• Laguna Torre

    31 января 2017 г., Аргентина ⋅ ⛅ 14 °C

    Ich hatte in El Chalten nur 2 Nächte gebucht, weil mehr so kurzfristig nicht verfügbar waren. Bei Ankunft erfuhr ich schon, dass es hier kostenlose Campingplätze gibt, was das ganze gar nicht mehr so schlimm wirken ließ. So ging es heute wieder auf eine mehrtägige Wanderung.
    Erster Stopp war die Laguna Torre. Ein Tal, durch einen Gletscher tief eingeschnitten, welches von Cerro Torre überragt wird. Der Gletscher existiert noch, allerdings mehr als Schatten seiner ehemaligen Größe. Er kalbt aber immer noch in seinen selbstgeschaffenen See. Ich hatte das Glück einen kleineren Abbruch mit zu erleben.
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  • Fitz Roy

    31 января 2017 г., Аргентина ⋅ ⛅ 14 °C

    ... Heißt der höchste Gipfel hier in der Umgebung. Man kann ihn, sofern das Wetter mitspielt, von fast überall sehen. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, den nächstgelegenen Aussichtspunkt zu erwandern.
    Die Torres del Paine waren ja schon gigantisch, aber die Aussicht hier war phänogantisch (ja, das Wort habe ich gerade erfunden, trifft es aber gut, wie ich finde).
    Nachdem man 400 Höhenmeter auf dem letzten Kilometer überwunden hatte, erwarteten einen gleich mehrere Aussichten. Daneben war das Wetter für Patagonien auch echt klasse.
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  • Laguna Piedras Blancas

    1 февраля 2017 г., Аргентина ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Nacht war kalt, aber ich war vorbereitet. Darauf, dass mein gesamter Brotvorrat bereits am ersten Tag verschimmelte, weniger. Nach einer kurzen Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass das restliche Essen genügt.
    So ging es bei wieder mal schönstem Wetter zur Laguna Piedras Blanca. Der Weg dorthin war eher semi-offiziell, weswegen ich auch nicht erwartete, dort andere Touristen zu treffen. 6 Franzosen vor Ort belehrten mich eines besseren.
    Weiter ging es in ein Seitental, wohin der Weg nicht mal mehr semi-offiziell war. Dort begegnete ich außer einem Wald, den Disney nicht hätte besser darstellen können, niemandem und genoss die Ruhe.
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  • Zurück nach Chile

    2 февраля 2017 г., Аргентина ⋅ ⛅ 10 °C

    Argentinien ist ungemein teuer. Lebensmittel sind deutlich teurer als in Deutschland und nicht immer in der gewünschten Form erhältlich. Also sehnte ich mich ein wenig nach Chile, wo es dann auch wieder hingehen sollte.
    Dafür hatte ich verschiedene Möglichkeiten. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit über eine 22 km lange Weg von Argentinien nach Chile zu wandern, dann in Chile eine Fähre zu nehmen und anschließend über Busse weiter zu fahren. Alternativ dazu gibt es einen recht teuren Bus, der direkt an die Grenze fährt.
    Das Wetter entschied das Ganze für mich. Der Bus fährt allerdings nur bis zur Grenzstadt, von der es nochmal 5 km bis zur argentinischen Grenzstation sind. Anschließend folgen 5km Niemandsland, bevor man an die Chilenische Grenze kommt und weitere 5km bis man im nächsten Ort ist.
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  • Chile Chico

    4 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☁️ 6 °C

    ...ist der Grenzort zu Argentinien. Hier bin ich dann mit Franc, einem amerikanischen Bergretter, gestrandet. Die Fähre, die eine nicht existente Busfahrt um 7 Stunden verkürzt, war leider schon um 9 Uhr morgens gefahren, also mussten wir einen Tag bleiben. Das Wetter war perfekt und mit dem nahegelegenen See war es tief entspannend.
    Nach der Fährfahrt ging es dann mit dem Bus nach Coyhaique, entlang der Carretera Austral durch faszinierende Landschaften. Bergketten erhoben sich links und rechts der Straße in verschiedenen Farben und Formen.
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  • Cerro Castillo - Tag 1

