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- Gün 15
- 8 Ocak 2025 Çarşamba 09:38
- ☀️ -3 °C
- Yükseklik: 761 m
ÇinPingyao37°12’22” N 112°10’34” E
Muslimisches Viertel, Pingyao

In Xi-an haben wir ein Hotel mit Frühstück gebucht - 12,-/Nacht. Interessant ist, dass Gäste auch im Schlafanzug zum Frühstück kommen oder ein Toastbrot mit Stäbchen schmieren.
Wir fahren mit einem Didi (Taxi) in das muslimische Viertel. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Metzgereien wie früher, das Fleisch wird in einem Lieferwagen auf der Ladefläche liegend transportiert und im offenen Laden zerlegt. Die Moschee finden wir leider nicht.
Pünktlich 13:15 fährt unser Schnellzug ab und erreicht nach 3 Stunden Pingyao. Unterwegs sehen wir viele Gewächshäuser, Reisfelder und eine mit z.T. tiefen Gräben durchzogene Landschaft. Der Bahnhof der Schnellbahnlinie liegt wie immer außerhalb der Stadt. Für 4 Euro lassen wir uns von einem Didi zur Stadtmauer bringen. Innerhalb der Stadt verkehren nur kleine Elektrobusse oder Mopeds. Wir laufen mit unseren Rucksäcken den restlichen Weg. Innerhalb der Stadtmauer scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Es sind nur wenige Menschen unterwegs. Im Schatten einer hohen, mehr als sechs Kilometer langen Stadtmauer ducken sich ein- und zweistöckige schwarze Ziegelhäuser. Nur die buntglasierten Dächer der Tempel stechen hervor. Pingyao verdankt seinen Aufstieg dem Reichtum der Kaufleute und dem Bankwesen. Hier wurde die erste Bank in China gegründet, hier gab es das erste Papiergeld und die ersten Schecks, mit denen dann im ganzen Land Handel betrieben wurde. Als Zentrale des Bankwesens verfügte Pingyao über 22 verschiedene Banken. Die größte Bank - Rishengchang hatte in 45 Städten Chinas Zweigstellen und selbst in New York und San Francisco Außenstellen. Das Geldinstitut wurde als "die erste Privatbank unter dem Himmel" bezeichnet. Durch den Aufstieg der chinesischen Küstenstädte im Zuge der wirtschaftlichen Einflussnahme der westlichen Kolonialmächte verlor Pingyao aber Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts seine Bedeutung insbesondere an Hongkong und Shanghai.
Durch den Aufstieg der chinesischen Küstenstädte im Zuge der wirtschaftlichen Einflussnahme der westlichen Kolonialmächte verlor Pingyao aber Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts seine Bedeutung insbesondere an Hongkong und Shanghai
1370, unter der Herrschaft des Ming-Kaisers Hongwu, wurde die Stadt wesentlich erweitert und die nun größere Stadtbefestigung als Mauer mit Erdkern errichtet. Durch die dadurch fehlende Finanzkraft und Bedeutung wurde Pingyao aber weitgehend von den Zerstörungen durch Modernisierung und Kulturrevolution verschont und konnte so seine historisch gewachsene Altstadt erhalten. Pingyao besitzt heute die längste vollständig erhaltene mingzeitliche Stadtmauer Chinas - 12m hoch und 6 km lang.
Wir laufen die Hauptstraße entlang und finden schließlich das Red latern. Heute Nacht schlafen wir in einem Ofenbett (Kang), das in Nordostchina und Tibet häufig genutzt wird. Durch ein System von Röhren wird dem Kang die Abluft von der Feuerstelle zugeleitet und der Kang so von unten beheizt. Vor allem im Winter wird auf dem Kang nicht nur geschlafen, sondern man hält sich auch tagsüber auf ihm auf. Zum Essen und für andere Verrichtungen wird dann ein kleines Tischchen auf den Kang gestellt. Traditionell gab es auf dem Kang eine hierarchische Schlafordnung. Ganz oben in der Hierarchie war der Platz, welcher der Feuerstelle am nächsten war. Dort schlief der älteste Mann des Haushaltes, neben ihm seine Frau, gefolgt von den übrigen Familienmitgliedern nach Generation, Alter und Geschlecht. Auch der Fußboden ist in unserem Zimmer beheizt.
In der Anmeldung spielen 3 junge Damen Karten. Mit Hilfe eines Übersetzungsprogramms können wir uns leidlich unterhalten. Cizzi ist von unseren hohen Nasen beeindruckt und möchte sie einmal anfassen. Morgen sollen wir unbedingt mit Ihnen Karten spielen. Sie empfehlen uns ein Restaurant. Es sind nur wenige Gäste anwesend. Wir essen wieder Hot Pot. Diesmal ist er schon fertig geschichtet. Unten Nudeln, Pilze, Kohl und oben vorgekochtes Rindfleisch. Es schmeckt sehr lecker. Die Reste packen wir für morgen ein. Wir schlendern durch die Gassen. Viele Geschäfte haben nicht offen, meist sind es Restaurants. Es ist kalt, - 6 Grad.
In einer Bar mit Livemusik, ein Sänger, 4 Gäste trinken wir noch ein Bier.
Zimmer, 9,- EuroOkumaya devam et
Gezgin
Dankeschön für die tollen ausführlichen Berichte und tollen Bilder !