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- Dag 79
- 1. nov. 2023 13.23
- 🌬 18 °C
- Højde: 3.103 m
ArgentinaDepartamento de Antofagasta de la Sierra26°35’20” S 67°29’1” W
Puna - Teil 2 El Peñon bis Antofagasta

„Hospedaje“ heißt wörtlich übersetzt Unterkunft. Ist unserem Verständnis nach ein B&B.
Paulina, eine junge Frau mit zwei Kindern, die auf mich wirkt, als hätte sie dieses Planquadrat El Peñon von etwa 2x3 Blöcken noch nie verlassen, ist der Host des „Hospedaje El Amanacer“.
Sie haben wir gebeten im nächsten Ort, in Antofagasta de la Sierra, eine Bleibe zu reservieren. Wir vertrauen ihr vollkommen. Denn sie macht auch hier ihre Sache sehr gut. Wir fragen auch gar nicht, was es kosten wird. Ohnehin macht der schwache Argentinische Peso unseren Aufenthalt in diesem Land zum Schnäppchen. Wir zahlen bei Paulina für die Nacht knapp 15€. Mit Frühstück und extrem guten Kaffee, der übrigens in ganz Argentinien super lecker schmeckt.
Das Netz ist in ganz Puna praktisch gar nicht da. Das WLAN - wenn es auch mal funktioniert - ist viel zu schwach, als dass wir etwas damit machen könnten. Einzig das für hiesige Gegend lebenswichtige WhatsApp quetscht sich durch. Wie das funktioniert ist mir ein Rätsel. Egal.
Infos sammelt man hier von anderen Reisenden. Und von den Guides. Unser gestrige Guide aber sah wohl sein Geschäft in Gefahr und flunkerte offensichtlich, als er behauptete, man könne die Tour, die wir heute machen wollen, nicht allein machen. Das habe ich ihm einfach nicht abgekauft. Lieber fragen wir noch die anderen Gäste am Nebentisch, die gestern in der frühen Nacht ankamen und froh waren bei Paulina eine Matratze zu finden, die sie flugs organisiert hat. Sie können ein wenig englisch. Es stellt sich heraus, dass sie aber unsere bevorstehende Tour nicht kennen, da sie den gleichen Weg gekommen sind wie wir. „Aber das andere junge Paar“ heißt es „Die waren da“. Und tatsächlich treffen wir auch diese noch und sie machen uns Mut, dass das Campo de Piedras Poméz easy zu machen sei, wenn man mit einem 4x4 Auto unterwegs ist. Dann erscheint noch ein anderer Guide, der die weiteren Strecken kennt und uns den ein oder anderen Tipp gibt.
Alles klar? So reist man hier in der abgelegenen Puna😉
UND - da gibt es noch ein zusätzliches Ass im Ärmel: die OSM-App. Eine Empfehlung von Karsten den wir in Tupiza/Bolivien kennengelernt haben. Die OSM-App schlägt GoogleMaps und Maps.Me (und alle anderen). Jedenfalls hier in dieser Gegend. Die zeigt nicht nur befahrbare Wege mit Straßenzuständen, sondern auch Wanderrouten und vieles mehr mit Steigung bzw. Profilangaben. Auch Snowmobilpisten. Alles Infos die wir in den nächsten Tagen dringend benötigen werden.
Aber nun zurück zur weiteren Story:
Halb Neun, eine Zeit die für uns sehr früh ist, starten wir mit all den zusammengetragenen Infos in das
nahegelegene Campo de Piedras. Die Zufahrt erfolgt auf einem gut präparierten unbefestigten Weg. Eine Gegend wie auf einem fernen Planeten. Runde hohe Hügel begleiten unseren Weg. Zwischen denen ein extremer Wind pfeift und Massen an feinem Sand im Gepäck hat. So sind wir zeitweise im Blindflug unterwegs. Trotz geschlossener Fenster dauert es nicht lange, bis die gesamte Armatur von einer feinen Sandschicht bedeckt ist. Auch die riesigen Grasbüschel - ich rede jetzt von Grasbüschel mit einer Höhe von 2 bis 3 Metern - haben Probleme aufrecht zu stehen. Eigentlich sollte sich Rainer zum Höhenvergleich daneben stellen. Aber wer bitte will sandgestrahlt werden 🙈
Am Eingang zum Park zahlen wir die Extranjero-Rate. Man ist verwundert, dass wir tatsächlich ohne Guide ankommen. Wir wiederum fragen uns, was da so besonders dabei sein soll 🤷♀️
Wir haben ein gutes Auto und Karten können wir auch lesen. Wir sind wohl die letzte Generation, die sogar mit Papierlandkarten ohne einem sich bewegenden Ortungspfeil klar kommen!
