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- Día 8
- lunes, 28 de mayo de 2018, 22:37
- ⛅ 14 °C
- Altitud: 1.241 m
GeorgiaTmogvi41°24’35” N 43°19’39” E
Achalziche nach Vardzia

Heute haben wir Großes vor. Wir haben es beide irgendwie im Blut, dass wir heute mehr sehen würden, als es uns nach geltenden Vorschriften zustehen würde. Aber wir wissen es nur noch nicht und sind deshalb etwas aufgeregt. Am Morgen recherchieren wir noch mal etwas im Internet, um die Koordinaten unseres ersten Zieles zu bestätigen, für das wir zunächst 17 Kilometer in ein anderes Tal, in eine andere Richtung fahren, als
unsere Routenplanung eigentlich vorsieht. Dieses Tal, in das wir den Abstecher machen, ist wunderschön, wegen seiner Mischung aus sanften, grünen Hügeln und schroffen Felskanten, aber vor allem wegen der kräftigen Farben, die roter Mohn, gelber Raps und violette Gladiolen den Feldern verleihen.
Irgendwann wird die Dichte an Strommasten immer größer. Unsere Recherche war offenbar erfolgreich, und schließlich bestätigt sie sich durch ein Hinweisschild an der Straße.
Wir fahren ein paar Kilometer und ca. 150 Höhenmeter von der Hauptstraße ab, bis sie schließlich hinter einer Kuppe in Sichtweite kommt: Eine HGÜ Classic Kurzkupplung, inkl. Filter- und Schaltanlagen, gefertigt in dem Siemenswerk in Nürnberg, in dem ich arbeite. Bei diesem Anblick schlägt das Elektrikerherz höher. Sogar das Tor steht offen. Aber als wir uns nähern, springt natürlich sofort ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes aus seinem Häuschen und verwehrt uns den Zutritt mit dem wir eh nicht gerechnet haben. Aufgrund der für uns bestehenden Sprachbarriere scheint unser Vorhaben hier auch direkt beendet, also umrunden wir die Anlage halt etwas von außen. Schon bald nähert sich auf der Innenseite des Zauns ein Pickup des Betreibers Energotrans und hält auf unserer Höhe. Durch den Zaun hindurch erkläre ich in gebrochenem Russisch meine Beziehung zu dieser Anlage. Der Fahrer telefoniert kurz und winkt uns dann zum Eingang zurück. Wir können es kaum glauben: Wir dürfen rein! Und es bleibt nicht bei ein paar Fotos vor den Trafos, an denen Antonia auch Komponenten ihrer Firma ausmacht. Wir werden mit dem Pickup zur Converterhalle und hier drin in ein Büro gebracht, in dem endlich mal jemand einigermaßen Englisch spricht. Ich zeige ihm ein Foto von einer Studentenführung bei uns im Nürnberger Werk, was ihn sichtlich erfreut. Im Gegenzug lässt er uns einen Blick in das Herz der Anlage, einer der beiden 12-Puls-Umrichterhallen, werfen. Es ist sehr beeindruckend für uns, so eine Anlage mal in Betrieb zu sehen und sie vor allem zu hören. Danke dafür!
Wir verabschieden uns glücklich und fahren zurück durch das schöne Tal nach Achalziche und von dort aus in Richtung der nächsten Sehenswürdigkeit Vardzia. Wind und Steigung machen die Strecke anstrengend. Wir stärken uns zwischendurch an einem Straßenverkaufsstand mit Bananen und Orangen. Kurz vor dem Ziel haben wir eine Unterkunft gebucht, in der wir unsere Taschen ablegen, und dann die letzten Kilometer zu dem vor vielen Jahren, in den Fels gehauenen Dorf, fahren. Beeindruckend ist hier vor allem ein Tunnel, der in den Fels getrieben wurde und der einige Meter höher ans Tageslicht kommt. Wie man sich damals ohne Computer wohl beim Tunnelbau orientiert hat?
Zurück in der Unterkunft sitzen wir noch eine Weile draußen und hören den Fröschen im benachbarten See beim Quaken zu.Leer más