• Abschied von einem 19-tägigen Rhythmus

    4. december, Nepal ⋅ ☀️ 13 °C

    Die letzte Wanderung fühlt sich immer seltsam an. Noch während wir unsere Sachen packen, weiß ich schon, dass ich diesen Alltag vermissen werde – dieses jeden Morgen Aufbrechen, die frische Luft, die klaren Wege, die kleinen Routinen, die man in 19 Tagen liebgewonnen hat.

    Heute stand nur noch bergab auf dem Programm – zumindest laut Theorie. Zuerst mussten wir wieder zurück zur Kreuzung, an der sich Manaslu Circuit und Annapurna Circuit treffen. Ab dort betraten wir neues Terrain, ein Wegabschnitt, den wir bisher nicht kannten.

    Und dann ging es tatsächlich stetig weiter hinunter, Schritt für Schritt, Höhenmeter um Höhenmeter. Die Landschaft verabschiedete sich mit einem letzten Aufblitzen ihrer Schönheit:
    Wir kamen an zahllosen Wasserfällen vorbei, manche schmal wie silberne Fäden, andere breit und laut, jede Form von Fall und Sprühnebel war vertreten.

    Auch das tierische Finale fehlte nicht. Wir trafen wieder auf Ziegen, die wie selbstverständlich über Felsen balancierten, und Hunde, die uns neugierig oder schläfrig beobachteten, als wären wir nur ein weiterer Teil der täglichen Dorfkulisse.

    Mit jedem Meter, den wir talwärts gingen, wurde klarer:
    Das Kapitel schließt sich.
    Und gleichzeitig bleibt es – in den Beinen, im Kopf und wahrscheinlich für immer im Gedächtnis.
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