• Anja und Flo

Südliches Afrika

Une aventure de 78 jours par Anja und En savoir plus
  • Makgadikgadi National Park

    16 juin 2017, Botswana ⋅ ⛅ 20 °C

    Der Sand wird tiefer, die Luft stinkt nach verbrannter Kupplung und kaputtem Getriebe und das Auto wird plötzlich immer langsamer, bis es irgendwann stehenbleibt und sich nicht mehr bewegt sondern immer tiefer in den Sand eingräbt. Klingt bekannt, schließlich hatten wir das Problem bereits in Namibia gehabt…

    Daher waren wir auch ganz froh, dass wir unser Sandexamen bereits bestanden hatten und es dieses Mal nicht uns getroffen hat. Auf der Strecke in den Park kam uns plötzlich jemand in der Mittagssonne entgegen. Weit und breit kein Auto und keine andere Person, nur ein Mann mit zwei Wasserflaschen. Ihr Auto war im Sand steckengeblieben und er war auf dem Weg zum Gate um Hilfe zu holen. Da unser Auto sehr gut durch den Sand fährt und sie gar keine Sanderfahrung hatten, haben wir ihn bei uns mitgenommen und zurück zu dem steckengebliebenen Auto gebracht. Dort mussten wir erst mal die Luft aus ihren Reifen lassen. In der Zwischenzeit sind noch ein britisches Paar sowie zwei Ranger gekommen. Aus der vermeintlich professionellen Hilfe der Ranger wurde allerdings nichts und sie haben fast ihr eigenes Auto festgesetzt beim Versuch die anderen zu befreien… Aus dem kombinierten Halbwissen der anwesenden Touris haben wir das Auto einfach gemeinsam geschoben bis es aus dem Sand raus war - so einfach ging es dann doch ;-)

    Also weiter in den Park rein. Der National Park hat vor allem eine Riverfront zu bieten, an die zur Trockenzeit mehrere Tausend Zebras, Impalas sowie einige Herden Giraffen und Elefanten kommen. Da das Stück gut erreichbare Riverfront recht kurz ist, tummeln sich alle auf sehr kleinem Raum. Bei so viel Beute lassen natürlich auch die Raubtiere auf sich warten (das sollte uns aber leider wieder nicht vergönnt sein).

    Über den Nachmittag verteilt haben wir Dutzende Elefanten im Wasser herumtollen gesehen, wie es nicht einmal an der Chobe Riverfront zu sehen war, sowie riesige, schier endlose Herden an Zebras auf dem Weg zu oder von ihrem Sundowner Drink. Wir hatten von beiden Tierarten schon sehr viele gesehen, aber in dieser Anzahl war das ein ganz besonderer und seltener Anblick.

    Zum Abschluss mussten wir noch mit der Fähre über den Fluss fahren, um zu unserem Campingplatz zu kommen. Wir hatten ja bereits die Fähre in Kazungula von Sambia nach Botsuana genommen, diese war allerdings nochmal von einem ganz anderen Kaliber: Das Auto hat gerade so drauf gepasst und sie wurde von zwei Außenbordmotoren betrieben (je einer in jede Richtung), die sonst auf kleinen Booten benutzt werden. Vertrauenserweckend war das nicht gerade, aber sie war ja schon lange in Betrieb und es spät und wir hatten keine andere Option um über den Fluss zu kommen. Also raufgefahren und auf das Beste gehofft. Ein etwas anderes Afrika-Abenteuer als unsere bisherigen, aber es ist alles gut gegangen :-)
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  • Kubu Island

    17 juin 2017, Botswana ⋅ ☀️ 19 °C

    Kubu Island, wir hatten schon so viel davon gehört und gelesen und doch keine Vorstellung davon.

    Nachdem wir die Minenstadt Lethlakane hinter uns gelassen hatten, ging es bald wieder über Holperstrassen Richtung Pfanne. Anfangs fuhren wir noch zögerlich auf den Salzpfannen. So ganz geheuer war uns der Untergrund nicht...im Hinterkopf hatten wir Geschichten von Autos, die in vermeintlich trockenen Pfannen versunken waren. Doch bald vergassen wir alles um uns herum und genossen die weisse Weite, die von beigen Grassflächen unterbrochen wurde. Auf einmal tat sich von weitem ein Hügel auf: Kubu, was so viel wie Hippo heisst. Eine Insel voll mit Baobabs inmitten der weissen Salzpfannen. Fast mystisch wirkten die Baobabs je näher man der Insel kam. Vor der Insel entspannten sich ein paar Springböcke in der Pfanne, gab es für sie hier ja keine Gefahren.

