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  • Day 240

    Rückblick und Statistik

    January 1, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Joachim:
    Nun ist das Jahr 2018 Geschichte.

    Inzwischen hat uns der Alltag wieder und doch kam alles ganz anders....

    Die ersten Nächte nach unserer Reise haben wir im Wohnmobil verbracht, und vor uns lag die Aufgabe, das Haus von Anns Eltern auszuräumen. Da wir das nicht das nächste halbe Jahr machen wollten sind wir kurzerhand dort eingezogen und haben erst einmal 3 Container ( 1,5 Tonnen ) weggeschmissen. Gleichzeitig sind wir die Sachen in unserem Haus durchgegangen und haben dort auch entrümpelt. Nochmal ein Container und viele Fahrten zum Wertstoffzentrum.

    Eine wichtige Erfahrung aus der Reise ist für uns: wir hängen nicht mehr so sehr an Dingen und Orten. Das Aufräumen war sehr befreiend, und zu Hause ist da wo man sich wohlfühlt, das ist bei uns definitiv das Wohnmobil.

    Ich werde oft gefragt, wie ist das nach so langer Zeit wieder arbeiten zu müssen?

    Also erstens, die Zeit war viel zu kurz und nach über 30 Jahren im Job ist man schneller wieder drin als einem lieb ist. Da wir während unserer Reise jeden Tag eine Aufgabe zu bewältigen hatten, entweder fahren oder Besichtigungen oder beides, ist der Einstieg ins Arbeitsleben nicht schwer. Zum Glück ändert sich aber die Einstellung und vieles kann ich nun viel entspannter sehen. Und irgendwie habe ich den Eindruck das die Menschen, die wir kennen lernen durften, glücklicher und zufriedener sind, als die Menschen hier in Deutschland. Insbesondere die Menschen im Iran haben mich nachhaltig beeindruckt.

    Es war einfach der absolute Wahnsinn, und ich kann nur jedem empfehlen: Lebt Euere Träume, jetzt.

    Nun gibt es zu Abschluss noch ein wenig Statistik:

    Wir waren vom 7.5. bis 20.11.2018 unterwegs. Insgesamt 35.861 km.
    Von den 197 Tagen waren 129 Fahrtage an denen wir im Durchschnitt 277,85 km gefahren sind. Die längste Etappe war 562 km und die kürzeste 14 ( Grenze von Kirgistan nach Usbekistan )

    Wir haben dabei 3435 Liter Diesel verbraucht, der uns wiederum 2383 Euro gekostet hat. Der teuerste Diesel gab es in Griechenland ( 1,49 € ) und den billigsten im Iran mit 0,05 €. Dort konnte ich 80 Liter für ungefähr 4 Euro tanken, Wahnsinn !!!!

    Unser Verbrauch lag bei 9,8 Litern auf 100 km.

    Vielen Dank für eure Begleitung und Unterstützung, es hat Spaß gemacht .................... und nach der Reise ist vor der Reise .............

    Ann:
    Es fühlt sich schon komisch an, letztes Jahr zum Jahreswechsel habe ich gesagt : „jetzt ist es bald soweit !“ Nun sage ich:“ es ist vorbei.“ Die Zeit ist soooo schnell vergangen. Gestern Abend habe ich nochmal alle Fotobücher durchgeschaut und geträumt. Es war wunderschön, einfach traumhaft.

    Wie Jobo schon sagte der Alltag hat uns schnell wieder im Griff. Vielleicht ist das auch gut so. Mit dem Umzug und dem entrümpeln, haben wir aber ein Zeichen für unsere Zukunft gesetzt. Sie sieht anders aus. Wir wissen wo wir im Leben noch hin wollen ....

    Unser Ziel ist reisen und die Welt sehen. Dazu braucht es bekanntlich nicht viel, und doch ist ein Zuhause wichtig. Wer weiss wo wir dies finden.

    Erstmal renovieren wir mein Elternhaus und ich werde auf dem Dach mir eine neue Zukunft aufbauen. Ich werde endlich Entspannungskurse geben und weiter meine Trauerarbeit ausarbeiten.

    Dies sind alles Auswirkungen der Reise ....für mich war es klar das wir uns verändern werden, die Frage war nur wie oder was, wird sich ändern.

    Was ich auf der Reise gelernt habe ist, das es immer weiter geht, egal was für Schwierigkeiten es auch geben mag, das die Liebe zu den Menschen wichtig ist, das auch ich in der Fremde, ein Ausländer bin. Das Frieden und Freiheit das grösst und wichtigste im Leben ist. Ich weiß das ich in einem freien und privilegierten Land lebe, gerade als Frau. Für diese Erfahrungen bin ich unendlich dankbar.

    Danken möchte ich allen die uns auf der Reise begleitet haben, die jeden Tag unseren Block gelesen haben und in Gedanken bei uns waren, als es schwer war.

    Besonderen Dank geht an unseren Sohn, der sich zuhause um ALLES super gut gekümmert hat. Der sich liebevoll um meine Eltern gekümmert hat, was ich als nicht selbstverständlich gefunden habe ....das mir aber diese Reise erst ermöglicht hat. Er war für meine Vater da, als er seine letzten Tage im Krankenhaus verbringen musste. Sicher war es unendlich schwer, allen die Todesnachricht zu überbringen. Am schwersten wohl mir....

    So, und nun ist nach der Reise wieder vor der Reise ....wohin ? Tja wir werden sehen wohin es uns treibt. Wir halten euch auf dem laufenden.

    Bis dahin 😘
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