• Zurück in belebterer Welt

    3. december, Nepal ⋅ ☀️ -7 °C

    In Gowa gönnten wir uns ein kleines Luxusgefühl: 30 Minuten länger schlafen. Ein zarter Versuch, etwas Sonne mitzunehmen – theoretisch war sie zwar schon aufgegangen, praktisch lag das Tal aber noch im tiefen Schatten. So starteten wir weiterhin eingepackt, aber mit dem Wissen, dass der Tag noch warm werden würde.

    Der Weg führte zunächst bergab nach Thonche, bevor es anschließend wieder bergauf Richtung Timang ging. In Thonche erreichten wir den Punkt, an dem sich der Manaslu Circuit und der Annapurna Circuit treffen – ein markanter Moment, der uns zeigte, wie weit wir schon gekommen waren.

    Unterwegs begegneten wir erneut diesen für die Region typischen, urigen Wäldern, durchzogen von klaren Bächen und eindrucksvollen Wasserfällen. Doch etwas war anders:
    Mit jeder Kurve wurde klarer, dass wir uns wieder Bereichen näherten, die per Straße erreichbar sind. Deutlich mehr Menschen, mehr Motorräder, mehr Geräusche – nach den stillen Hochtälern wirkte es fast wie ein Kulturschock.

    Ein großes neues Element im Landschaftsbild war der Bau eines Wasserkraftwerks, eine riesige Anlage, gebaut von einem chinesischen Unternehmen. Ein moderner Eingriff, der in starkem Kontrast zu den traditionellen Dörfern steht, die wir zuvor wochenlang durchwandert hatten.

    In Timang angekommen, merkten wir schnell:
    Wir waren so ziemlich die einzigen Gäste. Die vertrauten Gesichter vom Manaslu Circuit waren längst weitergezogen, und auch für uns stand nur noch ein letzter Wandertag bevor – dann geht es übermorgen zurück.

    Ein Tag, der sich irgendwie nach Ende und Übergang zugleich anfühlte.
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