• Đà Nẵng

    29. maalisk.–1. huhtik., Vietnam ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach Vier Nächten in HộiAn ziehen wir weiter gen Norden. Eine Dreiviertelstunde dauert die Fahrt von HộiAn bis zur fünftgrößten Stadt Vietnams, Đà Nẵng. Man vergleicht sich mit Singapore. Genau so wollen sie werden. Wir kennen Singapore seit 35Jahren. Und ja. Damals sahen einige Ecken dieser asiatischen Megacity ähnlich aus.

    Đà Nẵng begrüßt uns mit Sonne. Unser Hotel hat eine gute Lage. Direkt am mächtigen Fluss Han.
    Das Zimmer mit dem Panorama-Fenster ist riesig und ist mit Abstand das Beste, das es in diesem Hotel geben kann. Ansonsten ist es schon etwas in die Jahre gekommen. Das ist aber nicht so dramatisch. Die Handtücher sind blütenweiß und die Bettwäsche wird täglich gewechselt. Das Frühstücksbüffet ist gar nicht mal so klein. Dennoch habe ich keine Ahnung, was da aufgetafelt wird. Einiges an Gemüse kann ich identifizieren. Der Kaffee schmeckt grottig. Der Tee auch. Und die Phở macht mich auch nicht glücklich. Genug des Meckerns. Der Ausblick macht’s wieder wett.

    Đà Nẵng feiert ausgerechnet an diesem Wochenende den 50.Jahrestag seiner Befreiung.
    Wir fragen die Rezi nach dem Programm für das Wochenende.
    Aber sie weiß nix 🤷‍♀️
    Ok. Am Nachmittag zieht sich die Sonne zurück. Aber die angenehmen Flipflop-Temperaturen bleiben.
    Wir gehen zur Drachenbrücke. Das Prachtstück der Stadt. Das Monstrum ist schon beachtlich. So groß habe ich mir das nicht vorgestellt. Normalerweise speit der Drachen nur freitags Feuer. Heute ist aber Samstag. Aber eben Feiertag. Da gibt es doch hoffentlich eine Ausnahme.
    Oder?

    Die Restaurants auf der anderen Seite des Ufers machen durchweg einen sehr westlichen Eindruck. Im Steakhouse bekommen wir keinen Platz oben auf dem Balkon. Dafür gleich daneben. Beim Inder. Wo wir wirklich köstlich essen.
    Hier weiß man auch, wann der Drachen Feuer speien wird. Nämlich um 9pm. Und so machen wir uns auf den Weg einen guten Platz zu suchen. Echt ein Kunststück, wenn Hunderte das Gleiche vorhaben. Wir finden einen Platz oben auf der Straße mit direktem Blick auf den Kopf des Drachens. Je näher der Zeitpunkt rannrückt, desto mehr Menschen drängen den Verkehr ab. Aus eigentlich vier oder fünf Spuren werden erst drei, dann zwei bis kein Moped mehr durchkommt.
    Der speiende Drachen ist schon eine Sensation. Wir sind begeistert. Das geschieht in mehreren Gängen mit kleiner Pause. Auch Drachen müssen Luft holen.
    Leider haben wir Cordula’s Warnung vergessen. Nach etwa einer Viertelstunde, löscht der Drachen das Feuer und sprüht Wasser. Das ist der absolute Fun. Wer wie wir ganz vorn steht, ist vom feinen Regennebel geduscht. Was soll’s. Es ist schwitzig warm. Und der Sprühregen willkommen.
    Das Feuerwerk, das für Neun angesagt ist, startet erst halb Elf. Da liegen wir schon im Bett. Glücklicherweise können wir die über zwanzig Minuten lange Show direkt aus dem Bett durch das breite Panoramafenster
    sehen.

    Den folgenden Tag muss ich mich schonen. Draußen ist es extrem kalt geworden. Im Strassenrestaurant an der Ecke bekomme ich eine hervorragende Phở thai. Das „thai“ steht für fein geschnittenes, zartes Rindfleisch, das roh auf in die Schüssel kommt und erst durch die kochende Brühe gart. Etwas Besseres gibt es nicht. Oder doch. Eine Thai-Massage für mich und eine Vietnamese für Rainer 😌

    Am letzten Tag geht es in die nahegelegenen Bà Nà Hills. Die wurden schon während der Besatzung der Franzosen als Erholungsgebiet genutzt. Nach deren Abzug im Jahr 1945 verfielen die Gebäude. 2009 investierte ein privater Investor und verwandelte den Hügel in eine Art Disneyland. Ein nachgebautes Schlossgelände im französischen Stil thront auf dem Berg.
    Ein sehr freundlicher Grab-Fahrer bringt uns hin. Unterwegs bleibt er stehen und empfiehlt die Tickets schon hier zu kaufen. Eine junge Frau kommt ans Auto. Alles seltsam. Wir sind verwundert und unentschlossen. Andererseits sind wir in Vietnam noch nie übern Tisch gezogen worden. Wahrscheinlich eine Freundin, die Umsatz machen will. Wir sagen zu. Doch er sieht, dass wir uns nicht wohl dabei fühlen. Am Ziel dann kommt er als Beweis, dass alles seine Ordnung hat, mit uns bis zum Eingang. Und ja. Alles ist gut. Wir verabreden uns, dass er uns wieder abholt und tauschen die WhatsApp-Kontakte aus.
    Die einzelnen Attraktionen des weitläufigen Geländes sind mit verschiedenen Gondelzügen verbunden. Doppelmayr hatte wieder einmal die Finger im Spiel. Die Seilbahn bringt uns von 44 Höhenmetern auf über 1.400.
    Leider scheint die Bergkuppe fast vom Nebel verschluckt.
    Die erste Attraktion ist ganz klar die „Golden Bridge“. Ein gekrümmter Weg der von zwei überdimensionalen Händen getragen wird. Fotografisch ist die tatsächlich gar nicht so einfach darzustellen. Da hätte ich mich vorher bei Instagram informieren sollen. Denn das Motiv gehört zu den, das immer wieder auftaucht, wenn es um die Highlights Vietnams geht.
    Anschließend geht’s mit der Gondel nach Little France. Es ist nett und sehr detailgetreu gemacht. Wir schlagen uns bis zur Brauerei durch. Hier gibt es nämlich Freibier. Das Innere sieht aus wie Münchens Pschorr - nur in groß.
    Das macht hungrig. Auf Asiatisches haben wir beide keinen Appetit. Die Auswahl an Restaurants ist riesig. Letztendlich fällt die Wahl auf die vietnamesische Variante von KFC.

    Halb Vier treffen wir unseren Fahrer, der uns wieder nach Đà Nẵng zurück bringt.
    Wir schlendern dann noch ein wenig in der direkten Umgebung des Hotels, bevor wir den heutigen Ausflug beenden.

    Đà Nẵng wird nicht zu meinen Highlights der Reise gehören. Mag auch daran liegen, dass wir uns ganz ohne eigenen mobilen Untersatz ziemlich unbeweglich fühlen. Klar kann man immer einen Grab buchen. Aber das ist nicht wirklich flexibel. Lange Strecken zu laufen, sind für mich nicht machbar. So macht die Erkundung eines Ortes nur halb so viel Spaß. Das werden wir im nächsten Ort ändern müssen.
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