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- Day 21
- Tuesday, January 14, 2025 at 5:08 PM
- ☀️ -1 °C
- Altitude: 61 m
ChinaTaihe Dian39°54’56” N 116°23’25” E
Tian-anmen Platz, verbotene Stadt

Heute ist ein kalter Wind in Peking bei Temperaturen um die 0 Grad. Um auf den Tian-anmen Platz zu kommen müssen wir uns in die Warteschlange einreihen. Es dauert ca. 80 Minuten bis zur Sicherheitskontrolle. Wir werden separat behandelt. Mantel komplett öffnen und Abtasten durch Sicherheitskonzrolleure, an unseren Wasserflaschen wird intensiv gerochen.
Der Tiananmen Platz ist der größte Platz in der Stadt in der ganzen Welt mit ungefähr 440 000 m² und kann etwa eine Million Menschen aufnehmen. Das im Jahre 1952 erbaute Denkmal für die Helden des Volkes in der Mitte des Platzes ist das Nationaldenkmal der Volksrepublik. Es soll an die Opfer der revolutionären Kämpfe des 19. und 20. Jahrhunderts in China erinnern. In jede Himmelsrichtung befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten, nördlich das Tian’anmen-Tor, östlich das Nationalmuseum, westlich das chinesischen Parlamentsgebäude und südlich das Mao-Mausoleum.
Mit Hilfe einer Unterführung gelangt man direkt zum Südtor, dem Eingang der Verbotenen Stadt, es stammt aus dem Jahr 1417. Das Tor wurde zum Symbol der Volksrepublik, nachdem Mao deren Gründung am 1. Oktober 1949 ausgerufen hatte. Rote Fahnen und ein Mao-Portrait unterstreichen seine Bedeutung.
Die verbotene Stadt/Palastmuseum war das Zentrum der chinesischen Regierung über fast 500 Jahre, von 1420 in der Ming-Zeit bis Ende der Qing-Zeit im Jahr 1912, 24 Kaiser lang. Sie umfasst eine Fläche von rund 150.000 Quadratmetern und ist von einem 3.800 Meter langen und 52 Meter breiten Graben umgeben. Die Anlage besteht aus 980 scheinbar endlosen Gebäuden mit roten und goldenen Dächern, von denen viele jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Sie heißt verbotene Stadt, weil Bürgerliche die Stadt nicht betreten und viele Bewohner sie nicht verlassen durften. Die einzigen Menschen, die mit in den inneren Mauern der Stadt lebten, waren der Kaiser, seine Kaiserin, seine Konkubinen und seine Wachen, die als Eunuchen/kastrierte Männer waren. Sie bewachten die Konkubinen. Eunuchen führten ein privilegiertes Leben und erlangten Macht in Politik und Wohlstand. Sogar männliche Verwandte des Kaisers durften nicht über Nacht im inneren Kreis der Stadt bleiben.
Zur Zeit der Qing-Dynastie (Chinas letzte Dynastie) befanden sich 20.000 Konkubinen auf dem Gelände. Einige trafen oder sahen den Kaiser nicht einmal, sondern blieben bis zum Ende ihrer Tage in der Stadt. Andere, die für den Kaiser waren, lebten ein reiches Leben und hatten genug Reichtum, der sich auch auf ihre Großfamilien ausbreitete. Die Konkurrenz war hart umkämpft und führte oft zu Mord. Für die Konkubinen war es ein einsames Leben.
Sie durften nur einmal im Jahr hinter die Mauern schauen und ihre Familien und Freunde sehen.
Kein Bürger sah den Kaiser. Wenn jemand versuchte die Stadt ohne seine Erlaubnis zu betreten, starb man einen langsamen und schmerzhaften Tod.
So stand mitten in dieser riesigen Stadt eine undurchdringliche Mauer, die einen verschwenderischen Lebensstil umgab.
Die Verbotene Stadt ist in viele Abschnitte unterteilt, aber es gibt zwei Hauptbereiche, die den Komplex unterteilen: den Außenhof und den Innenhof. Der äußere Hof wurde für Zeremonien und Versammlungen genutzt und der innere Hof war der Wohnsitz des Kaisers. Interessant ist die Ausstellung von alten Uhren und den Juwelen.
