• Gingseng
    kleines Schläfchen auf der Fähre

    Melbourn - der coreanische Zwischenfall

    3 de novembro de 2019, Austrália ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute nahmen wir die Fähre zurück nach Melburne, wieder 11 Stunden, diesmal ohne Kabine, über Tag.
    Zum Glück war die See gnädig und sehr ruhig, so konnte ich ohne große Übelkeit die Reise hinter mich bringen.
    Wir wussten vom ersten Mal mit der Fähre "Spirit of Tasmania", dass die Preise für einen Snack oder Kaffee unfassbar hoch waren.
    Für ein typisches "dreieckiges" , in Folie eingeschweißtes Sandwich bezahlt man mal eben 17 Dollar !!
    Also fuhren wir an Bord mit einem kleinen Picknik und Getränken, die auch noch viel besser schmeckten !

    Wir hatten in Melbourne einen Stehplatz fürs Wohnmobil vorgebucht, denn noch abends auf die Suche nach einen Schlafplatz gehen, darauf hatte wir keine Lust.
    Auch das war gut geplant, denn der Campingplatz war komplett ausgebucht !

    Das Abendteuer began am nächsten Morgen, Walter war duschen gegangen und ich döste noch vor mich hin, da klopfte es an den Camper.
    Als ich öffnete, stand dort ein total verzweifelter asiatischer Mann. Er machte mir in sehr schlechten Englisch klar, dass er sich aus seinem Camper ausgeschlossen hat und da wir den gleichen Wagen fahren, ob wir mit unserem Schlüssel versuchen könnten, seinen zu öffnen.
    Natürlich sind wir beide direkt "zur Hilfe" geeilt.
    Neben dem Camper stand die total unterkühlte Ehefrau mit einer dünnen Decke über die Schultern, sie sprach kein Wort Englisch...
    Die Aktion mit dem Schlüssel funktionierte natürlich nicht. Das hatten wir uns schon gedacht, aber wir wollten es nicht unversucht lassen.
    Die Besonderheit bei diesen Campern ist, wenn du alle Türen geschlossen hast, verschließt sich der Wagen nach ein paar Minuten automatisch.

    Wir passen immer sehr akribisch auf, ob wir (bzw. Walter, der Wächter des Schlüssels und der Verantwortung), den Schlüssel in der Tasche haben.
    Das hatte der Asiate wohl vergessen, oder er hatte es nicht gewusst.

    Nachdem noch mehrere Reisende mit guten Ratschlägen und diversen Hilfsmitteln in Form von Drähten zum Öffnen der vorderen Türen durch das Fenstergummi... und dicken Schraubendrehern (?) sowie eines großen Steines..... nein... nicht zum Einwerfen des Fensters, sondern damit der kleine Mann sich daraufstellen konnte um den Draht durch die Tür zu schieben....
    und nichts funktionierte, wurde ein Mechaniker von einer Werkstatt der gegenüberliegenden Straßenseite herbeigeholt.
    Mit der Information, er hätte jährlich wohl an die 300 von diesen Autos zur Reparatur, machte dieser sich ans Werk.
    Ich hatte in der Zwischenzeit die beiden Unglücklichen mit heißem Tee versorgt...

    Walter und ich gingen erstmal frühstücken.... doch es dauerte nicht lange, da stand der arme Mann wieder bei uns am Wagen, mit seinem Draht und dem Schraubendreher sah er irgendwie richtig traurig aus.
    Der Mechaniker war gescheitert und wie sollte es weiter gehen?
    Wir haben dann die Hotline des Vermieters angerufen, in der Hoffnung, dieser hat eine Lösung... doch sie waren nur bereit, einen Schlüsseldienst zu beauftragen, mit dem Hinweiß, dass der Verursacher die Rechnung zu zahlen hat.
    Dieser Auftrag würde noch ca eine Stunde dauern....
    Ich konnte sehen, wie es in Walter arbeitete......es muss doch eine andere Lösung geben......
    Am Wagen gibt es ein Schiebefenster, das noch mit einem Fliegengitter bestückt ist..... was wäre wenn man das einfach seitlich aufdrückt- zur Seite schiebt....
    Was könnte schon groß passieren....
    So wie wir ihn kennen, mit 3 mal kräftig drücken, ein Klack- und die Schiebe sprang aus ihrer Schiene- Fliegengitter weg, Fenster war auf !!
    Wir waren alle am jubeln.... nun noch die kleine Ehefrau durchs Fenster in den Wagen geschoben....alles gut !
    Die Freude war so groß..... ich sagte dem Schlüsseldienst ab und so langsam legte sich die Aufregung.... wie schön wenn man helfen kann.

    Etwas später stand der Herr (aus Corea) bei uns und beschenkte Walter mit einem ganz besonderem Päckchen, in Gold gehalten, welches kleine Sachets mit einer Gingseng-Flüssigkeit enthielt, soll sehr gesund sein ! und etwas ganz besonderes..... (Schmeckt gruselig)

    Zufrieden ging es weiter zur nächsten Aufgabe.....
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