    7 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☁️ 10 °C

    Von Franc habe ich die Empfehlung bekommen, eine Wanderung am/um den Cerro Castillo zu machen. Es ist eine Mehrtageswanderung und die Campingplätze sind kostenlos. Ich habe mich also nicht zweimal bitten lassen.
    Es gibt Busse, die in die Region fahren. Mir war aber danach etwas auszuprobieren, dass hier "mit dem Finger/Daumen gehen" heißt.
    Trampen funktioniert hier ziemlich gut und für die gut 100km habe ich 2,5 Stunden gebraucht.
    Der erste Teil der Wanderung verlief entlang von Flüssen durch Wälder zum ersten Campingplatz.
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  • Cerro Castillo - Tag 2

    8 февраля 2017 г., Чили ⋅ 🌙 8 °C

    Ich muss feststellen, dass das viele Wandern hier viel Erfahrung gebracht hat. Die Britin und der Niederländer mit denen ich unterwegs bin, haben diese noch nicht so. Das macht sich besonders bei der Menge der mitgenommenen Dinge bemerkbar. So habe ich sowohl auf einen Pijama, wie auch auf 5 verschiedene Sorten Fertigsoße (flüssig) verzichtet. Dennoch überrascht mich das Tempo, dass sie trotz schwerer Rucksäcke zu gehen bereit sind.
    Die Gegend hier ist wunderschön, Nachdem es gestern durch einen schönen Wald ging, liefen wir heute über zwei Pässe. Die nahen Gipfel waren leider von Wolken verhangen, jedoch war der Weitblick phänomenal. Die Strecke, entgegen derer in den bisherigen Gebieten, war durchaus fordernd.
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  • Cerro Castillo - Tag 3

    9 февраля 2017 г., Чили ⋅ ⛅ 4 °C

    Plan für heute: mit leichtem Gepäck zu einigen der Aussichtspunkte gelangen. Das war auch kein Problem, nur hat das Wetter nicht ganz so viel Aussicht zugelassen.
    Dennoch sind wir weiter aufgestiegen als die klassischen Touristenpfade und konnten eine andere Perspektive genießen.
    Viel zu früh zurück im Camp haben wir dann noch ein chilenisches Kartenspiel von drei Chilenas gelernt.
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  • Modernes Pompeij

    12 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☀️ 13 °C

    In Patagonien kann man Jahre verbringen, ohne alles gesehen zu haben. Um aber weiter zukommen, werde ich nun den ein oder anderen Park nicht besuchen und weiter nach Norden fahren. Ich kam allerdings nicht daran vorbei, einen Halt in Chaiten einzulegen. Vielleicht klingelt bei dem ein oder anderen was bei dem Namen.
    2008 brach der gleichnamige Vulkan aus und verschüttete Chaiten weitestgehend. Inzwischen ist es weitestgehend wieder aufgebaut. Netterweise hat man aber ein Viertel stehen lassen, wie es war, quasi als Freilichtmuseum.
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  • Totes Tal

    14 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☁️ 15 °C

    Der Ort Chaiten wurde beim Ausbruch des Vulkans in erster Linie durch den Lahar (Schutt- und Schlammstrom) getroffen. Dieser wälzte sich durch einen Einschnitt im Krater entlang eines Flusses. Dieser Fluss mündet bei Chaiten ins Meer, dies tat er dann über den gesamten Ort verteilt.
    Auf dem Weg lagerten sich mehrere Meter Schutt und Schlamm ab. Häufig schauen nur noch die Baumkronen hervor und alles grün ist verschwunden, selbst über 8 Jahre nach dem Ausbruch. Der Fluss hat sich inzwischen wieder bis zu seinem Flussbett durchgegraben.
    Einen Weg gibt es hier nicht, aber Neugierde und ein Geocache trieben mich durch dieses Tal.
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  • Tanz auf dem Vulkan

    15 февраля 2017 г., Чили ⋅ ⛅ 16 °C

    Nachdem ich doch einige der Folgen des Ausbruches gesehen habe, ist es an der Zeit, den Vulkan näher zu betrachten. Um das zu tun, gibt es genau einen Weg, der recht steil auf den Katerrand führt. Von dort hat man dann einen genialen Blick auf den Lavadom, welcher sich im etwa 3,5 km weiten Kater gebildet hat.
    Daneben lässt sich auch hier deutlich die Zerstörung durch pyroklastische ströme erkennen. Überall stehen riesige tote Bäume und der Wald beginnt erst langsam wieder Fuß zu fassen.
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  • Gemäßigter Regenwald

