- Afficher le voyage
- Ajouter à ma liste de choses à faireSupprimer de ma liste de choses à faire
- Partager
- Jour 11
- samedi 23 août 2025 à 16:58
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 47 m
AllemagneFrankfurt (Oder)52°20’21” N 14°33’7” E
Besuch beim Pfarrer von Diessenhofen

Bevor ich zu der ganz besonderen Story vom Pfarrer von Diessenhofen komme, noch ein Nachtrag zu unserer Ankunft in Cottbus. Ein Vorort von Cottbus heisst tatsächlich Hänchen (ohne h). Theo und ich haben grade zusammen angefangen zu lachen, denn auf unserer Reise in Alaska war mein Lieblingsort Chicken. 15 Bewohner im Sommer, 2 im Winter, kein Internet, ein Restaurant und zwei, drei Souvenirläden und eine Schweizerin als Bewohnerin. Chicken liegt auf dem Weg nach Dawson City. Also, wir übernachteten in Cottbus im Altstadthotel, eigentlich sind das normalerweise gute Adressen. Vor uns checkten zwei Pärchen ein, die mit E-Bike unterwegs waren. Diese vier bekamen ein Zimmer im ersten Stock, da E-Bike Fahrer doch immer total kaputt sind nach ihren Touren und da das Hotel über keinen Lift verfügte, mochten die nicht zu weit nach oben laufen. Wir bekamen ein Zimmer im zweiten Stock - man rechne. Doppelt so viele Treppen rauf. Aber WIR sind ja fit! Am frühen Morgen - es war nicht mehr ganz so kalt wie in Dresden - nahmen wir die nächste Etappe unter die Räder. Angesagt waren keine Steigungen und es hatte am Anfang auch keine. Wir fuhren auf einem wunderschönen Radweg der Spree entlang. Der herrliche Biergarten hatte natürlich noch geschlossen, es wäre aber auch zu früh gewesen. Wir fuhren also durch eine malerische Gegend mit Seen, wunderschön gelegen. Irgendwann kamen wir an eine Stelle, wo auf der gegenüberliegenden Seite gleich mehrere AKW's zu sehen waren. Ich glaube, es sind die von Jänschwalde. Auf jeden Fall dampften die munter vor sich hin. Eine Zeitlang war der Radweg sehr gut, bis wir gemäss unserem Freund Google abbiegen mussten. Die Strassenschilder jedenfalls zeigten uns keine der von uns avisierten Ortschaften an. Das abbiegen mussten wir dann aber bitter bereuen. Es fing mit einem Naturweg an, steigerte sich zu einen Grümpelweg und ich schwöre Euch, die karrten absichtlich immer wieder Sand heran, um uns zu ärgern. Teilweise mussten wir absteigen. Sogar die zwei Rehe dachten sich wohl, was suchen denn diese bescheuerten Radler hier? Irgendwann hatten wir die Schnauze voll, bogen in diesem schrecklichen Wald nach links ab. Aber es kam noch schlimmer. Mindestens 30cm hoher Sand verunmöglichten jegliches Fahren und das Stossen gestaltete sich zu einem Gewaltakt! Die Schnudernase lief bis unters Kinn, der Sand rieselte unverdrossen in die Schuhe, unvermittelt prasselten nicht Regentropfen, sondern ganze Schrotpatronen auf unser Haupt - toll, Schuhe voll Sand und Wasser dazu🤮. Diese Sanddüne schien kein Ende zu nehmen und ich war nahe daran, das Velo wegzuwerfen und dann....? Keine Ahnung. Aber irgendwann kam dann eine Querstrasse, auf der anscheinend Holz transportiert wurde. Da wurde es dann besser und wir konnten zwei Kilometer weit normal fahren. Von weitem sahen wir ein Schild "kein Vortritt". Was das wohl bedeuten mochte? Hurra, wir landeten auf dem Heideradweg. Wow - absolut genial und super gemacht. Auf einem alten Bahntrassee wurde ein Radweg erstellt, der seinesgleichen sucht! 18km konnten wir darauf fahren. Obwohl, wenn man nachschaute, dieser Weg gemäss Freund G bis Frankfurt an der Oder führen sollte. Doch das ist Vision, diese Strecke ist erst in Planung. Auf dem Radweg schien zuerst die Sonne, dann strätzte es wieder wie aus Kübeln - was für ein Gefühl🤪. Dann kam wieder die Sonne, die schwarzen Wolken verzogen sich, aber 5 Minuten später war es wieder stockdunkel und die Regentropfen trommelten schmerzhaft auf uns nieder. Wir kamen in Mixdorf an - durstig, hungrig mangels fehlendem Mittagessen, es gab in all diesen Dörfern nicht eine Beiz - aber in Mixdorf hatte einer einen Verkaufsstand aufgebaut, wo wir endlich etwas zu trinken und Theo einen Pflaumen-Streuselkuchen erhielt. Es kam wieder schwarz und wir beeilten uns mit wegfahren. Wir hatten nicht mehr weit bis Frankfurt an der Oder. ABER: SCHE..... ich hatte vorne einen Schleicher. Das hiess pumpen, möglichst schnell fahren, pumpen..... und dies bis Frankfurt an der Oder. Aber irgendwann hatten wir auch das geschafft und trafen im Hotel ein, das von aussen nicht so toll aussah, aber innen ausgezeichnet ausgebaut. Wir bekamen für einen Spottpreis ein Zimmer mit Rundumsicht, durch die wir den gegenüberliegenden Park bestens betrachten konnten. Während ich die üblichen Verrichtungen machte, reparierte mein Velo-Meccano mein Rad. Um es vielleicht an einer Tankstelle optimal auftanken zu können, fuhr er über die Grenze nach Polen, fand aber nirgends eine Tankstelle mit richtiger Luft, die auch Luft abgab. Also musste er erneut die Grenze passieren - anscheinend gab es viele Grenzbeamte, Polen wie Deutsche - aber so einen bescheuerten Radfahrer mit einem Rad in der Hand, an dem hatten sie kein Interesse. Er wurde überhaupt nicht kontrolliert. Nun sind wir gespannt, wie der Pneu morgen hält. Auf jeden Fall haben wir heute unser Kilometersoll wieder erfüllt! Nun noch die Geschichte vom Pfarrer: in Diessenhofen stellte die Kirchgemeinde einen Pfarrer ein, vermutlich zu einem guten Lohn. Dieser Pfarrer wohnt aber nicht nur in Diessenhofen, sondern auch in Frankfurt an der Oder, wurde dort in den Stadtrat gewählt, gehört der AfD an und bezieht also hier auch noch Lohn. Was läuft da falsch? In Diessenhofen Pfarrer und 854,1 km entfernt im Stadtrat und mit Wohnsitz in Frankfurt a.d.O? Endlich sind auch die Diessenhofener aufgewacht, der Pfarrer ist nun seinen Job los! Das ist die versprochene Geschichte😨.En savoir plus
Voyageur
wow 🤩 wunderschöön 🤩
VoyageurJa, das ist wirklich der Hammer! Stand gross in der Zeitung.
VoyageurWeiterhin gute Fahrt, hoffentlich ohne Sand.
Voyageur👍👍👍🚴🚴♀️
Voyageur
Die Sross isch än Genuss