• Mit dem TukTuk durch Phnom Phen

    January 13 in Cambodia ⋅ 🌙 24 °C

    Nach einem dürftigen Frühstück holt mich mein Fahrer für die Tuk Tuk Tagestour ab. Auch heute haben sich Leute abgemeldet und ich bin wieder alleine. Schon wieder eine Privattour. Diese startet direkt beim Genozid Museum. Ja es ist so schlimm wie es klingt. 1975 übernahmen Kommunistische Aufständige in Kambodscha die Macht. Sie entvölkerten die Städte in drei Tagen und scheuchten alle Leute aufs Land. Dort mussten sie auf unmenschlichste Art schuften. Leute die Akademische Titel hatten, Lehrer waren, oder eine Brille trugen wurden gefangengenommen und in dieses Gefängnis gebracht. Hier wurden sie bestialisch gefoltert und zu Geständnisen gezwungen. Überlebt haben 12 Personen. Alle anderen wurden auf den Killing Fields exekutiert. Das Museum ist voller Fotos und zeigt ehrlich was in diesen 3 Jahren, 8 Monaten und 20 Tagen in Kambodscha passierte. Ich bin schon nach einer Stunde völlig fassungslos, wie konnte ich nichts davon wissen? So fahren wir gleich weiter aufs Land zu den erwähnten Fields. Auf diesen und vielen anderen im Land wurden Hunderte Massengräber gefunden. Die Gefangenen wurden hier erschlagen (Schüsse waren zu teuer) und direkt vergraben. Insgesamt starben in dieser Zeit 3 Millionen Menschen, durch Hunger, Gewalt und Folter. Kambodscha hatte zu dieser Zeit 8 Millionen Einwohner:innen, so viele wie in der Schweiz. Stellt euch das mal vor. Das Land ist immernoch völlig traumatisiert. Nach diesem harten Einstieg fahren wir weiter zum Unabhängigkeitsdenkmal und zum Denkmal des Königs. Auch wenn hier kein Kommunismus herrscht, ist die Personenverherung sehr präsent. Da schon Mittag ist bringt mich Mr. Thy zum tourististen und teuerstem Restaurant seit Ewigkeiten. Der Kellner merkt schnell, das ich mich unwohl fühle und kümmert such sehr nett um mich. Das Essen ist wenigstens gut. Nächster Halt ist der Königspalast. Da ich heute schon so viele Eintritte zahlen musste verzichte ich auf einen Guide und lese alles nötige im Internet. Anders als in Myanmar weden hier auch Tempel Pagodas genannt. In Myanmar waren das nur die hohen Gebetstürme. Der Palast ist sehr eindrücklich und gross, die Sonne brennt. Nach 1h sitze ich wieder in meinem Tuk Tuk. Es folgt der erste Tempel welchen wir zusammen besichtigen. Danach geht es zum namengebenden 27m hohen "Berg" der Stadt. Dort lerne ich die Legende zur Entstehung der Stadt und besichtige dann den Tempel auf der Spitze. Hier ist einiges los.
    Auf unserer Tour besichtigen wir das Historische Museeum und weitere Gebäude von aussen, zum Schluss folgt ein Besuch auf dem Zentralmarkt. Und das wars auch schon, um 16.30 sind wir zurück. Ich lege mich noch eine Stunde an den Pool auf dem Dach und beginne dann zu packen. Ich hatte gehofft im Hotel essen zu können. Das Restaurant hat aber zu. Also bestelle ich mir ein Tuk Tuk und fahre zum Nachtmarkt. Dort esse ich zwischen den Locals auf den schönen Teppichen und bummle dann noch etwas durch den Markt. Zurück im Hotel packe ich weiter und schlafe dann, bis mich die betrunkenen Chinesen um 01.30 Uhr wecken. Das werde ich nicht vermissen. Trotz allem werde ich etwas wehmütig, ich habe mich nun eingelebt und könnte locker weiterreisen, es gibt noch so viel zu sehen.
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