Namibia Graveltour

January 2025
A 17-day adventure by Bert Read more
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  • South Africa
  • Namibia
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Group travel, Motorbike, Nature
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  • Day 1

    Vom Winter in den Sommer

    January 9 in Namibia ⋅ ☁️ 29 °C

    Das Gate C14 des Flughafens in Frankfurt ist ein trostloser Fleck, vor allem, wenn man deutlich zu früh da ist. Viel zu viel Puffer eingebaut, aber das massive Schneeband in der Mitte Deutschlands ließ Störungen auf der Autobahn befürchten - die allerdings nicht eintraten. Rike und Felix haben mich kutschiert, Uber family sozusagen, und sind nun auf dem Rückweg durch den verschneiten Taunus und den Westerwald in Richtung Köln und letztlich nach Solingen. Immerhin: So lege ich in aller Ruhe diesen neuen Blog und dessen ersten Footprint an. Namibia ist das Ziel bzw. zunächst einmal Windhoek. Dort am Flughafen wird - hoffentlich und nach etwa 10 Stunden Flug - ein Fahrer bereit stehen und mich (sowie einige weitere Mitreisende, die auf dem gleichen Flug sind und vermutlich in Kürze hier am Gate auftauchen werden) zur Windhoek Mountain Lodge bringen. Diese Lodge ist das „Hauptquartier“ des Veranstalters mit dem vielversprechenden Namen „Gravel Travel“, der sich auf Motorradtouren durch Namibia spezialisiert hat. Mit GPS und robusten Excel-Felgen ausgerüstete Yamahas 660 werden unsere Fahrzeuge sein; meine eigene GS 800 darf weiter Winterschlaf machen. Stiefel, Hose und Helm haben es in den Koffer geschafft, die fast 3 Kilo wiegende Motorradjacke allerdings drückt mich zu Boden. Komfortabel ist anders.Read more

  • Day 2

    Peer …

    January 10 in Namibia ⋅ ☁️ 30 °C

    … ist einige Monate hier in Namibia, beruflich müssen sich die Dinge in Deutschland neu fügen, und so arbeitet er als Mechaniker für Travel Gravel. Er wird auf unserer Tour den Besenwagen steuern. Alles hier macht einen extrem professionellen Eindruck. Die Bikes sind top gewartet und die Werkstatt tadellos aufgeräumt. +++ Auch die Windhoek Mountain Lodge strotzt geradezu vor deutschem Ordnungssinn. Gleichwohl ist sie „remote“, etwa 20 Minuten von Windhoek entfernt … hier geht kein Bus. Dafür sind uns bereits auf dem Weg vom Flughafen zur Lodge Affen, Giraffen und Zebras begegnet, die ersten Häkchen können gesetzt werden. Der Defender von Ralf, Baujahr 1993 und 600 TKM, macht sich auf der Terrasse ebenfalls sehr gut. Alles erinnert an Daktari, sofern sich noch jemand an diese Uralt-Fernsehserie aus den 70ern erinnern kann. Es fehlt nur noch Clearance, der schielende Löwe. +++ Bereits im Flieger treffe ich auf Janina und Mülli (aus der Nähe von Bonn) und Marie-Luise und Remo (aus Olten in der Schweiz); es sind allesamt ausnehmend nette Menschen und versierte Biker. Die Benzingespräche haben begonnen. +++ Und obwohl ich es gerne warm habe, ist jetzt schon klar: es war eine gute Idee, einen zusätzlichen Eingewöhnungstag einzuplanen. 32 Grad trockene Hitze benötigt etwas Hinführung, und im Flieger zu schlafen empfand ich noch nie als erholsam. Deswegen beschränkt sich das weitere heutige Programm auf Pool, Oryx-Fondue und Schlafen. Ich grüße Euch mit einigen ersten Bildern!Read more

