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  • Day 11

    Versuch und Irrtum ..

    June 1, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 29 °C

    O.k., wo fang ich an …

    Wie gestern schon geschrieben sehe ich diese erste Woche als eine Art Findungsphase 😏 - wenn Theorie auf Praxis trifft. Durch die unfreiwillige Verlängerung um einen Tag - es war wirklich alles ausgebucht, wo ich vorab suchte, um.heute zu übernachten - hab ich jetzt aber erst Mal Klarheit für mich gefunden

    Die erste Erkenntnis ist, dass deutsche Trampelpfade und Schotterwege die reinste Autobahn sind im Vergleich zu spanischen. Für mich jedenfalls und 8 km laufen sich dadurch in der Hälfte der Zeit, etwas, das ich nicht in meine Planungen einkalkuliert hatte. Dadurch kam ich nicht so schnell voran, wie gedacht, was an sich egal wäre, aber dadurch kam ich tagsüber beim Laufen nur seltenst an einem Ort vorbei. Das hatte ich mir anders vorgestellt, denn ich hatte mir ja bewusst diesen Camino ausgesucht, weil die Streckenabschnitte überschaubar schienen. Was sie auch werden - gegen später, 200 km später, aber das war mir so nicht bewusst. Die Strecken sind zwar wunderschön zu laufen, aber bei längeren Abschnitten, von mehr als 7 bis 9 km, ist mir gerade noch nicht so wohl beim Laufen, also werd ich das ändern.

    Daher ist Teil der Antwort auf der Suche nach meiner persönlichen Wollmilchsau, dass ich morgen einen gewaltigen Sprung mit dem Bus nach Burgos vorwärts mache und 200 km überspringe. Denn neben den erwähnten langen Etappen werde ich den Camino selbst mit meinem großzügigen Zeitfenster so nicht bis Santiago de Compostela (SdC) schaffen. Letzteres ist zwar nicht zwingend für mich notwendig, wie ich inzwischen auch festgestellt habe, da haben zumindest momentan andere Dinge Priorität, aber nett wär es schon und für die Rückkehr nach D muss ich da eh hin. Also passt das gut

    Ansonsten hab ich festgestellt, dass die Entscheidung mit dem Bus zu fahren für vorgestern und auch morgen die Richtige war/ist, ich aber sonst nach Möglichkeit darauf verzichten möchte. Dieser 3tägige Ausflug jetzt nach Estella war wie eine Rückkehr in eine andere Welt, auch wenn die hier in Spanien ganz anders ist und ich die Erfahrungen ganz sicher nicht missen möchte (dazu später noch mehr), aber diese innere Ruhe beim Laufen ist zwar nicht weg, aber ich bin mit Alltäglichkeiten konfrontiert, die mich von Wesentlichem ablenken.

    Ja, und zu guter Letzt werd ich auch möglichst auf den Gepäcktransport verzichten. Ist zwar angenehmer wenig zu tragen, aber es nimmt mir einfach die tägliche Flexibilität und Spontanität, da anzuhalten, wo ich gern möchte. Denn ich muss ja immer eine Unterkunft für die Zustellung schon vorher buchen.

    Da ich am Montag dann eh bei der Post mein postlagerndes Paket abholen muss, wird ich mir morgen während der Busfahrt mal überlegen, was ich nach SdC oder auch heim schicken kann, wobei ich gar nicht so viele unnötige Sachen dabei hab. Die Jacke und der extra kleine Rucksack sind am Voluminösten und haben auch Gewicht, aber die kamen seither täglich zum Einsatz ...

    PS Die Bilder sind aus der Altstadt von Estella, wo ich heute morgen war. Hier verläuft auch der Camino. Im Gegensatz zu dem Stadtteil, in dem ich übernachte, ist dieser ca. 10 Minuten zu Fuß entfernt, ist hier alles sehr ruhig und geruhsam., nicht so quirlig und aufgeregt.
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