• Mit dem Skilift über La Paz

    November 26, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 14 °C

    Das scheinbare Wirrwarr des Straßenverkehrs und das, was wir als Erstes von der Doppelstadt La Paz/El Alto sehen, bringt uns nicht davon ab, in die Stadt vom ersten überwältigenden Blick in diese riesige Senke schockverliebt zu sein. Dieser Häuserteppich, in dem auch mal ein Mini-Bryce Cañon raus lugt, fesselt uns.
    Der beste Clou aber, den die Stadt geschossen hat, ist, richtig viel Geld in die Hand zu nehmen und eine der weltweit führenden Firmen auf dem Gebiet der Seilbahnen - nämlich Doppelmayr - zu beauftragen eine Verbindung zwischen all den Barrios und einer Zusammenführung der beiden zusammengewachsenen Städte herzustellen.
    Elf Linien mit zur Zeit 36 Stationen schweben insgesamt etwas mehr als 30 Kilometer über das Areal.

    Das Schöne ist, es ist ungemein preiswert und es gibt keinen Stau. Mit meiner bescheidenen Möglichkeit einer Messwerterfassung habe ich einen Abstand von knapp 20 bis 25 Sekunden Fahrabstand festgestellt. Das heißt, egal wann man ankommt, man muss nicht warten. In eine Gondel passen 10 Personen. Doch meist schweben wir alleine über die Stadt.
    Unser Auto hat Urlaub. Denn wir sind täglich mit dem „Skilift“ unterwegs.
    Erst zu den Highlights der Stadt, dann tun wir uns auch den absoluten Kick an und fahren von 3.200 auf 4.100 Höhenmeter mit nur zwei Linien.
    Ein anderes Mal schweben wir zum Friedhof und am letzten Tag touren wir ganze drei Stunden mit den Gondeln bis fast zum Ende von El Alto, das sich ziemlich weit weg vom Rim befindet.

    Das Zurechtfinden ist kinderleicht. Und ein wenig werden wir an das Subway-System in Tokyo erinnert. Denn jeder Linie ist eine Farbe zugeordnet. Dass die Gondeln und die wegweisenden Fliesen die passende Farbe haben, versteht sich von selbst. Dass aber das gesamte Gebäude die Farbe der Linie trägt, rundet das System perfekt ab. Beeindruckend ist auch die Sauberkeit der Gondeln und des gesamten Teleférico-Geländes, die wir im sonstigen Bolivien oftmals vermisst haben. Kein Schnippselchen, kein Fleck auf dem Boden. An jeder Endstation putzen und desinfizieren Reinigungskräfte im gelben Vollkörperkondom gekleidet, die Kabinen. Ebenso sieht es in den Gebäuden aus.

    Und was wir immer wieder feststellen ist, die Einwohner sind stolz auf ihr Mi Teleférico. Erst werden wir gefragt, woher wir kommen und dann, ob es so etwas bei uns auch gibt. Auch scheint es genaue Regeln zu geben, wie man in der Gondel sitzen soll. So werden wir mehrfach von Mitarbeitern darauf hingewiesen, nicht auf einer Seite zu sitzen. Und einmal weist uns auch ein Gast darauf hin 🙈.

    Ansonsten schwächelt das Wetter in La Paz. Es ist oft bewölkt und einige Male nieselt es sogar.

    Und dann kommt der Tag, an dem wir uns auch von unserem treuen Fahruntersatz, unserem Landcruiser, verabschieden müssen. Ein Mitarbeiter der Vermieterfirma kam aus Sucre, deren Firmensitz, nach La Paz und hat das gute Stück mitgenommen.
    Damit endet der zweite Teil unserer Langzeitreise.

    PS. Vier volle Tage in LaPaz sind mit 10 möglichen Bildern nicht darstellbar. Diese werde ich zeitnah nach unserer Rückkehr auf meiner Website zeigen 😉
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