• Noch einmal Amboseli

    January 15, 2020 in Kenya ⋅ ⛅ 27 °C

    Gähnende Leere so weit das Auge reicht. Heute Morgen scheint kein einziges Tier im Amboseli Nationalpark unterwegs zu sein. Seit knapp 2 Stunden fahren wir nun Straß‘ auf Straß‘ ab. Enttäuschung macht sich breit. Auch der Kilimanjaro übt sich in schüchterner Zurückhaltung. Hoffentlich werden die restlichen 6 Stunden nicht genau so trist und öde.

    Weitere 15 Minuten fahren wir die staubigen Straßen entlang und dann sehen wir sie. Flamingos auf der einen Seite des Weges, Nilpferde auf der anderen. Das hebt die Stimmung. Zumal wir im Naukuru NP diese zerbrechlich wirkenden, rosafarbenen Tiere nicht bewundern konnten. Im Wasser starksen die Tiere umher, stecken ihre Köpfe unter Wasser und fischen was das Zeug hält. Plötzlich fängt ein Flamingo an auf der Wasseroberfläche zu laufen, flattert mit den Flügeln und hebt ab. Kurz darauf folgt ihm die ganze Schar. Es bietet sich uns ein faszinierendes Spektakel am Himmel. Sind es 80 Tiere, 100 oder sogar noch mehr. Der ganze Himmel ist voll mit langbeinigen, rosafarbenen Vögeln. Keine 4 Minuten später ist es auch schon wieder vorbei. Elegant landen die Tiere auf dem Wasser und machen in aller Seelenruhe dort weiter, wo sie grade noch so fluchtartig aufgebrochen sind.

    Die Nilpferde nebenan kümmern sich nicht drum. Haben sie dieses Spektakel überhaupt mitbekommen? Im Sumpf tauchen die Kolosse mal auf, mal ab. Ob die sich in diesem Tümpel unter Wasser überhaupt orientieren können. Die Tiere fragen will ich lieber nicht. Zum einen gibt es bestimmt Verständigungsprobleme, zum anderen wäre ich nach dem Gespräch wahrscheinlich angeknabbert oder tot. Lassen wir das lieber und wenden uns anderen Dingen zu.

    Nicht geballt aber immer mal wieder entdecken wir einzelne Tiere. Hier eine Giraffe beim futtern,dort ein Schakal, wie er zwischen den Gazellen hindurch schleicht. Auch eine Hyäne kommt durch das hohe Gras angeschlurft, nimmt in der Pfütze neben der Straße ein Bad und verschwindet dann wieder.

    Eigentlich wollen wir schon aufbrechen und zurück zum Resort fahren, da bremst der Fahrer scharf, wendet auf der Straße und fährt mit Vollgas einen Seitenweg entlang. Und dann sehen auch wir die elfköpfige Elefantenfamilie. Ein schöner Abschluss nach diesem Tag. Good bye Amboseli.

    Auf dem Weg zurück zum Resort kommen wir an einer Gazelle vorbei, die uns erschreckt anstarrt. Irgendwie sieht diese Gazelle aber etwas anders aus als die, die wir in den vergangenen Tagen immer wieder gesehen haben. Unser Fahrer schaut hin und macht sofort halt. Was uns da grade über den Weg läuft ist ein Kudu, ein sehr selten zu sichtendes Tier. Wow. Und hier steht es einfach vor uns, schaut planlos aus der Wäsche, unsicher ob es weglaufen soll oder nicht.
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