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- Day 124–126
- June 4, 2024 - June 6, 2024
- 2 nights
- ☁️ 31 °C
- Altitude: Sea level
VietnamHòn Lờm Bò20°50’2” N 107°4’4” E
Vịnh Hạ Long

Nach dem Kurzaufenthalt in Hà Nội begeben wir uns auf eine unglaubliche 3-tägige Reise durch die Halong Bay. Eine Schiffsreise auf smaragdgrünem Wasser zwischen unzähligen Karststeinen.
Ich war nicht wirklich überzeugt von diesem Trip. Zu touristisch, zu überfüllt, zu dreckiges Wasser. Nur einige Gegenargumente die ich im Netz gefunden habe. Doch Rainer besteht darauf. Nach dem Motto: „Wenn so viele Leute das sehen wollen, dann muss es schön sein“ , stehe ich als Planer vor einer schier unüberblickbaren Auswahl an Schiffen. Ich fühle mich überfordert! Im Travel-Dealz Forum bekomme ich dennoch eine richtungsweisende Formel:
Wenn Du Partys liebst und abgeschleppt werden willst, nimmst Du die preiswerte Tour. Die Gediegenen erkennst Du schon am Preis. Bei Booking finde ich dann die Elite of the Seas. Der Preis schmerzt mir ein wenig. Aber mein Finanzminister besteht darauf.
Dreiviertel Neun werden wir von einem mit allen Feinheiten ausgestatteten Luxus-Minivan abgeholt. Unterwegs bleiben wir - offiziell als Pinkelpause genannt - an einer Perlenfarm stehen. Hier kann man zusehen, wie Zuchtperlen angesetzt werden. Nicht verwunderlich, dass man hier auch Perlenschmuck kaufen kann. Schließlich haben Diana, die Queen, Frau Merkel und Michelle Obama auch hier geshoppt. Riesige Fotos mit entsprechenden Schmuckstück hängen zum Beweis an der Wand.
Nach ingesamt zwei Stunden werden wir am Harbour in Empfang genommen.
Nun werden wir Teil einer perfekten Organisationsmaschinerie.
Es geht mit dem Schnellboot zur Yacht, wo wir in Empfang genommen werden und Serina, unserem Buttler für die kommenden Tage, zugeteilt.
Beim Anblick des Ablaufs frage ich mich, ob das hier überhaupt mein Ding ist. Alles beginnt mit einem Acht-Gänge-Menü, dem das Einchecken ins Zimmer folgt.
Kurze Pause - Kajaken und Baden in der Bucht - Kochvorführung - Acht-Gänge-Menü, bei dem definitiv keine kleinen Portiönchen auf dem Teller vorzufinden sind. Nach einem Süppchen, einem halben Hummer, folgt ein Rinderfilet, etwas mit Huhn, Schweinebauch zu einer sehr feinen Delikatesse, feinstes Lammkarree… Natürlich Nachspeise
Um nur einen kleinen Einblick zu geben. Zwischendrin gab es auch Suppe. Kurz vor dem Platzen verzichten wir auf den letzten Tagesordnungspunkt, der Party auf dem Oberdeck. Kurz nach Neun bin ich nicht mehr ansprechbar. Der Jetlag hat mich definitiv niedergestreckt.
In der Nacht schon beginnt es zu gewittern. Und wie!
Am Morgen schüttet es wie aus Kannen. Nicht zu ändern. Dennoch wollen wir die Tour in den Cat Ba Nationalpark nicht ausfallen lassen. Ausgerüstet mit Regencapes bringt uns ein Schnellboot zur Insel. Fünfzig Minuten später empfangen uns kleine Elektrobusse - man hätte auch mit dem Fahrrad fahren können - die uns in das einzige bewohnte Dorf im NP bringen. Beeindruckend wie gut organisiert alles ist. Kein Warten. Keine Langeweile. Zwischendrin werden wir mit Unmengen an Informativen gefüttert. Über Cát Bà und die gesamte Bucht.
Im Dorf gibt es etwa 15 Häuser. Allerdings sind hier mindestens das Zehnfache an Touristen unterwegs. Rachel unser Guide von der Elite, zeigt uns anhand eines Musterhauses, wie diese gebaut werden. Wie hier gelebt wird. Unglaublich als ich checke, dass wir in einem wirklichen Zuhause stehen. Ein Familienmitglied hängt in der Matte und surft. Als wenn nix wäre. Man tut einfach so, als wenn es uns Besucher nicht gäbe.
