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  • Hari 9

    Tag 9: Tribil Superiore - Castelmonte

    24 Agustus 2022, Italia ⋅ ⛅ 28 °C

    Ich frühstücke ausgiebig. Das mit dem frühen Losgehen klappt ja schon auf der ganzen Tour nicht so recht.

    Die ersten Meter warte ich, wie immer, dass sich das Gestell einstellt. Normalerweise läuft es nach ein, zwei Kilometern wieder rund. Das will sich den ganzen Tag nicht mehr einstellen. So humple ich mehr als ich sollte in Richtung Süden.

    Nach etwa zwei Stunden leiste ich mir einen dämlichen Verhauer. Erst viele Höhenmeter tiefer fällt mir auf, dass es zu bequem ist, schaue auf die Karte und bemerke meinen Fehler. Und auch, dass ich etwa eine Stunde wieder aufsteigen muss. Am Abzweig oben, beim an Ketten aufgehängten Autositz, mache ich erst mal eine Pause. Der Rastplatz liegt mittlerweile in der prallen Sonne, also lege ich mich etwas davon entfernt in den Schatten. Durch diesen Verhauer rückt das Tagesziel der eh schon knackig langen Etappe in den späten Abend. Naja, wir werden sehen. Mir geht es, bis auf das linke Bein, ganz ordentlich.

    Die Schmerzen scheinen vom linken Fuß mittlerweile bis in den Oberschenkel zu ziehen. Einige Kilometer weiter stelle ich erschreckt fest, dass die linke Hüfte taub ist. Ich kann rein kneifen und spüre nur etwas Druck. Stopp. Pause. Dehnen. Bein hochlegen. Massieren. Das Gefühl kommt zurück. Beim Weitergehen ist die Außenseite des Beines sehr verspannt. Ich humple nun richtig.

    Etwas später holt mich der Kollege ein, der einige Kilometer vor mir auf der Berghütte übernachtete. Er hat kein Wasser mehr, ich habe noch etwa 0,75l und schenke ihm die Hälfte, da er schon etwas panisch war. 1,5 bis zwei Stunden dürften es noch sein bis Castel del Monte, das Wasser sollte also gut reichen.

    Der Schweiß fliest in Strömen, es ist heiss und schwül. Mit dem letzten Schluck komme ich auf diesem herausgeputzten Hügel mit Kloster und Kirche an. Gerade als ich mich im Schatten niederlasse und Wasser aus dem Brunnen trinke, ertönen die Glocken und Männergesang aus der Kirche weiter oben.

    Was für ein Abschluss.

    Ich trampe runter nach Cividale. Erleichtert und zugleich bedrückt sitze ich stinkend im Tumult der Reichen und Schönen, endlich die ersehnte, eisgekühlte Cola vor mir.
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