Zu Besuch beim Rauschgoldengel

Vor unserem Stellplatz hält direkt der Bus zur Innenstadt. Eine kurze Fahrt und wir stehen bereits am Rathaus. Schon der Aufstieg zur Kaiserburg in Nürnberg fühlt sich an wie eine kleine Zeitreise. Kopfsteinpflaster, alte Mauern und schließlich dieser Moment oben: der Blick über die Dächer der Stadt. Nürnberg liegt uns zu Füßen, ruhig und winterlich, mit einem Hauch von Geschichte in der kalten Luft.

Von dort geht es hinunter in die Altstadt – und direkt hinein in das Herz der Stadt: den Christkindlesmarkt. Lichterketten funkeln, der Duft von Glühwein und Gewürzen liegt in der Luft. Nürnberg zeigt sich hier stolz als Stadt des Lebkuchens. An jeder Ecke lachen uns die süßen Klassiker an, begleitet von liebevoll gestalteten Zwetschgenmännle..

Zwischen Lebkuchenständen und Lichterglanz begegnet man ihm überall: dem Rauschgoldengel. Mit seinem schimmernden goldenen Kleid und den weit ausgebreiteten Flügeln gehört er fest zum Nürnberger Weihnachtsbild. Kaum ein Souvenir erzählt so viel Geschichte wie diese filigrane Figur.

Seinen Ursprung hat der Rauschgoldengel im 17. Jahrhundert. Damals schmückte er die Weihnachtsbäume wohlhabender Bürger – heute ist er ein Symbol für Hoffnung, Schutz und Licht in der dunklen Jahreszeit.

Natürlich darf das Kulinarische nicht fehlen: Eine Nürnberger Bratwurst im Weckle auf die Hand – schlicht, ehrlich und genau richtig für zwischendurch.

Am späten Nachmittag lassen wir uns treiben. Flanieren entlang der Flaniermeile, vorbei an unzähligen Läden, kleinen Boutiquen und traditionellen Geschäften. Immer wieder bleibt man stehen, schaut, entdeckt. Der Weg führt uns schließlich bis zum Winterdorf, wo unzählige Essenbuden mit ihren nicht wenigen Angeboten Gäste anlocken. Es herrscht eine besonders gemütliche Stimmung.

Auf dem Rückweg tauchen wir noch einmal in den Christkindlesmarkt ein – jetzt im Abendlicht. Die Atmosphäre ist dichter, wärmer, fast magisch. Gespräche, Lachen, leise Musik – Nürnberg zeigt sich von seiner romantischsten Seite.

Den perfekten Abschluss findet dieser Wintertag beim Abendessen im Gasthaus „Zum Albrecht-Dürer-Haus“. Fränkische Küche und rustikales Ambiente.

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