Die „Piedras“ also Steine bestehen aus Bimsstein und sehen aus wie ein auseinander brechender trockener Baiserteig. Jedenfalls ist das meine Beschreibung.
Es gibt einen definierten Zugang zu den Steinen. Der Rest ist schon wegen der Entfernung gut geschützt. Und das ist auch gut so.
Auch wir wandern umher.
Am Zugang steht eine Armada voller Pickups. Die der Guides die alle einen Hillux fahren. Während ich noch ein paar Motive suche, fragt Rainer nach einem anderen Ausgang aus dem Gelände. Einer Abkürzung Richtung Antofagasta. Einer bietet sich gleich an, dass wir ihm als Kolonne folgen können. Das ist wirklich nett. Wir folgen ihm ein kurzes Stück und verabschieden uns dankend. Denn wir haben noch andere Wege auf den schwarzen Lavafeldern des Pampa Kachi gefunden. Zuletzt finden wir eine Lagune. Lagune? Dann sollten🦩
nicht weit sein.
Bis Antofagasta de la Sierra ist es nicht mehr weit. Wir übernachten im Pueblo del Sol Hostel. Als wir ankommen, bekommen wir ein Zimmer mit einem sehr engen Bett zugewiesen. Glücklicherweise sind alle anderen nicht besetzten Zimmer geöffnet. Wir suchen uns ein Zimmer aus mit zwei Betten. Und viel wichtiger: mit zwei Bettdecken. So ein nächtlicher Kampf um jeden Zentimeter einer Decke kann nämlich auch stressen!
Das Dorf ist das größte in der westlichen Puna. Es gibt zwei Tankstellen. Keine davon hat Benzin. Im Informationscenter gibt es keine Flyer. Nur QR-Codes. Da sagen wir immer in Südamerika achtet man nicht auf die Umwelt. Umgekehrt ist es der Fall. Wie auch immer. Wir lassen uns Ruten nach Tolar Grande zeigen. Acht Stunden werden prophezeit. Eine Unterkunft kann man uns aber nicht organisieren. Wir bekommen eine Telefonnummer vom dortigen Torismuscenter. Wir danken natürlich. Aber nach 5pm ist ein Kontakt illusorisch.
Ansonsten ist Antofagasta menschenleer. In den USA würden wir es als Geisterstadt bezeichnen 😜
Zu Abend essen wir im Hotel. Die zwei Mädels schmeißen den Laden. Es gibt genau drei Gerichte. „Hier nicht zu essen, wäre eine Beleidigung“ sagt Rainer. Denn man hat extra für uns die Speisekarte auf eine Tafel in Deutsch geschrieben😍
Die Pasta mit Bolognese schmeckt mittelgut. Nach den vielen niedlichen rumspringenden Llamas 🦙 schmeckt mir deren Fleisch nicht mehr. Kopfkino eben 🥹Læs mere
Rejsende
😂👍
RejsendeWahnsinn, ich bin immer wieder beeindruckt. Aber keine Ahnung ob ich nach all dem, was ihr schon gesehen und erlebt habt, noch aufnahmefähig wäre 🤔
SYLWIA B.Tatsächlich waren das vor der Reise auch meine/unsere Bedenken. Seltsamerweise gewöhnt man sich daran, jeden oder fast jeden Tag etwas Neues zu erleben. Wahrscheinlich wird man abhängig vom täglichen Input. Eine Langzeitreise hat den Vorteil nicht eine to-do-list bis zum bestimmten Zeitpunkt abarbeiten zu wollen. Noch vor der Reise haben wir uns gesagt: wenn uns das alles zu viel wird, skippen wir es und fliegen zurück. Außerdem „bauen“ wir immer mal Übernachtungen ein, wo wir länger bleiben und nix weiter machen außer in die Luft gucken 😎 und vielleicht einen 🍸trinken.