Für uns unvorstellbar, sehen sie das pragmatisch. Denn sie sehen es als Unterstützung, damit Geld in das Dorf kommt.
Wegen dem furchtbaren Regen, entfällt das Baden am Strand. Wir haben Pause. Und dann gleich so viel am Stück!
Am Nachmittag verzieht sich die dicke Unwetterfront. Doch ganz plötzlich spült es in die Bucht Unmengen an Müll. Erst denken wir, es sei ein Partyboot gewesen. Und frage Serina, die sich vollkommen unbeeindruckt zeigt und es auf das Wetter schiebt. Rachel dagegen erklärt uns den umfangreichen Grund. Unglaublich. Denn genau so wie schon das Aitutaki Atoll, leidet auch Vietnam am Müll im Wasser, das von Kreuzfahrtschiffen mitten im Pazifik verklappt wird. Staaten wie Vietnam versuchen mit dem angeschwemmten Müll fertig zu werden. Man arbeitet mit den hier lebenden Fischern, die auf den Booten leben. Sie sammeln nach jedem Sturm, nach jedem Unwetter den Unrat zusammen. Es dauert ein paar Tage bis alles eingesammelt ist und die Bucht so aussieht, wir diese am ersten Tag vorgefunden haben. Ich bin tief berührt, dass wir zum wiederholten Mal erleben müssen, wie viel Aufwand wir anderen mit unserem Wohlstandsmüll bereiten.
Heute Abend nehmen wir uns Zeit für die Kochschule. Wir lernen vietnamesische Frühlingsrollen zuzubereiten.
Das abendliche Menü ist uns willkommen. Denn heute gab es nur Frühstück, das wir ausfallen lassen haben, Brunch und eben das Dinner.
Rainer versucht sich noch mit Angeln. Fängt aber nichts.
Am letzten Tag fühle ich mich adaptiert mit dem Ablauf.
Zum morgendlichen Tai Chi geht Rainer dennoch allein. Mir ist es zu früh. Ich bestelle mir lieber einen Cappuccino aufs Zimmer, um mir dann zum Frühstück eine Chicken-Phổ servieren zu lassen.
Ein letztes Mal machen wir einen Ausflug zur Dark-Bright-Cave und dann noch schnell zum Brunch eine weitere Pho zu essen. Ich liebe es!
Der Rest ist schnell erzählt.
Eine Luxuslimousine bringt uns nach Hà Nội, wo das nächste Abenteuer auf uns wartet.
Doch bevor es losgeht, essen wir im Meritol Hotel. Plötzlich steht der Customer Service Manager der Bootstour neben uns und bedankt sich mit einem kleinen Geschenk, einem vietnamesischen Kaffeezubereiter nebst Kaffee, dass wir mit seiner Firma die Vịnh Hạ Long Tour gemacht haben. Das nenne ich mal Kunden dankbar um den Finger wickeln 😎Read more
TravelerOh man, ich liebe diese Freundlichkeit. Da bedankt sich ein Veranstalter, dass ihr dort gebucht habt. Es fühlt sich schon beim Lesen richtig gut an. Und dann die schönen Eindrücke die ihr dort sammeln konntet. Hat nicht jeder so ein Glück mit dem Wetter dort, auch wenn ihr Regen hattet. Das Verklappen der Kreuzfahrtschiffe macht mich wieder mal sprachlos.
SYLWIA B.Mich ärgert es, dass es offensichtlich die ganze Welt weiß, so ne Anreinerländer darunter leiden und niemand tut etwas dagegen. Es gibt doch sicher Wege um die Schweine zu entlarven. Rachel, unser Guide im Dauereinsatz, erzählte uns dass wenn Papier mit deren Aufschrift (jedes Hotel auch jedes Boot bietet all die Amenities wie Zahnbürste, Showercap etc. in Papier geschweißt mit Adresse) im Wasser gefunden wird, bekommen sie für einen Monat eine Sperre das Boot zu betreiben.
TravelerDas ganze Augenmerk auf die Kreuzfahrtpötte…. so ganz glaube ich das nicht! Die haben nämlich eigentlich Müllpressen und sind verpflichtet, die Entsorgung nachzuweisen. Ob das auch für die Handelsschifffahrt gilt… denke ich nicht! Und die ganzen Inseln dort - habe die alle Müllabfuhr ???
SYLWIA B.Die Inseln verbrennen es. Und was nicht verbrannt wird, also Metall und Glas wird zum Bsp nach NZ gebracht. Vorschriften werden wohl nicht von allen eingehalten. Was da so angeschwemmt kam, war erschreckend