    17 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☁️ 10 °C

    Um Chaitén herum liegt der National Park Pumalin. Neben einigen Vulkanen hat dieser vor allem einen gemäßigten Regenwald zu bieten.
    Soll heißen, dass er nicht aufdringlich war, eher undurchdringlich. Seine Temperaturen liegen tatsächlich in einem recht normalen Bereich, auf Grund des maritimen Klimas.
    In diesem Wald gedeihen die Alerces. Ein hochgefährdete Zypressen Art, deren heute lebende Exemplare ca. 50m hoch werden und Strammdurchmesser von bis zu 4m erreichen. Besonders ist vor allem das Alter, dass diese erreichen können. Das älteste nachgewiesene Exemplar ist 3622 Jahre.
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  • Mapuche

    18 февраля 2017 г., Südsee ⋅ 🌙 15 °C

    Wir befinden uns im Jahre 1600, ganz Südamerika ist von den Spaniern besetzt... Ganz Südamerika? Nein! Ein von unbeugsamen Mapuche bevölkertes Gebiet hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.
    Das Ganze war so erfolgreich, dass sie nie von den Spaniern unterworfen wurden und erst 1883 im chilenischen Staat (gewaltsam) aufgingen. Die Mapuche schafften somit etwas, was den Inka und anderen Hochkulturen nie gelang, sie überlebten bis in die heutige Zeit. Dies wurde begünstigt durch ihre abgeschiedene Lage, ihre kämpferische Natur und der schnellen Erkenntnis, dass es sich bei den Spaniern keinesfalls um Götter handelt. Innerhalb einer Generation schafften es diese Halbnomaden die Pferdezucht und Reiterei zu erlernen, was ihnen im Kampf eine Chance verschaffte.
    Da ich damals leider nicht körperlich anwesend war, gibt es einige Bilder aus der heutigen Zeit von unterwegs.
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  • Kleiner Süden

    19 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☁️ 18 °C

    1856 – die ersten Schiffe landen an einem Ort, der heute als Puerto Montt bekannt ist. An Bord sind Auswanderer aus Staaten, die heute als Deutschland bekannt sind und durch die gescheiterte Revolution zerrüttet waren. Die Bedingungen die sie vorfanden waren denen ihrer Heimat nicht unähnlich und so fassten sie schnell Fuß.
    Die Stadt ist heute immer noch sehr deutsch geprägt, so ist direkt gegenüber vom Rathaus der Cluv Aleman (der Deutsche Verein) sowie die zweite Feuerwehkompanie (Originalschriftzug). Einige alte Dampfloks erinnern daran, dass Puerto Montt eine direkte Schienenanbindung nach Santiago hat. Diese wird aber nicht für Personenverkehr genutzt.
    Während ich dort war, war auch ein interaktiver Zoo dort, den ich mir nicht entgehen lassen habe.
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  • Puerto Varas

    21 февраля 2017 г., Чили ⋅ ⛅ 22 °C

    Nachdem die Siedler gelandet waren und erstes Material erhalten hatten, schlugen sie sich zum See Llanquihue durch und gründeten an dessen Ufer Puerto Varas. Heute ist nichts mehr übrig von einem beschwerlichen Marsch durch dichte Vegetation und man gelangt in unter einer halben Stunde von Puerto Montt nach Puerto Varas.
    Bei einem Spaziergang durch die Straßenzüge begegnet man Geschäften und Restaurants mit Namen „Klein“, „Müller“ und „Peters“ oder kommt an einer deutschen Schule vorbei. Auch ist die Feuerwehr nun wieder deutsch geschrieben. Einzige die Palmen, der lange Strand und der Blick auf die Vulkane der Umgebung passen nicht ganz ins Bild einer deutschen Kleinstadt.
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  • Empenadas und Kuchen

    22 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☁️ 19 °C

    Empenadas ist landestypisches Gebäck, das wahlweise mit verschiedenen Fleischsorten und/oder Gemüse gefüllt ist. Kuchen ist landestypisches Gebäck von einer Region, die 14.000km entfernt liegt. Doch gibt es beides in Frutillar an jeder Ecke. Der Ort ist eine skurrile Mischung aus Alpendorf und chilenischem Seengebiet.
    1852 beschloss die Chilenische Regierung den durch die Mapuche abgeschnittenen Süden besiedeln zu lassen und förderte die gezielte Einwanderung von Deutschen, von denen erwartet wurde, dass sie mit den Bedingungen besonders gut umgehen können. Nicht nur kamen sie mit den Bedingungen sehr gut zurecht, auch brachten sie alles mit was sie so kannten. So kommt heute noch viel Chilenisches Bier von deutschen Einwanderern, zum Beispiel Kunstmann.
    Kulturell gibt es dann in dem kleinen Örtchen auch etwas besonderes, ein Konzerthaus, das in den See gebaut wurde. Es ist eines der größten im gesamten Süden Südamerikas. Das Beste ist, dass man gar nicht ins Konzerthaus gehen muss, denn an der Uferpromenade spielen Geiger, Cellisten und Dudelsackpfeifer.
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  • Ensenada

