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- Day 28
- Tuesday, September 9, 2025 at 1:56 PM
- 🌧 17 °C
- Altitude: 76 m
GermanyBraubach50°16’28” N 7°38’59” E
Die Marksburg bei Koblenz

Die letzte Nacht bescherte uns eine Überraschung, die wir schon vermutet hatten - wir wurden von prasselndem Regen geweckt! Oh nein, nicht schon wieder. Was machen wir? Im Regen fahren macht definitiv keinen Spass, zumal es den ganzen Tag regnen sollte und auch immer wieder auf dem Handy die Warnung vor extremen Gewittern aufploppte. Wir wollten ja nicht vom Blitz erschlagen werden, darum beschlossen wir - wir nehmen den Zug. Leute, Ihr glaubt nicht, was die Bahnen hier alles bieten. Unsere Strecke war eigentlich nicht so lang, Dauer nur etwa 30 Minuten, aber die Bahn schaffte 50 Minuten Verspätung und auslassen von Haltestellen. Wer hier mit der Bahn zur Arbeit muss, der ist zu bedauern. Eigentlich wollten wir von Koblenz aus mit dem Velo nach Braubach fahren - 3 Haltestellen, aber in Koblenz schüttete es immer noch wie aus Kübeln. Ich glaube, sämtliche Radfahrer, die unterwegs waren, flüchteten mit dem Zug. Wir die drei Haltestellen, andere fuhren gleich bis Frankfurt - und es war ein unbeschreibliches Chaos mit verspäteten Zügen, Umleitungen, unter anderem wegen Polizeieinsatz - einfach nur grässlich! Wir waren froh, dass wir in Braubach den Zug wieder verlassen konnten. Auf dem Bahnhof fiel unser erster Blick auf die Marksburg, ich sah sogar das Zimmer, wo meine Jungs und ich übernachteten, als wir eine Woche bei meiner Freundin, der Freifrau von der Goltz, zu Besuch waren. Sie war damals in der Deutschen Burgenvereinigung die Chefin und wohnte auf Marksburg. Ein anderes Mal feierte ich mit Tilla und dem Fürstenpaar Sayn- Wittgenstein das Fest "Rhein in Flammen". Ich habe mich sehr gut mit der Fürstin Gabriela verstanden, sie hat mich damals auch in ihr Schmetterlingshaus mitgenommen, das sie mit Hingabe pflegte. Ich sehe sie immer noch mit Überhosen und Stiefeln, wie wir zu den Schmetterlingen gingen....
Eingebettet im romantischen Schlosspark mit alten Baumriesen, Teichen und Bächen, begeistert der Garten der Schmetterlinge seit über drei Jahrzehnten unzählige Besucher. Umschwärmt von tausendundeinem Schmetterling, wandelt man in zwei Glashallen zwischen prächtigen Orchideen, Palmen und Bananenstauden.
Neben der bunten Fülle exotischer Falter gehören die Zwergwachteln mit ihren nur hummelgroßen Küken sowie zahlreiche Schildkröten, tropische Finken und japanische Kois zu den weiteren Bewohnern.
Das kleine exotische Paradies wurde von Fürstin Gabriela zu Sayn-Wittgenstein geschaffen, um den Leuten ein einzigartiges Naturerlebnis zu ermöglichen und so auch für die heimischen Falter und ihre Schutzbedürftigkeit zu werben. Leider hatte die Fürstin auch eine schwere Bürde zu tragen - ihre Tochter Filippa (die ich noch als Mädchen kannte), kam mit 21 Jahren in Bristol ums Leben wegen eines betrunkenen Autofahrers. Ich erinnere mich immer wieder gerne an die gemeinsamen Unternehmen mit Tilla zurück, die auch heute noch eine enge Freundin der Fürstenfamilie ist.
Gut - wir kamen also in Braubach an, es regnete immer noch Bindfäden und bis wir die 1,2 km bis zum Hotel geschafft hatten, waren wir auch wieder pflotschnass. Unser Zimmer war leider noch nicht fertig, so machten wir uns auf die Suche nach einem Café oder Restaurant. Aber: Dienstag = alles zu. So kehrten wir zum Hotel zurück und bekamen ein anderes Zimmer, wo wir unsere Kleider trocknen konnten. Nun würden wir gerne das Strässchen zur Burg hinauf radeln, falls es irgendwann nicht mehr regnet. Und tatsächlich hörte der Regen am Nachmittag um 15 Uhr wirklich auf, worauf wir unsere Räder schnappten und zur Burg hinauf trampten. Die Burg ist ja ziemlich weit oben, aber mit den Velos ohne Gepäck schafften wir das locker - wir sind uns nun ja gewohnt🥵😆. Da ich die Burg schon ziemlich gut kenne, überredete ich Theo, dass wir eine Führung mitmachen sollten. Der Führer, ein ausgezeichneter Guide, schloss mit einem grossen Schlüssel das Tor auf, worauf ich ihm zu seiner Verblüffung sagte, dass ich diesen Schlüssel auch schon eine Woche benutzt hätte😲. Der Rundgang durch wohlbekannte Räume weckte viele Erinnerungen, wie zum Beispiel bei den Kanonen. Da sehe ich immer noch meine Jungs, wie sie damals auf den Kanonen sassen oder in der Küche, wo es ganz normal ausschaute, wenn man aber eine Foto machte, war nachher auf dem Bild beim Fenster ein Geist zu bemerken. Es gab so viel zu sehen, Theo war total fasziniert. Nach einer kleinen Erfrischung sausten wir wieder den Berg runter, um viele Eindrücke reicher.Read more
TravelerSehr eindrücklich diese Burg!