Es gibt Gebäude mit Namen wie "Die Halle der himmlischen Reinheit", "Der Palast der irdischen Ruhe" und "Die Halle der höchsten Harmonie ". Hinter der letzt genannten Halle befindet sich eine massive, 16,5 Meter lange Marmorplatte mit einem Gewicht von 250 Tonnen. Sie führt die Stufen zum Hintereingang hinauf, es sind Drachen eingemeißelt, die sich in Richtung Tür schlängeln. Sie wurde 70 km entfernt hergestellt. Zum Transport wurde eine Eisstraße gebildet, um die Platte bis nach Peking zu schieben. In Erwartung des Winters wurde Wasser vor die Platte gegossen. Nach dem Einfrieren zogen 20.000 Männer und 20.000 Pferde die Platte an ihren endgültigen Bestimmungsort.
Der letzte Teil der Tour führt zu dem kaiserlichen Garten. Er wurde mit Felsenskulpturen und Pavillons angelegt. Am eindrucksvollsten soll der Hügel der angesammelten Eleganz sein. Es ist ein hoher Felsenberg, auf dem der Kaiser und seine Konkubinen jeden neunten Tag des neunten Mondmonats kletterten. Uns hat er nicht gefallen.
Westlich und nordwestlich des Kaiserpalastes erstrecken sich insgesamt sechs künstliche Seen ( Houhai), die teilweise schon in der Yuan-Daynastie (1279–1368) angelegt wurden. Sie verbinden den Kaiserpalast mit dem Sommerpalast. Östlich davon befindet sich in diesem Stadtviertel die Straße Nan Luo Gu Xian mit zahllosen Bars, Restaurants, Kneipen, Diskos und auch Hutongs (alte, enge Wohnhäuser) und unsere Unterkunft.
Wir wollen das letzte Mal Hot Pot essen. Das hat bisher immer gut geklappt hat, Bestellung aufgeben, nach dem direkten Bezahlen direktes Bereitstellen der Getränke, Teller, Stäbchen... funktioniert diesmal nicht. Wir warten ca. 20 Minuten, es passiert nichts. Fleisch wird hingestellt, wir haben aber keine Brühe.
Dann kommt jemand an den Tisch, zeigt auf dem Handy, dass es unsere Brühe nicht mehr gibt und verschwindet gleich wieder. Es zeigt sich die ganze Misere Chinas. Zum einem top modern und dann auch wieder Steinzeitalter. Kein Mitarbeiter kann englisch, es dauert bis wir einer Kellnerin erklären, wie man über die App wechat miteinander kommunizieren kann. Nach und nach trifft alles ein, was wir bestellt haben. Auf eine Nachbestellung warten wir wieder 20 Minuten. Mit dem Tablett bestellen geht schnell, aber an der Umsetzung hapert es wieder, Nachfragen funktioniert nicht. Da man schon bezahlt hat, bleibt nur das Warten.
In der Nähe unserer Unterkunft trinken wir in einer cool eingerichteten Bar zur happy hour einen Mojito. Auf dem Heimweg probieren wir noch eine Süßigkeit, die überall angeboten wird. Mit Zuckerguss umhüllte Früchte, es schmeckt so wie man es sich vorstellt.
Kurz nach der Rückkehr in der Unterkunft stellt sich bei mir Erbrechen und Durchfall ein. Nach mehreren Entleerungen ist die Nacht gerettet und verläuft ruhig. Während des Unwohlseins pfeift der Feuermelder in einem anderen Zimmer. Der Herr von der Rezeption öffnet das Zimmer. Drin sitzt ein älterer Herr und meint, dass er das laute Pfeifen auch gehört habe und davon ausgegangen sei, dass es irgendwann aufhöre.
Kurz danach fällt der Strom in unserem Zimmer aus, nur eine Steckdose geht noch. Am nächsten Tag soll es repariert werden, doch da sind wir nicht mehr da.Read more