    23 февраля 2017 г., Чили ⋅ 🌧 29 °C

    Ein kurzer Besuch am Fuße des Vulkans Orsorno soll natürlich nicht unerwähnt bleiben. Hier gab es einen kurzen Spaziergang im nahe gelegenen Nationalpark. Der in erster Linie um eine kleine Lagoone ging, welche sich im Frühling besonders grün färbt.
    Das Highlight des Tages war aber ein weniger wolkenverhangener Himmel. Die letzten Tage hat es quasi durch geregnet und so war der Vulkan nur von Internetbildern her bekannt. Heute hatte ich dann aber endlich die Chance ihn in voller Schönheit zu sehen.
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  • Santiago, schon wieder

    24 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☀️ 24 °C

    In Chile führen zwar nicht alle Wege nach Santiago, aber mein erster Eindruck der Stadt war gut genug um nochmal herzukommen. So stehen nochmal 2-3 Tage hier an.
    Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, bewegen wir uns in der Geschichte Chiles hin und her. Da sollte die von Santiago nicht fehlen. Die Stadt wurde von Pedro de Valdivia gegründet, ebenso wie weitere Städte. Die Lage war durch ein Inka-Verwaltungszentrum vorherbestimmt, dessen strategisch günstige Lage zur Gründung beitrug. Der Name der Stadt ist angelehnt an Santiago de Compostela.
    Selbiger Pedro de Valdivia starb beim Versuch die Mapuche weiter zurückzuschlagen.
    In der Stadt gibt es den höchsten Turm und die höchste Aussichtsplattform Südamerikas, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen habe. Ebenso wenig wie das eine oder andere Museum sowie das lebhafte Treiben in den Straßen.
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  • Museum der Menschenrechte

    25 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☀️ 26 °C

    Eine der bewegenderen Erfahrungen meiner bisherigen Reise war der Besuch im Museum des Gedenkens und der Menschenrechte. Es liegt in Santiago und behandelt vornehmlich die Zeit von 1973 - 1989 in Chile.
    Wie fast jedes Land hatte auch Chile eine dunklere Epoche, die Zeit der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet. Noch heute ist die Erinnerung unter den Chilenen sehr gespalten, es ging ja nicht allen schlecht… Wirtschaftlich war die Regierung relativ erfolgreich, besonders nach Bewertung der USA. Die haben aber auch maßgeblich dazu beigetragen, dass der zuvor demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende durch einen Putsch gestürzt wurde und Pinochet an die Macht kam.
    In der Militärdiktatur kam es zur Verfolgung, Folterung und Ermordung (häufig nur „Verschwinden“) von Oppositionellen. Im Museum werden diese Geschehnisse auf eine objektive Art und Weise aufgearbeitet. Zeitzeugen berichten überraschend emotionsfrei, wie die Verhöre und die Folterungen abliefen. Wie sie gefangen wurden, tagelang mit verbundenen Augen und hungernd eingepfercht mit anderen Gefangenen in eine kleine Zelle stehen mussten. Um anschließend in Räume geführt wurden, wo sie die gequälten Schreie anderer Gefangener ertragen mussten oder selbst durch Schläge, Elektroschocks und ähnliches gefoltert wurden. Dies geschah in der Regel in Polizeistationen, welche in der Stadt lagen und während der Folterung laut Radio spielten, damit die Bevölkerung die Schreie nicht hörte.
    Immer wieder sieht man die Frage „Wo seid ihr?“ in Verbindung mit dem Bild einer vermissten Person. Es wird auch geschildert, wie die Aufarbeitung stattfand. Der abschließende Bericht, in dem versucht wurde die Verbrechen, Menschenrechtsverletzungen und den Verbleib verschwundener Personen zu klären, trug den Titel „Nie wieder“.
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  • Valparaiso

