einem herabgelassenen Seil vom Balkon der oberen Stockwerke bestehen und an deren Ende eine Klammer für die Briefe sowie eine Klingel angebracht sind.

    Zum anderen gibt es hier keine Roller. Angeblich soll ein General diese verboten haben, nachdem ihm einer ins Auto gefahren ist. Was auch immer der Grund ist, es wird deutlich weniger gehupt und die Leute laufen auch mal zu Fuß, so schlecht war die Entscheidung wohl nicht ;-) leider sind allerdings die Taxifahrer hier etwas überfordert: wenn es nicht zu einer der Hauptattraktionen geht, haben sie oft keine Ahnung von den Straßennamen (auch in der lokalen Schrift) und mit so neumodischen Dingen wie digitalen Karten auf unseren Handys wollen sie nicht fahren. So kann es dann schon mal eine ganze Weile dauern bis wir ein Taxi haben.

    Die bekannteste Attraktion in Yangon ist die Shwedagon Pagode, für die Burmesen die wichtigste des Landes. Nicht nur bei Sonnenuntergang (der leider wieder durch Wolken verdeckt ist) ist sie ein beeindruckender Anblick von enormem Ausmaß. Ergänzt haben wir unseren Aufenthalt mit einem Besuch in einem Tea House (den lokalen Cafes), einem Stadtrundgang mit Tee im The Strand und Shopping auf dem Markt.

    Am letzten Abend lassen wir den Urlaub auf einer Rooftop Bar ausklingen und genießen beim Blick auf die Shwedagon Pagode im Sonnenuntergang ein paar Drinks und erstaunlich guten Flammkuchen (aus einer Karte deren Seiten von hinten beleuchtet werden...)

    Nach kaum 10 Tagen ist die Zeit in Myanmar schon wieder vorbei. Was bleiben wird ist die Erinnerung an wahnsinnig beeindruckende Orte, die ihresgleichen suchen (Bagan, Inle See) und die extrem freundlichen und herzlichen Leute, die sich oft daran erfreut haben, dass Ausländer Interesse an ihrer Heimat zeigen.
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