• Guten Morgen
    OhridTeppichladen in OhridFrühstückspause in OhridEin patriotischer KreisverkehrEine der besten Aussichten auf dieser StreckeHier kommt die beste Aussicht auf den OhridseeGrenze passiert. Hello again, Albania.Einfahrt zum Radstreifen verpasst.Und wieder Donnergrollen im Hintergrund.Korça

    Ohridsee

    20. kesäkuuta, Albania ⋅ ☁️ 19 °C

    Unsere heutige Strecke verlief am Ostufer des Ohridsees, zurück nach Albanien, bis nach Korça. Unsere längste Strecke bisher. Bis auf zwei stärkere Anstiege und ein paar Hügel am See ging es aber wieder relativ flach dahin. Auf dem Weg entlang des Sees kamen uns einige Rennradfahrer und drei Radreisende entgegen. Alle mit sehr aufmunternden Gesten und Rufen in unsere Richtung, vor allem wenn wir gerade bergauf strampelten. Immer schön Gleichgesinnte zu sehen!
    Wie am Tag zuvor waren Aussichtspunkte rar gesät. An einer Stelle stiegen wir über die sonst so prominente Leitschiene um einen Blick die Klippen zum See runter zu erhaschen. Die Wasserfarben enttäuschten nicht! Erinnerte fast schon an Kroatien.
    Weiter ging’s Richtung albanische Grenze. Ein letzter Versuch einen Stempel in den Reisepass zu bekommen scheiterte. Dafür gabs einen von Nordmazedonien für die Ausreise. Nagut. Immerhin das.
    Dann fuhren wir an Pogradec (die Stadt an der südlichen Spitze vom Ohridsee) vorbei Richtung Korça. Hier ging es hauptsächlich über Schotterstraßen. Erst grobes Geröll hoch und runter (mit schieben natürlich), dann flach durch diverse Dörfer, zwischendurch vorbei an Schaf- und Ziegenhirten. In einem der Vororte von Korça begegneten wir (wie schon oft) einer Horde jugendlicher Kerle. Zuerst wie immer freundliches Hallo und woher wir kommen. Wir fahren langsamer und rufen Austria. Wir wollen schon weiter fahren, doch plötzlich löst sich einer aus der Gruppe heraus, ruft irgendwas von Serbia und deutet uns mit dem Daumen einen Kehlenschnitt an. Wir rollen etwas weiter, doch er lässt nicht ab. Will unsere Räder treten? Das geht gar nicht. Flo stoppt, wir diskutieren, versuchen ihm klarzumachen dass wir nicht aus Serbien, sondern Österreich und Deutschland kommen und er sich beruhigen soll. Seine Kumpanen sammeln sich um ihn. Keiner interveniert, doch Flo kann das Ruder irgendwann mit einer ausgestreckten Hand herumreißen. Er lässt sich besänftigen, wir schütteln Hände. Der Klan im Hintergrund fragt nun wieder übliche Fragen, wohin wir wollen usw. Dem Kerl fällt nun wieder was Gutes ein. Er kramt einen Schlagring aus der Hosentasche seines Freundes, zeigt ihn uns und was er mit uns gemacht hätte, wenn wir Serben gewesen wären. Uns reicht es. Wir verlassen die Truppe Halbstarker. Sie erinnern uns ein bisschen an die bellenden Hunde die wir immer abwehren müssen. Etwas verunsichert begehen wir den letzten Abschnitt unserer Tour.
    In Korça fallen wir todmüde aufs Bett unserer heutigen Unterkunft. Wir haben zwei Nächte gebucht. Morgen lassen wir Muskeln und Gelenke ruhen. Wenn alles gut geht finden wir eine neue Schraube mit einem etwas größeren Gewinde für meinen Gepäckträger. Daumen sind gedrückt.
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