    27 февраля 2017 г., Чили ⋅ ☀️ 21 °C

    Nächster Halt ist Valparaiso. Hier werde ich mich tatsächlich mal für 2 Wochen niederlassen. Der Grund ist simpel, ich mache einen Spanischkurs. So viel ich auch unterwegs aufgeschnappt habe, so nutzlos ist es doch bisher, wenn ich mich zu verständigen versuche.
    Um auch hier die Geschichte nicht zu kurz kommen zu lassen, folgt ein kurzer Abriss. 1544 durch Spanier gegründet auf einer Siedlung indigener Gruppen. Beliebtes Ziel von Freibeutern, bis Chile diesen Ort zu einem ernstzunehmenden Hafen ausbaute. Der Goldrausch in den USA hatte ein Wachstum zur Folge. Warum? Weil der direkteste Weg für die Goldgräber um das Kap Horn führte und der erste größere Hafen Valparaiso war. Der eine oder andere hatte das monatelange Segeln satt und blieb hier. Die Stadt florierte, bis 1914 der Panamakanal eröffnet wurde. Die Schiffe blieben aus und es gab keine brauchbaren Alternativen, so ging es wirtschaftlich bergab.
    Rom, mit seinen sieben Hügeln, ist ein Witz gegen Valparaiso. Hier sollen es ganze 45 Hügel sein. Dementsprechend geht es auch nur noch hoch und runter, sobald man das Zentrum verlässt.
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  • Kulturzentrum

    28 февраля 2017 г., Чили ⋅ ⛅ 21 °C

    Wenn Santiago das politische und ökonomische Zentrum ist, dann ist Valparaiso das kulturelle Zentrum. Dies ist wohl die bunteste Stadt, die ich bisher gesehen habe. Dafür gibt es übrigens eine sehr interessante Erklärung. Die Häuser hier sind größtenteils aus einem Lehm gebaut, der sehr gute Eigenschaften bei Erdbeben hat, aber nicht mit Luftfeuchtigkeit klar kommt. In einem Ort am Meer denkbar ungünstig, also schützt man selbigen mit Wellblechen, welche sich nicht so mit Salz verstehen. Diese müsste man also mit einem Anstrich schützen. Allerdings ist Farbe mit brauchbaren Eigenschaften teuer, also was tun?
    Man ist in einer Hafenstadt, also fragt man in den Häfen nach Farbresten von Schiffsanstrichen. Die "Reste" waren in der Regel sehr groß, reichten aber normalerweise gerade so für ein Haus. Das Ergebnis ist eine kunterbunte Stadt.
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  • Graffitis

    1 марта 2017 г., Чили ⋅ ☀️ 21 °C

    Positiv formuliert ist die Stadt ein Anziehungsort für Kreative. Negativ formuliert könnte man sagen, dass hier sehr viele dumme Jugendliche rumlaufen. Die sind so stolz darauf, dass sie gelernt haben ihren Namen zu schreiben (und das nicht mal immer richtig), dass sie das jetzt auf jeder Hauswand tun.
    Die Bewohner sind aber ebenfalls kreativ und haben eine sehr schöne Lösung gefunden. Sie geben ihre Hauswände für Künstler frei, die dort bisweilen richtige Kunstwerke schaffen. Die sind nicht nur schön bunt, sondern haben meistens auch eine Botschaft. Praktischerweise lassen die Graffiti-Legastheniker diese Kunstwerke in Ruhe. Einerseits würde ihr Name darauf nicht zur Geltung kommen, andererseits respektiert man die Werke anderer Künstler (die mehr können, als nur ihren Namen zu sprayen).
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  • Viña del Mar

    2 марта 2017 г., Чили ⋅ ⛅ 23 °C

    Entlang einer riesigen Bucht reihen sich Valparaiso, Viña del Mar und Concón auf. Alle sind unterschiedlich in ihrer Art. So ist Viña del Mar als reichen und Touristenstadt bekannt. Hier haben die ganzen reichen, schönen und ganz schön reichen Chiles eine Wohnung oder Haus. Dies ist wohl vor allem dem langen Strand und der guten Lage zu verdanken.
    Hauptsehenswürdigkeiten sind der Strand, ein Casino, eine Mall und der Hügel mit Präsidentenpalast. Auch gibt es das größte Musikfest Chiles, was ausgerechnet am Wochenende, bevor ich hier angekommen bin endete. Der Park in dem es stattfand, muss danach erstmal für zwei Wochen gereinigt und wiederhergestellt werden, weswegen ich diesen nicht zu Gesicht bekommen habe.
    Das Meer ist, wie an der gesamten Ostküste, recht kalt. Bei ausreichend Sonnenschein macht das aber wenig.
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  • Fanaticos de Futbol

