Argentina
Río Carapachay

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Travelers at this place
    • Day 8

      Über den Rio de la Plata nach Tigre

      January 4, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 29 °C

      Morgens schnappe ich mir das Fahrrad der Unterkunft und fahre in die Stadt zum Bäcker. Carmelo ist die ideale Fahrradstadt und viele Einheimische kommen mir mit dem Fahrrad entgegen. Als ich umständlich versuche mein Gefährt mit in die Bank zu nehmen, lacht mich eine Frau fast aus und fragt ob mir tatsächlich in Carmelo schon mal jemand versucht hätte mein Fahrrad zu klauen - deshalb sind wohl keine Fahrradschlösser vorhanden. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Calera de las Huerfanas. Die Ruinen einer ehemaligen jesuitischen Estancia sind etwa 15 Minuten mit dem Auto von Carmelo entfernt. Die Estancia diente im 18. Jahrhundert der Versorgung der jesuitischen Guaranimissionen in Paracuaria, einer Provinz des Jesuitenordens im heutigen Paraguay, Argentinien, Brasilien und Uruguay. In der Calera de las Huerfanas arbeiteten vor allem schwarze Sklaven. Die Estancia hatte zwei große Kalköfen in den Kalk gebrannt wurde der unter anderem für den Bau von Colonia und Montevideo verwendet wurde. Relativ gut erhalten ist die "Kapelle", die schon eher die Dimensionen einer Kirche hat. Die schlichte Fassade und der die Altarwand sind noch gut erhalten. Zurück in Carmelo machen wir uns auf den Weg zum internationalen Fährterminal. Der hochtrabende Name bezeichnet ein kleines Gebäude an einem Seitenarm des Rio de la Plata. Als wir wie angegeben 1,5 Stunden vorher da sind versichert man uns, dass die Grenzbeamtin erst eine halbe Stunde vor Abfahrt kommen wird. Das verschafft uns Zeit für einen kurzen Kaffee im Zentrum. Die Ausreise ist dann auch sehr unspektakulär. Unser Gepäck wird pragmatisch auf dem Dach der kleinen Fähre verstaut. Nachdem auch die letzten Nachzügler eingetroffen sind beginnen wir unsere Fahrt über den Rio de la Plata. Das Delta ist an seiner breitesten Stelle fast 220 km breit. Das Schiff hält sich eng an den Inseln im oberen Teil des Delta, der Fluss, der eher an ein Meer erinnert, kann streckenweise nämlich ziemlich rau sein. Als wir kurz auf das offene Wasser kommen, kann man in der Ferne schon Buenos Aires erahnen. Die Überfahrt dauert drei Stunden. Eine Stunde vor unserer Ankunft kommen wir bereits in die kleinen Flussarme des argentinischen Bezirks Tigre. Die Inseln sind ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Einwohner von Buenos Aires und die Ufer sind gesäumt von imposanten Ferienhäusern mit eigenen Anlegestellen. Alle Häuser sind auf Stelzen gebaut, da die Inseln regelmäßig unter Wasser stehen. Ohne Boot ist man hier aufgeschmissen und der Verkehr wird recht rege. Neben privaten Motorbooten gibt es auch Linienschiffe, Ausflugsboote und Wassertaxis. Die letzten Meter bis zum Terminal in Tigre Stadt fahren wir vorbei am beliebten Vergnügungspark Parque de la Costa. Nach dem entspannten Uruguay ist der Trubel in Tigre erstmal etwas überfordernd. Da unsere Unterkunft auf einer der Inseln ist müssen wir erstmal Geld besorgen und einkaufen gehen. Als wir versuchen anschließend ein Taxi zu bekommen scheitern wir an der Tatsache, dass es einfach keine zu geben scheint. Auch finden alle, dass sich für den Fußmarsch von einer halben Stunde ein Taxi einfach nicht lohnt. Erst später verstehen wir, dass die für uns vergleichsweise geringen Summen in der momentanen Situation für die meisten unerschwinglich sind, denn Argentinien ist mal wieder in einer tiefen Wirtschaftskrise mit einer Inflation von über 90%.. Und wer Geld hat, besitzt in Tigre ein eigenes Boot. Wir machen uns letztendlich zu Fuß auf den Weg. Ein abendlicher Spaziergang am Fluss ist natürlich schön, aber weniger mit Gepäck und bei immer noch 29°C. Am Ziel angekommen erreichen wir dann aber unseren Gastgeber, der uns mit dem Boot abholt und auf "unsere" Insel bringt. Auf dem großen Grundstück stehen weit verstreut kleine Hütten jeweils mit eigener Terrasse. Mit uruguayischem Rotwein lassen wir den Tag ausklingen.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Río Carapachay, Rio Carapachay

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