• Colonia del Sacramento

    4.–6. dec. 2024, Uruguay ⋅ ☀️ 24 °C

    Wir ziehen weiter, bleiben aber an der südlichen Küste Uruguay’s.
    Colonia del Sacramento, die 1680 gegründete, älteste Stadt Uruguay‘s, ist unser nächstes Ziel.

    Wir schlagen gleich mal zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen sehen wir auf dem Weg noch etwas mehr vom Land und zum anderen wird die Überfahrt nach Buenos Aires von Colonia mit der Fähre nicht ganz so lang. Letzteres freut besonders mich, da ich ja bekanntermaßen kein Schiffs-Fan bin.

    Die Ruta 1 ist sehr gut ausgebaut und so kommen wir flotter voran als gedacht. Um nicht zu früh vor Ort anzukommen, machen wir auf halben Weg einen Schlenker über die Schweizer Enclave Nueva Helvecia. In einem Café, das glatt einem Drehort eines amerikanischen 60er Jahre Films entstammen könnte, füllen wir unseren Koffeinspeicher auf.
    Der Verkäufer trägt eine Art Bäckermütze 👨‍🍳, die Küchelchen sehen so perfekt wie unecht aus und als Rainer meinen Cappuccino statt in einem Becher doch bitte in einer Tasse hätte, wird eine Tasse die eigentlich zum Verkauf in der Auslage steht, ausgepackt, ausgewaschen und da drin der Cappuccino eingefüllt 😍
    Wir sitzen vor dem Café, genießen unser Gebäck und beobachten das Geschehen auf der Kreuzung. Abgesehen von irgendwelchen aufgemotzten, lautstark knarrenden Fahruntersätzen, ist hier nix los. Wir Berliner nennen es schlicht und ergreifend: Totentanz.

    Aber wir haben noch nicht genug und schauen uns auch noch auf dem Hauptplatz des Ortes um. Praktisch jedes Gebäude verweist mit seinem Namen oder auch mit Aufdrucken der Schweizer Kantone auf die Ursprünge der Bewohner .

    In Colonia beziehen wir ein sehr schönes Eckzimmer in der Posada Plaza Mayor aus dem Jahr 1860. Das Anwesen hat einen wunderschönen Innenhof im spanischen Stil. Unser Zimmer scheint das beste der gesamten Posada zu sein, denn im Vorbeigehen sehen wir, dass andere Zimmer viel kleiner sind und einige sogar kein Fenster haben.

    Die Altstadt erkunden wir mit den klapprigen Rädern, die es in der Posada gibt. Die ist recht klein, das Fahren mit den Rädern recht unbequem und so retten wir uns zwischendurch in ein Café. Hier snacken wir Morchilla salada uns einen Salat, denn das Frühstück im Hotel war zwar wunderschön auf dem riesigen Tisch inszeniert, aber irgendwie haben wir davon nicht satt werden.
    Colonias Altstadt ist letztendlich in der Hand der Tagestouristen, die aus Buenos Aires oder Montevideo „einfliegen“. Und nur auf die stellt sich die Gastronomie ein.
    Am frühen Abend dann, sind die meisten Bürgersteige hochgeklappt. Da hat man schon Mühe ein Restaurant zu finden das noch geöffnet ist.
    Am ersten Abend essen wir deshalb im von der Posada empfohlenen Restaurant Charcó für viel Geld mittelmäßige Speisen.
    Am zweiten Abend aber entdecken wir die Casa Viera. Die Einrichtung ist stylisch, die Speisen sehr modern umgesetzt und unglaublich lecker. Und das Ganze für vollkommen akzeptables Geld.

    Rückblickend gesehen, wird der Aufenthalt in Colonia nicht zu meinen Highlights gehören. Es kann in keinster Weise mit solchen wunderschönen historischen Orten wie Paraty in Brasilien beziehungsweise Barichara sowie La Playa de Belén in Kolumbien standhalten .
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