    4 марта 2017 г., Чили ⋅ ☀️ 20 °C

    Chile allgemein ist Fußballverrückt. Sie wissen genau, wo Chilenen in Europa spiele und sind amtierender Copa America Meister (ja, vor Brasilien und Argentinien). Als Teil meiner kulturellen Erfahrung wollte ich mir daher ein Fußballspiel angucken. Und eine Odyssee begann…
    Also was tun? Erstmal schauen, wo und wann überhaupt Spiele stattfinden. Leichter gesagt als getan, aber nach ein wenig googlen hatte ich dann raus, genau am Wochenende (genauer Samstag) meines Spanisch Unterrichtes findet DAS Derby zwischen Valparaiso und Vina del Mar statt. Zwar in Vina del mar, das ist aber kein Problem, da die Orte direkt aneinander Grenzen.
    Wie an ein Ticket kommen? Das war nun eine wirkliche Herausforderung. Alle Seiten sind prinzipiell auf Spanisch. Dann auch noch so schlecht aufgebaut, dass selbst ein Chileno über eine Stunde gebraucht hat um die Verkaufsseite zu finden. Tickets gehen aber erst eine Woche vor dem Spiel in den Verkauf. Aus einem Feldversuch in Santiago wusste ich dann auch, dass am Spieltag selbst keine Tickets mehr verkauft werden.
    Was ist eine RUT? Online können Tickets aber nur mit einer RUT gekauft werden. Das ist die Nummer auf den Personalausweisen der Chilenen, mit denen die hier etwas mehr machen können, als wir in Deutschland. Habe ich aber natürlich nicht, also wieder zum Anfang.
    Gibt es Tickets auch offline? Tatsächlich nach einem weiteren Anlauf auf der Webseite, konnte eine Mall ausfindig gemacht werden, wo es die Tickets geben soll. Kurz entschlossen bin ich, nun schon in Valparaiso, nach Vina del Mar gefahren und habe den Verkaufsstand gesucht. Das hat gedauert, da die Mall groß war und zweigeteilt. Als ich den Shop gefunden hatte, sprach man dort nur Spanisch. Ich konnte den Wunsch nach einem Ticket ausdrücken, was aber mit dem Hinweis abgelehnt wurde, dass es bei ihnen nur mit RUT möglich ist. Ich solle es einfach online probieren. Soweit gekommen, war ich dann aber nicht gewillt mich abwimmeln zu lassen und habe mit Händen und Füßen zu verstehen gegeben, dass das nicht möglich ist.
    Emails auf Spanisch? Ich erhielt eine persönlich Email Adresse, an die ich mich wenden solle. Der Haken, auch diese Person sprach nur Spanisch. Also gemeinsam mit meinem Spanischlehrer eine Mail geschrieben. Um es ein wenig abzukürzen, 4 Mails später hatte ich die Kontonummer und eine RUT (keine Ahnung warum?) um das Geld für das Ticket dort zu hinterlegen.
    Wann haben chilenische Banken geöffnet? Leider nur von Mo-Sa von 9:00-14:00. Es war schon Donnerstagabend und so musste ich die Überweisung Freitag machen. Das Ganze ist auch nicht ganz so einfach und vor allem langwierig, aber auch das sollte mich nicht mehr aufhalten.
    Fußballspiel ohne Ticket? Leider schien die Überweisung schon zu spät anzukommen, so dass ich freitags und auch Samstagmorgen keine Antwort mehr erhielt. Der Plan war aber so oder so, nach Vina del Mar zu fahren und geschlagen geben, war keine ernsthafte Option. Also nochmal in die Mall um im Shop leider nur die Putzfrau anzutreffen. Also auf zum Stadion mit einer Mail auf meinem Handy und dem Schnipsel der die Überweisung bestätigt, „olé, olé, olé“.
    Gibt es Schlichtungsstellen in chilenischen Stadien? Nein, nicht wirklich, aber einen kleinen Stand des Vertreibers der Tickets. Eine junge, hilfsbereite und vor allem Englisch sprechende Dame konnte helfen. Nach etwas umher fragen, fand sie tatsächlich denjenigen mit dem ich den Mailkontakt hatte. Der erkannte seine Mail und mit meinem Pass konnte ich dann tatsächlich ins Stadion.
    Und wie war es? Klasse, die Stimmung ist zwar nicht mit Deutschland zu vergleichen, aber besser als in anderen europäischen Ländern. Es gibt große Banner, Luftballons, Flaggen und Trommeln. Das Spiel ist 2:2 (für wen den jetzt?) ausgegangen und war gerade gegen Ende noch richtig spannend.
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