• Himeji-jo, Koyasan

    5 octobre 2024, Japon ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir laufen 15 Minuten zur Railway Station, der letzte Teil des Weges ist wieder unterirdisch. Daher kommt man strahlenförmig aus allen Richtungen am besten zum Hauptgebäude. Pünktlich fahren wir mit dem Shinkansen, dem schnellsten Zug in Japan los. Es ist viel Platz zwischen den Sitzreihen und der Zug ist sehr sauber. Eine Stunde später erreichen wir die Stadt.
    Die Burg ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke aus dem Japan des 17. Jahrhunderts. Die Burganlage, die aus 83 einzelnen Gebäuden besteht, gilt als schönstes Beispiel des japanischen Burgenbaus und hat den Beinamen Shirasagijō - „Weißer-Reiher-Burg“, eine Anspielung auf ihre weißen Außenmauern und Dächer. Trotz ihrer architektonischen Schönheit, wie z. B. ihr spiralförmiger Grundriss, sind ihre Wehranlagen hoch entwickelt, so dass die Burg als praktisch uneinnehmbar galt.
    Die Burg von Himeji gehört zu den nationalen Kulturschätzen Japans, wurde 1956 zur besonderen historischen Stätte erklärt und 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
    Weiter geht es nach Osaka. Mitten im Zentrum in Namba, einer sehr großen Station zum Wechseln von Zügen und Bussen beginnt unser Zug nach Koyasan, einem Tempeldorf in den Bergen, zu fahren. In Gokurakubashi muss man in eine Zahnradbahn umsteigen, anschließend noch mit einem Bus fahren. Schließlich erreichen wir gegen 16:30 unsere Tempelunterkunft. Zur Entspannung befinden sich hier Onsen, heiße Quellen von 40-44 Grad. Männlein und Weiblein nutzen die Becken mit heißen Wasser getrennt. Eine Frau regt sich auf und attackiert mich lautstark. Vermutlich hat sie gedacht, dass ich ein Mann bin (kurze Haare). Zu ihrer Entschuldigung muss man anführen, dass ich noch einen Bademantel trug.
    Wir haben die Essenszeit 18:15 reserviert, unser Platz in einem großen Raum, der mit Paravants in kleinere Bereiche unterteilt wird, ist schon vorbereitet. Auf mehreren Tabletts befinden sich viele kleine Schalen mit meist unbekannten Leckereien. Ein Kellner erläutert die Namen und welche man zusammen essen sollte. Weitere kleine, warme Speisen werden gebracht. Vieles schmeckt lecker, aber unerwartet. Der Tofu in verschiedenen Variationen ist gewöhnungsbedürftig. Zu dem vegetarischen Essen wird Tee gereicht.
    Nach dem Essen laufen wir durch den Ort an vielen Tempeln vorbei, er wirkt wie ausgestorben. Am Ende biegt ein Weg nach links ab, der mit Steinlaternen dürftig beleuchtet ist. Unter den hohen Bäumen mit teilweise sehr dicken Stämmen befinden sich alte Gräber. Wir haben den Okunoin Friedhof gefunden.
    Seinen besonderen Charme und seine Kraft verdankt Okunoin dem Mönch namens Kukai (Meer der Leere), der heute unter dem Namen Kōbō Daishi jedem Japaner ein Begriff ist.
    Es besteht der Glaube, dass Kōbō Daishi im Zustand der ewigen Meditation auf die Erscheinung des kommenden Buddha wartet. Um für diesen Tag in der Nähe des großen Geistes zu sein, hat sich rund um dessen Mausoleum der riesige Friedhof Okunoin entwickelt. Hier findet man nicht nur die sterblichen Überreste von japanischen Kaisern, Shogunen und Samurai, sondern auch Firmengräber von Unternehmen wie Toyota, Nissan, Panasonic und Kirin Bier. Daneben gibt es auch einige Kuriositäten, wie das Grabmal für Insekten. Dieses wurde interessanterweise von einem Pestizid-Hersteller gestiftet – als Tribut für all die getöteten Insekten. Auch das „Cenotaph of Shin Maywa“ – ein Denkmal des japanischen Flugzeugherstellers ShinMaywa Industries sticht heraus. Die Rakete ist schon von weitem zu sehen.
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