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  • Day 4

    Mit dem Scooter durch Gucci

    August 8, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Neuer Tag, neues Glück.

    Nach gerade einmal 5 Stunden Schlaf quälen wir uns widerwillig aus dem klapprigen Hochbett, um die letzten 3 Toastscheiben noch ergattern zu können. Nach diesem dürftigen Frühstück führte es uns dann etwas planlos in Richtung Little India, einem uns noch unbekannten Stadtviertel.
    Kaum dort angekommen, umhüllten uns bereits die rauchigen Gerüche all der Opfergaben, die an jeder Straßenecke dargelegt wurden. Somit flüchteten wir erstmal in den nächstbesten Markt, der zwar zur Hälfte aus frischem Obst bestand, aber blöderweise auch zur Hälfte aus miefigem Fisch.
    Um diesen Geruch noch zu toppen, entschieden wir uns dafür, den waghalsigen Versuch in Angriff zu nehmen, endlich die berühmte Durianfrucht (=Stinkfrucht) zu probieren.
    Fehler. Sehr großer Fehler!
    Obwohl der Name schon abschreckend genug war, mussten wir natürlich trotzdem den Mut aufbringen, mindestens ein Mal abzubeißen. Erschreckender Weise schmeckte die Frucht noch schlimmer als sie bereits roch und das soll was heißen! Denn der Geschmack von Zwiebel und altem Käse sollte nun wirklich nicht in einer Fruht vorzufinden sein. Einfach nur widerlich. Und obwohl uns diese dämliche Frucht 10 Dollar gekostet hat, entschieden wir uns innerhalb von Sekunden, das olle Ding im Mülleimer zu versenken, trotz entsetzer Blicke der Einheimischen. War uns aber herzlich egal, denn wir hatten andere Sorgen... Denn wie kriegt man den penetranten Geschmack los ? Richtig, gar nicht! Wir hatten noch den ganzen Tag was davon...
    Unser Fazit -10/10 für die Stinkfrucht.

    Nach diesem traumatischen Obsterlebnis, führte uns der Weg erst einmal weit weg von Little India, nämlich in Richtung Chinatown.
    Völlig überwältigt von dem Kulturwechsel, standen wir nun inmitten von bunten Häusern, chinesischen Souvenirshops, Lampions und alles, was man sich so vorstellen kann, wenn man das Wort "Chinatown" hört!
    Wir schlängelten uns durch die engen Gassen, von Shop zu Shop, bis wir schließlich das gefunden hatten, was unser Touriherz höher schlagen ließ, ein waschechter Fake-Kimono! Der musste einfach mit, hat uns Dank Verhandlungskünsten schließlich auch 2 Dollar weniger gekostet. :D
    Mit vollem Rucksack ging es dann noch in einen buddhistischen Tempel, in dem Hanne urplötzlich von lauter Buddhisten umtanzt wurde (ungewollt, denn plötzlich wurde die Absperrung zu den Betenden einfach umgestellt, nur befand sich Hanne noch da drin) , während diese ihre Opfergabe-Zeremonie an die Unterwelt feierten ... Tja, sowas kann nur in Chinatown passieren. :)

    Nach diesem bunten Kulturerlebnis, ging es dann auf schnellen Sohlen zurück zum Hostel, denn unser heutiges Highlight wartete bereits auf uns. Eine 5-stündige Scootertour durch Singapur!
    Zuerst waren wir enttäuscht, als wir erfuhren, dass es sich dabei um stinknormale Roller handelt und nicht um die modernen E-Scooter. Aber im Nachhinein war dies wohl das Beste, was uns hätte passieren können, denn diese waren wenigstens idiotensicher... :D
    Somit ging es um 18 Uhr auf unseren "langweiligen" Rollern los und der Muskelkater deutete sich bereits nach den ersten 5 Minuten an. Wir merkten jedoch schnell, dass wir diese echt unterschätzt hatten, denn wir fuhren natürlich à la Singapur bereits auf der befahrenen Hauptstraße. Manchmal in Fahrtrichtung, manchmal nicht, manchmal auf dem Gehweg, manchmal in der Metro, manchmal Slalom um Passanten oder eben durch die Mall mit ihrem 2-stöckigen Gucci. (Psssst, nichts unseren Müttern erzählen, wir hatten nämlich keinen Helm auf! (sowas kennen die hier eh nicht :D ))
    Keine Angst, weder uns noch den Passenten ist etwas passiert.
    Mit unseren mittlerweile "coolen" Scootern düsten wir quer durch die Stadt, bis wir an den jeweiligen Highlights der Tour ankamen. Dazu gehörte eine 15-minütige Licht- und Wassershow im Hafen von Singapur, einer musikalischen Lichtshow im Gardens by the Bay, koreanischem Essen in Downtown, einem Zwischenstopp auf der Helixbridge und und und.
    Es war einfach nur unglaublich!
    Fotos können kaum beschreiben, wie atemberaubende diese Tour war. Da lohnt sich der Muskelkater auf alle Fälle. :D

    Nun sitzen wir mal wieder viel zu spät in der Lobby (2:34 Uhr) und das, obwohl wir früh ins Bett gehen wollten. Man kennt's...
    Dafür sitzt unser Turban am rechten Fleck, die Wanderhose ebenfalls, schließlich will man bei der Klimaanlage nicht erfrieren, und wir diskutieren, welche Fotos "blogwürdig" sind. :)

    Noch schnell eine lustiges Anekdote zum Ende...
    Bevor wir den Kontinent wechselten, wurde uns Folgendes eingetrichtert: "Cook it, peel it or leave it" (für Oma Heide & Oma Ilka: "Koch es, schäl es oder lass es liegen" :D )
    Tja, dieses Zitat fand heute seine wahre Anwendung. Denn als mir eine Erdnuss auf der Couch runterfiel, ich sie nach gefühlten 2 Stunden wiederfand und ohne großes Grübeln einfach aß, schaute mich Hanne ganz entsetzt an, nach dem Motto "Die lag auf der ranzigen Couch, was ist mit all den Bakterien?".
    Promt antwortete ich "Hä, was hast du? 'Cook it' war doch erfüllt?!"
    Nun ja, ich würde mal behaupten, dass nach einem Tag pure Sonne auf den Hintern scheinen lassen, die Restwärme absolut ausreicht, um eine Erdnuss zu entseuchen. :P

    Somit ist vorerst alles gesagt, JuJo meldet sich wieder. :)
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