• Chamula

    December 19 in Mexico ⋅ ⛅ 17 °C

    Bei dichter Wolkendecke ging es los heute Morgen, sind wir garnicht mehr gewohnt. Die Straße windet sich den Berg hoch und irgendwann sind wir über den Wolken. Es geht hoch auf 2200 m nach Chamula.

    Der Wikipedia Artikel weiter unten beschreibt es sehr gut, es ist hier sehr anders. Viele Frauen haben ihre Tracht an, sehr schick und mit dicken Fellröcken. Gleichzeitig sieht man viel Armut und die Auswirkungen des Alkohol.

    An der Kasse zur Kirche gibt es sogar eine Beschreibung auf Deutsch. In der Kirche fühlt man sich in einer anderen Welt. Überall brennen Kerzen, die Luft ist rauchig und auf dem Boden knien die Tzotzil und halten ihre Rituale ab. Auch sehen wir einen Schamanen der ein Huhn opfert.

    Dazu stehen an den Wänden Figuren von Heiligen. Aus den Altäre sind teilweise die Bilder entfernt. Die Atmosphäre ist schwer zu beschreiben und Fotos sind 🚫. Ich habe zwei Fotos gefunden, die einen kleine Einblick geben.

    Für uns ist es was ganz besonderes, das zu erleben.

    Auf dem Rückweg zum Auto geht es noch durch eine Markthalle, entweder sind wir zur falschen Zeit hier, oder auch das ist irgendwie anders hier.

    Wikipedia:
    „Die Einwohner von Chamula gehören dem Volk der Tzotzil (Ureinwohner und Nachfahren der Maya) an. Fast alle sprechen die indigene Tzotzil-Sprache und sehr viele sprechen kein Spanisch. Laut Volkszählung von 2010 sprachen im Municipio 69.475 von 69.796 Personen ab 3 Jahren, also 99,54 %, die indigene Sprache. 59,80 % sprachen kein Spanisch. Von allen 15.853 Kindern in Chamula zwischen 3 und 9 Jahren sprachen 99,03 % ihre indigene Sprache und 89,84 % sprachen kein Spanisch.

    Die Tzotzil von Chamula sind bekannt dafür, ihre traditionelle Kultur und Religion strikt gegen äußere Einflüsse zu verteidigen: wer z. B. aufgrund der häufigen missionarischen Aktivitäten der Zeugen Jehovas konvertiert, muss die Gemeinschaft verlassen. Ihr synkretistischer Glaube beinhaltet sowohl die Anbetung christlicher Heiliger als auch traditionelle Rituale, bei denen z. B. Krankheiten geheilt werden sollen. Ein Schamane oder eine Schamanin beschwört durch Rülpsen schädliche Geister (Dämonen), die nach der Vorstellung der Indianer einen Kranken befallen haben, in ein lebendes Huhn zu fahren, das anschließend getötet wird. Diese Zeremonien finden täglich in der katholischen Pfarrkirche statt, diese ist dem Patron Johannes der Täufer geweiht. Dabei wird traditionell ein selbstgebrannter Zuckerrohr-Schnaps namens Pox getrunken. In jüngerer Zeit werden auch kohlensäurehaltige Limonaden wie Coca-Cola, Sprite und Fanta bei diesen Zeremonien eingesetzt, diese erleichtern dem Schamanen das Rülpsen.

    Die Kirche ist eine der wenigen noch erhaltenen Beispiele für die traditionellen Kirchenräume der indigenen Bevölkerung. Es gibt keine Kirchenbänke, der Boden ist mit Kiefernnadeln und Reisig bedeckt und an diversen Stellen finden Privatzeremonien statt. Im Innenraum herrscht striktes, überwachtes Fotografierverbot, vor allem auch deswegen, um die Teilnehmer der privaten Zeremonien zu schützen.“
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