    Die Campingplätze waren unter Baobabs, mit Blick auf die Pfanne und Plumpsklo bzw. Buschklo und den Nachbarn ausser Sichtweite. Von einem Steinhügel hinter unserem Campingplatz hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den romantischen Sonnenuntergang und die Baobabs. Gestört wurde die Idylle nur von zwei Drohnen, die permanent über unserem Kopf schwebten. Wir wünschten uns Waffen, Steinschleudern oder Störsender, und ärgerten uns über die anderen Camper, die weder auf die Regeln des Campingplatzes (Ruhe), noch auf die Privatsphäre anderer (Buschklo und Drohne verträgt sich nicht so gut) Rücksicht nahmen. Nichts desto trotz, genossen wir den Abend am Lagerfeuer ohne Wildtiere und mit einem wunderschönen Sternenhimmel.

    Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen tauchte die Insel in ein wunderschönes Orange. Von der einen Seite der Insel reichte die Pfanne bis an den Horizont und weckte Urinstinkte, zu rennen, springen und schreien. Wir konnten uns grade noch zurückhalten uns nicht die Kleider vom Leib zu reissen und nackt durch die Pfanne zu hüpfen ;-)
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  • Joburg - Jozi - Johustleburg

    21 juin 2017, Afrique du Sud ⋅ ☀️ 17 °C

    Viel wussten wir von Johannesburg, oder Jozi, wie es auch liebevoll von seinen Einwohnern genannt wird, nicht, ausser, dass man nicht rumlaufen sollte und auch nicht lange bleiben braucht. So waren wir gespannt, was uns erwartet und wurden von einer hippen, offenen, inspirierenden Stadt überrascht.

    Aber alles von Anfang... nach 72 Tagen, 71 Nächten (ok, minus die Sambia Nächte im Hostel 69), 11'600km, einem Steinschlag, einem kaputten Reifen, einem Loch im Beifahrersitz, viel Sand, tiefem Wasser, etc. gaben wir unseren treuen Begleiter "Britzi" zurück. Heimlich verdrückten wir ein Tränchen und waren dankbar, dass er uns heil von Kapstadt durch Namibia und Botswana gebracht hat.

    Unser Glück war, dass wir ein Zimmer im supercoolen Curiocity Hostel gebucht hatten. Die Gegend, Maboneng, die im Zentrum liegt ist eigentlich bekannt für Kriminalität. So fragten wir am ersten Abend, ob wir rumlaufen können und wo es Essen gibt und waren überrascht als es hiess: "Ja klar, folgt der Linie auf der Karte, es gibt überall Security, und versucht das Pata Pata, aber es gibt viel Restaurantauswahl." So wanderten wir durch ein Hipster Viertel mit Kunstgalerien, coolen Restaurants, Vintage Shops. Wir fanden super Essen und coole Leute. Inspirierende Individualisten, wie z.B. der Besitzer des Hostels, der es mit 21 gegründet hatte, oder der dänische Künstler, der grade erst nach Johannesburg gezogen ist., und von seinem verkauften Bild eine DC9 (ein kleines ausrangiertes Flugzeug) kaufen will.

    Die obligatorische Soweto Tour und der Besuch des Apartheid Museums durfte nicht fehlen. Der Besitzer des Hostels hat auch ein Stadtführungsunternehmen und so fanden wir uns mit King, unserem Tourguide, im Bus auf einer der lustigsten Touren bis jetzt. Wir bekamen Afrikanische Namen (Flo war Fuzi Muzi, Leader of the Pack und Anja Buhle, the Beauty). Erwartet hatten wir ein Slum, und zu sehen bekamen wir freundliche Gesichter, helfende Hände, heruntergekommene Hütten, geschichtsträchtige Orte, normale Strassen. Zu sehen, wie eine Kinderkrippe alle möglichen Kinder aufnimmt und ihnen Essen und Erziehung gibt, war rührend. Die Freundlichkeit der Menschen zu erfahren, die uns in ihre Heime schauen liessen war herzergreifend. Die Orte zu besuchen, an denen Menschen im Kampf gegen die Apartheid ums Leben kamen war ergreifend. Die Häuser von Mandela und Tutu zu sehen war beeindruckend.

    Das Apartheid Museum rundete den Tag ab, und liess uns mit Bewunderung und Unverständnis zurück. Bewunderung für die Südafrikaner, die sich gegen die Apartheid aufgelehnt hatten. Vor allem die Jugendlichen, die so hart für ihre Freiheit gekämpft haben. Und Unverständnis für Menschen, die andere aufgrund von Hautfarbe einteilen, dafür, wie Menschen so brutal sein können, für alles, was hier in Südafrika geschehen ist. Bezeichnend für das Unverständnis und die Absurdität war u.a. auch die Sinnlosigkeit der Einteilung, wie ein Zitat verdeutlichte: "generell gelten Menschen die Fussball spielen als Schwarze und jene die Rugby spielen als Farbige" (Farbige sind eine der Einteilungen zwischen Schwarz und Weiß).

    So werden wir Johannesburg als aufstrebende Stadt in Erinnerung behalten, mit inspirierenden Persönlichkeiten und viel Unternehmertum.
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    Fin du voyage
    21 juin 2017