  • Day 3

    Ex-Pat-Ossi-Party

    January 11 in Namibia ⋅ ☀️ 31 °C

    Morgen geht es auf eine erste Einführungsrunde. Heute Abend ist Fahrerbriefing. Bis dahin aber ist noch viel Zeit, die wir bummelig mit einem langen Frühstück und dann mit einem kleinen Ausflug in die namibische Hauptstadt füllen. Windhoek, früher Windhuk, ist zugleich die größte Stadt Namibias mit fast 500 Tsd. Einwohnern; ein Fünftel der namibischen Bevölkerung lebt also hier. Die evangelische Christuskirche thront etwas oberhalb des Stadtzentrums und ist sicherlich eines der populärsten Fotomotive Windhoeks. Erbaut von 1907 bis 1910 ist sie nur eine, aber vielleicht die bekannteste Spur, die die deutsche Kolonialzeit hinterlassen hat. Gleich daneben findet sich das Unabhängigkeitsmuseum mit der Statue des “founding presidents” von Namibia, Dr. Sam Nujoma. Und noch ein paar Schritte weiter findet sich ein Relief, das an die Opfer des Genozids von vor gut 100 Jahren erinnert. Natürlich kann man auf vielfältige Weise in die namibischen Geschichte eintauchen. Von allem in der Reisevorbereitung Gelesenen und Gesehenen hat mich (und auch Rike) der Dokumentarfilm “Der vermessene Mensch” am meisten berührt. Prädikat absolut sehenswert. +++ Ansonsten ist Windhoek unaufgeregt. Ein paar Straßenhändler reden in bestem Deutsch auf uns ein, erzählen, dass in der DDR aufgewachsen sind, ein Programm Erich Honeckers, und sammeln für eine Ex-Pat-Ossi-Party. Zwar genauso pushy, aber irgendwie kreativer als der Verkauf von “handcrafted” Souvenirs, die keiner möchte. By the way: Namibia ist ein sehr sicheres Reiseland, wenn man der Travel Risk Map glaubt, die heute auf Spiegel Online zu finden war. Der Sicherheitshinweis neben der Tür einer von uns besuchten Mall spiegelt das allerdings nicht ganz wieder, aber es fühlt sich übertrieben an. +++ Das Bild der 250 WR aus der Gravel Travel Garage widme ich Felix. Big hugs!Read more

  • Day 4

    Verspülungen

    January 12 in Namibia ⋅ ⛅ 33 °C

    Die Durchfahrt durch ein ausgetrocknetes Flussbett (“Reviere”) sieht harmlos aus, ist es aber nicht. Denn infolge des Regens der letzten Wochen hat sich in den Senken feiner Sand angesammelt, den der jeweilige temporäre Fluss dort abgelagert hat. Erste Spiegel gehen zu Bruch und es gilt wie immer: Auf den Horizont gucken und dann mutig voran. Speed ist your friend. +++ Die heutige Proberunde (in der Nähe der Lodge) dient dazu, sich mit den Mopeds vertraut zu machen, die Ausrüstung nochmals zu überprüfen, das Navi zu lernen und den nötigen täglichen Wasservorrat einzuschätzen. Tom (im roten T-Shirt) ist unser Guide. Und er heißt tatsächlich passenderweise mit Nachnamen “Tollkühn”. +++ Auf dem letzten Bild seht Ihr Janina und Mülli; die beiden sind super nett und hartgesotten Motorradler, die auch gerne zum Chemnitzer Wintertreffen für Bikern fahren, bei denen dann im Zelt übernachtet wird. Das finde ich äußerst wacker. Mich werdet Ihr dort niemals sehen. Lieber warm, so wie hier.Read more

  • Day 5

    Anspannung und Entspannung

    January 13 in Namibia ⋅ 🌙 33 °C

    Die erste große Etappe führt uns erst etwa 80 km auf Asphalt nach Rehoboth, ab dann aber 220 km durchgängig auf Schotterstraßen durch die Wüste. Wir kommen (bei fast 40 Grad) an Jena und Uhlenhorst vorbei, unser Ziel ist in der Nähe von Mariental, die Kalahari Anib Lodge, Gondwana. Wir haben uns zu einer kleinen Gruppe zusammengetan, Janina, Mülli, Kim und meine Wenigkeit. Das Fahren ist Anspannung pur, der Untergrund wechselt zwischen frisch abgeschoben und hart und mit weichem Kalahari-Sand überweht, wodurch es recht weich werden kann. Aber es ist auch sehr schön so zu biken, der 1-Zylinder blubbert beruhigend vor sich hin und etwa ab 70 km/h stabilisiert sich das Motorrad eigentlich erstaunlich gut. Adrenalin gibt es dennoch reichlich, oft durch das schlingernde Bike, aber genauso oft durch das Hochgefühl, dass sich bei dieser Art des Fahrens, das mit dem normalen Motorradfahren wenig zu tun hat, unweigerlich einstellt. +++ Die fünf Jungs auf dem Bild 4 sind im übrigen Teil unserer Reisegruppe, sie kommen aus Offenbach, machen all das, was Männergruppen beim Motorradfahren so machen, sind immer gut gelaunt und mit ihrem hessischen Dialekt äußerst witzig. Badesalz und die Rodgau Monotones lassen grüßen. +++ Abends dann noch eine Sundowner-Tour rund um die Lodge durch die Kalahari. Was für ein Zauber!Read more

