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  • Day 2

    Hilft, Verlorenes wiederzufinden

    April 23, 2022 in Italy ⋅ 🌧 13 °C

    Eine den Stadtbewohnern von Rimini gehaltene Predigt fand kein Interesse, also sprach er zu den Fischen, die ihm andächtig zuhörten. Immerhin. Auch sonst ist der Heilige Antonius gefragt, u.a. als Schutzpatron der Bäcker, Schweinehirten, Sozialarbeiter und Reisenden. Er hilft gegen Unfruchtbarkeit, Pest, Fieber und Schiffbruch. Und er kann als Unterstützer zum Wiederauffinden verlorener Gegenstände angerufen werden, weshalb er laut Wikipedia in Bayern auch „Schlampertoni“ genannt wird. Ebenso soll er bei der Partnersuche helfen, wozu Single-Wallfahrten nach Padua angeboten werden. Tinder auf katholisch und analog, wenn man so will. Ganz schön geschäftstüchtig, der Vatikan. Auch in Sachen Devotionalien. Oder sollte man lieber Merchandising dazu sagen? Rike kauft jedenfalls ein Armbändchen mit Sankt Antonius, was allerdings nicht verhindert, dass ich mein Iphone-Ladekabel nicht mehr finde. Völlig verfrüht kommt das Ersatzkabel zum Einsatz, das war eigentlich erst in Woche zwei oder drei unserer Reise erwartet bzw. vorgesehen.
    Das Ganze spielt sich in Padua ab, denn dort findet sich die Antonius-Basilika (mit seinem Grab). In dieser Basilika sitzt ein Ordensbruder in einer Holzkabine, seine Mission ist die Vergabe von Pilgerstempeln. Er hat es auf Position 1 in der heutigen Bilderfolge geschafft, da er so regungslos und unwirklich in seiner Kemenate sitzt, dass man zunächst denkt, er wäre eine Wachsfigur. Hat er die vollständige innere Ruhe gefunden?
    Nach unserem Paduabesuch fahren wir in die Villa Goetzen nach Dolo. Nein, im Bulli wollten wir noch nicht übernachten, der Campingplatz inmitten des Hafengebiets und der aufziehende Regen scheinen uns für den Start ins Vanlife noch ungeeignet, also dann lieber in einer venezianischen Villa übernachten und von dort aus morgen auf die Fähre nach Griechenland.
    Der Tagesstart übrigens war in Imst. Ohne es wirklich erkären zu können, übernachten wir dort gerne im Gasthof Neuner, der direkt an der B 171 liegt (wirklich direkt an der Straße!), keinerlei Charme aufweist und dessen letzte Investitionen in Mobiliar und Ausstattung 30 Jahre zurückliegen. Das gesamt Marketingbudget fließt dafür in unglaublich große Wiener Schnitzel und beeindruckende Wursttürme am absolut veganerfeindlichen Frühstücksbuffet. Aber irgendwie verbinden wir auch schöne Anreiseerinnerungen (gemeinsam mit den Kindern zu fünft in einem Zimmer) auf dem Weg ins Ötztal mit dem Gasthof Neuner. Old habits die hard. Nor do good memories, luckily.
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