• Kim

    January 14 in Namibia ⋅ 🌬 23 °C

    Kim und ich bilden heute ein Tandem. Kim ist Hausärztin, möchte diesen Beruf aber nicht weiter ausüben, da sie es satt hat, ständig zu erleben, wie die Menschen das Gesundheitssystem auszunutzen versuchen. Sie wollte nach der Einführungsrunde schon aufgeben, fährt allerdings mittlerweile extrem stabil, fast alles im Stehen, ist äußerst ausdauernd und wird von Tag zu Tag schneller. Ansonsten reist sie gerne mit Bike und Zelt und war so schon allein in Australien und am Nordkap. Kim ist hart im Nehmen. +++ Das sind auch Frieda und Giep. Sie betreiben seit 12 Jahren einen kleinen Coffee Shop in Koes. Zuvor waren sie Hoteliers. Der Urgroßvater sei nach Namibia ausgewandert. Manchmal kämen sogar Reisebusse vorbei. Das scheint mir kaum vorstellbar, denn Koes hat meines Erachtens nicht mehr als 10 Häuser und liegt keineswegs an einer Hauptverkehrsader. Allerdings: Es ist die erste und einzige Einkehrmöglichkeit auf unserer heutigen Route von Mariental über Stampriet, Gochas, Eindpal nach Keetmanshoop. 350 Kilometer Schotter, aber überwiegend schön fest gebacken und damit gut und schnell befahrbar. Riesige Staubwolken zeigen an, wo die anderen fahren. Darüber hinaus haben unsere Bikes allesamt Tracker, so dass niemand verloren gehen kann. +++ In Gochas tanken wir und schauen uns einen deutschen Soldatenfriedhof an. Es wird sprachlich differenziert. Ein natürlicher Tod? “Gestorben”. Im Feld bei einem Angriff getötet worden? “Gefallen”. Bei einer Vergeltungsaktion der Herero das Leben gelassen? “Ermordet”. +++ Unseren heutigen Sundowner dekorieren Köcherbäume (Quiver Trees), die im Grunde Aloe-Pflanzen sind, und bizarr ihre Äste in den Himmel strecken. Die Lodge ist einfach, aber funktionell. WIFI gibt es allerdings nur im Umkreis von 3m um die Rezeption, so dass Ihr diesen Footprint mit Verspätung lest.Read more