  • Day 6

    Kim

    January 14 in Namibia ⋅ 🌬 23 °C

    Kim und ich bilden heute ein Tandem. Kim ist Hausärztin, möchte diesen Beruf aber nicht weiter ausüben, da sie es satt hat, ständig zu erleben, wie die Menschen das Gesundheitssystem auszunutzen versuchen. Sie wollte nach der Einführungsrunde schon aufgeben, fährt allerdings mittlerweile extrem stabil, fast alles im Stehen, ist äußerst ausdauernd und wird von Tag zu Tag schneller. Ansonsten reist sie gerne mit Bike und Zelt und war so schon allein in Australien und am Nordkap. Kim ist hart im Nehmen. +++ Das sind auch Frieda und Giep. Sie betreiben seit 12 Jahren einen kleinen Coffee Shop in Koes. Zuvor waren sie Hoteliers. Der Urgroßvater sei nach Namibia ausgewandert. Manchmal kämen sogar Reisebusse vorbei. Das scheint mir kaum vorstellbar, denn Koes hat meines Erachtens nicht mehr als 10 Häuser und liegt keineswegs an einer Hauptverkehrsader. Allerdings: Es ist die erste und einzige Einkehrmöglichkeit auf unserer heutigen Route von Mariental über Stampriet, Gochas, Eindpal nach Keetmanshoop. 350 Kilometer Schotter, aber überwiegend schön fest gebacken und damit gut und schnell befahrbar. Riesige Staubwolken zeigen an, wo die anderen fahren. Darüber hinaus haben unsere Bikes allesamt Tracker, so dass niemand verloren gehen kann. +++ In Gochas tanken wir und schauen uns einen deutschen Soldatenfriedhof an. Es wird sprachlich differenziert. Ein natürlicher Tod? “Gestorben”. Im Feld bei einem Angriff getötet worden? “Gefallen”. Bei einer Vergeltungsaktion der Herero das Leben gelassen? “Ermordet”. +++ Unseren heutigen Sundowner dekorieren Köcherbäume (Quiver Trees), die im Grunde Aloe-Pflanzen sind, und bizarr ihre Äste in den Himmel strecken. Die Lodge ist einfach, aber funktionell. WIFI gibt es allerdings nur im Umkreis von 3m um die Rezeption, so dass Ihr diesen Footprint mit Verspätung lest.Read more

  • Day 7

    Nach Süden zum Oranje River

    January 15 in South Africa ⋅ 🌙 21 °C

    Bei ungewohnt kühlen 16 Grad verabschieden wir uns von der Quiver Tree Lodge. Wieder liegen etwa 350 km Piste vor uns, heute allerdings leicht zu fahren, da der Belag überwiegend hart ist und viele Streckenteile von den “Gradern” ordentlich “abgeschoben” wurden. Kurven sind Mangelware, und wenn, dann warnt in der Regel ein entsprechendes Gefahrenschild. +++ Etwa um die Mittagszeit erreichen wir das Canyon Roadhouse, das mit allerlei Fahrzeugdekoration aufwartet. Ein Abstecher zum zweitgrößten Canyon der Welt (Fish River Canyon) schließt sich an. Ein Vorderreifen gibt auf. Alle Arten von Wüstenlandschaften ziehen anschließend an uns vorbei, bis wir endlich auf den Oranje-Fluss treffen. In einem schmalen Streifen rechts und links des Flusses ist es grün, sogar Wein wird angebaut. Zugleich zieht der Fluss die Grenze zwischen Namibia und Südafrika.Read more

  • Day 8

    Wo ist meine Stirnlampe?

    January 16 in Namibia ⋅ ⛅ 30 °C

    Das hatte ich nicht gelesen. Und nun beginnt die Sucherei. Wo ist meine Stirnlampe? Sie wird in einer Stunde nötig sein, denn wir übernachten in Zelten. Adventure Camp Helmeringhausen. Traumschön, in einem Flußbett, unter ausladenden, sehr alten Bäumen. +++ Wir starten ziemlich früh in Außenkehr. Das Bild zeigt Tom beim morgendlichen Briefing. Ab jetzt geht es nach Norden, der Sonne entgegen. Die Fahrt entlang des Oranje-Rivers ist ein Genuss. Tanken in Rosa Pinah, der Ort geht auf eine alte Diamantenmine zurück, ist immer noch Sperrgebiet, sieht aber recht karg und verlassen aus. Dann geht es, gegen alle Gepflogenheit, auf Asphalt weiter. Ein Weidezaun begleitet uns 170 km bis nach Aus. Wenn es so etwas wie Shavasana auf dem Moped gibt, hier erfahren wir es. Zwei Stunden entspannt geradeaus durch eine Mondlandschaft. +++ Mittagspause im Bahnhof in Aus. Die Station verband einst Windhoek und Lüderitz. Das Lokal ist großartig. Ich unterhalte mich mit einem Südafrikaner, der früher bei der Polizei war, sich nun aber selbständig un „Sicherheit in der Logistik” kümmert. Mit anderen Worten: er organisiert und bewacht Trucks, die in weniger sichere Gebiete Afrikas fahren. Seine verrücktestes Projekt waren “drei Laster Toilettenpapier nach Ghana”, er könne sich bis heute nicht erklären, warum die Bewachung benötigten. +++ Dann über die rot schimmernde Neisip-Fläche mit viel feinem Sand (schwammig) und schließlich hier ins Camp. Wir stellen die Bikes ein paar Kilometer zuvor ab und fahren auf Hänger und Jeepdach zu den Zelten.Read more

  • Day 9

    Wie gemalt: Oryx am Wegesrand

    January 17 in Namibia ⋅ ☀️ 31 °C

    Es sind heute “nur” 250 Kilometer. Ziel ist die Sossusvlei Lodge, wir erreichen sie bereits vor 15 Uhr. Etwas Erholung ist angesagt. +++ Auf dem Weg dahin gibt es erstmals eine “Wellblech”-Piste. Harte, kurze Querrippen rütteln Mensch und Maschine ordentlich durch. Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel türmen sich erste rote Dünen der Namib auf. Die atemberaubende Fernwirkung von verschachtelten Bergketten, die endlose (fotografisch gar nicht erfassbare) Weite, die riesigen Staubfahnen der Mitfahrer, das Oryx unter einem Baum am Straßenrand, die skurril anmutenden (sehr seltenen) Straßenschilder … ein Gänsehaut-Szenario, trotz 40 Grad. +++ Fahrerisch bieten im übrigen “cattle grids” willkommene Abwechslung: Das Bike macht bei den entsprechenden Überfahrten regelmäßig einen kleinen Hüpfer, was beim Fahrer für gute Laune und Aufmerksamkeit sorgt.Read more

  • Day 10

    Sossusvlei: absolutely instagrammable

    January 18 in Namibia ⋅ 🌙 13 °C

    Im Grunde ist Sossusvlei der der erste Ort in Namibia, der touristisch anmutet. Instagrammable ist er in jedem Falle. Die Salz-Ton-Pfanne mit den versteinerten Bäumen ist von über 300m hohen Dünen umgeben. Einige von ihnen haben Namen (“Big Daddy”), aber alle Nummern (das letzte Bild zeigt beispielsweise die Nummer 45). Das mit den Nummern funktioniert, da die Dünen selbst einen versteinerten Kern haben und der rote Sand (der aus der Kalahari in die Namib geweht wird) somit nicht wandert, sondern immer an seinem Platz bleibt. Neben dem für die Farbe zuständigen Eisenoxid enthält der Sand viel Magnetit, was unser Guide per Magnet (Video) wunderbar demonstriert. Ein wirklich wunderbarer Morgenausflug, der allerdings frühes Aufstehen (5 Uhr) erfordert. Und ein langer Fahrtag liegt - nach herrlichem Frühstück unter einem knorrigen, schattenspendenden Baum - im Anschluss noch vor uns. Er ist im nächsten Footprint dokumentiert.Read more