• Im Hang Mua Eco Garden

    5–8 apr, Vietnam ⋅ ⛅ 27 °C

    Im Hang Mua Eco Garden werden wir super herzlich empfangen. Nach ein paar fragenden Blicken von Luc und Ngoan, den Eigentümern des Homestays, stellen wir klar: Ja wir sind‘s. Wir waren schon letzten Juni hier: https://bit.ly/Hang-Mua
    Die beiden sind sehr gerührt über das Vertrauen und bedanken sich überschwänglich, dass wir wieder gekommen sind.
    Dieses Mal bekommen wir das letzte Bungalow in der Reihe.
    Die Einrichtung kennen wir schon. Denn die ist identisch mit der im letzten Jahr. Sprich: super breites Bett in dem wir gleich mal den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachholen.

    Das Einzige, das anders ist als im letzten Jahr ist das Wetter. Es nieselt ganz leicht. Und zwar unentwegt. Wir warten ab, bis das aufhört. Aber es sieht nicht gut aus. So schwingen wir uns auf das alte, schon etwas klapprige Moped und fahren zu Tom-Bob, einem Restaurant, in das wir gleich mit Moped reinfahren können. Hier hatten wir im letzten Jahr das beste Essen und daran hat sich auch Nix geändert. Während Rainer sich durch die verschiedene Springrolls schlemmt, komme ich zu meiner Phở Gà, die definitiv die beste auf der gesamten Reise ist.

    Der nächste Tag beginnt wieder mit Regen. Das ist schon sehr ärgerlich. Eigentlich - so heißt es - ist die Zeit April/Mai die trockene Jahreszeit. Ich meine, kurze Regenschauer hatten wir auch im Juni - der Regenzeit. Aber das war immer ein kurzes Intermezzo. Danach war es wieder freundlich.
    Das hier ist kein Intermezzo. Das hat sich echt eingepieselt. Nun gut.
    Wir machen das Beste daraus und nutzen die Zeit für Paperwork, wie wir immer die Büroarbeiten nennen. Die müssen ja bei einer längeren Abwesenheit auch erledigt werden. Außerdem kümmere ich mich um weitere Transfers zwischen den Orten, die nun nicht mehr so einfach zu organisieren sind, da wir nun Routen einschlagen, die eher nicht 0-8-15 sind. Die gewohnten Plattformen können keine Angeboten machen, da diese Orte angeblich schlecht zu erreichen sind. Letztendlich bleiben mir nur meine WhatsApp-„Freunde“ vom letzten Jahr. Das ist nämlich das Schöne hier in Vietnam, dass man die WhatsApp-Kontakte tauscht, wie man das früher mit einer Visitenkarte getan hat. So kontaktiere ich unter Anderem Tiana aus dem Meritel Hotel in Hanoi und noch einen anderen Host. Beide sind sofort erreichbar und machen mir auch preislich super Angebote.
    Zudem muss noch ein zusätzliches Hotel in Shanghai gebucht werden, da die Swiss den Flug storniert hat mit dem wir eigentlich Anfang Mai wieder nach Hause fliegen wollten. Nun müssen wir einen Tag länger in Shanghai bleiben.
    Ja und der Zug von Beijing nach Shanghai muss auch gebucht werden. Das Besondere dabei ist, dass man das Ticket kauft, aber erst 15 Tage vorher definitiv erfahrt ob wir auch das Ticket bekommen. Sehr seltsame Vorgehensweise. Aber Evelyn von China Railways meint, so wäre der Werdegang. Ich will und muss ihr das so abnehmen.

    Letztendlich hat uns der Regen gezwungen, all die Dinge abzuarbeiten, die wir ewig auf die lange Bank geschoben haben 😉

    Am frühen Nachmittag machen wir uns los und fahren nach Hoa Lu, eine weitere, einstige Kaiserstadt. Luc findet das super, denn heute findet dort ein Fest statt.
    Hoa Lu ist eher ein Ort, der von vielen Besuchern links liegen gelassen wird. Das mögen wir immer. Asiaten sind da ganz anders. Wenn irgendwo wenig Leute sind, dann kann das nicht gut sein. Als wir das Palastgelände erreichen, staunen wir nicht schlecht. Menschen über Menschen! Was wir nicht wussten: Man ehrt einen einstigen Kaiser. Und dafür haben sich vermutlich Die Dorfbewohner der gesamten Umgebung auf den Weg hierher auf gemacht. Ein riesiges Areal vor dem eigentlichen Kaisergrab ist in ein Festgelände verwandelt worden. Nun gut.
    Am ruhigsten - wenn man es so nennen kann - geht es auf dem Grabgelände zu. Da kommen wir auch gerade zu rechten Zeit als eine Prozession stattfindet. Zugegeben sind wir ziemlich gefesselt vom Gesang mit sonderbaren Tönen.

    Auch am nächsten Tag ist klar, dass wir auch dieses Jahr nicht den Lying Dragon Mountain besteigen werden. Denn es ist so nebelig, dass wir nicht einmal die nahegelegenen Karstberge sehen.

    Dafür regnet es eben nicht. Und es sind etwa 28 Grad. Dabei fühlt sich die Luft so herrlich mild auf der Haut an. So einen Wetterzustand gibt es bei uns zu Hause nicht.
    Wir fahren recht weit. Nämlich über eine halbe Stunde bis zum Van Long Wetland Nature Reserve, das uns Cordula (danke nochmals) empfohlen hat. Natürlich machen wir so einigen Stopps um verschiedenste Dinge zu beobachten. Seien es stillgelegte Tanker, für die die momentane Wasserhöhe zu niedrig ist und sie von Wasserpflanzen umringt sind, so dass es aussieht als wenn sie an Land stehen. Wir beobachten eine Bäuerin wie sie auf dem Reisfeld arbeitet. Wir fahren durch kleinste Dörfer, wo wohl selten Fremde vorbeikommen. Nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene winken und rufen Hallo!
    Das geht schon unter die Haut.
    Am Ziel entscheiden wir uns gegen eine Bootsfahrt. Denn die Sicht ist nicht schön. Zugegeben. Sie ist etwas mystisch. Wie schon gestern.
    Wir suchen uns andere Wege um nah an die Wetlands, direkt an den hohen Karststeinen zu sein.

    Für den Weg nach Hause wählt Rainer die schnellere Verbindung aus. Eben auf der Schnellstraße. Die bringt uns zwar schnell nach Hause aber ich mag sie gar nicht. Die vorbeifahrenden Busse und Laster sind laut. Von der Abgasbelastung ganz abgesehen. Wir sind froh als wir wieder in unserem Dörfchen sind. Wir essen heute mal in einem anderen Restaurant. Was für eine Enttäuschung. Da gehen wir gleich anschließend glatt nochmals zu Tom-Bob und schlemmen leckere AppleCrumble mit Eis und dazu einen gut gekochten Vietnamesischen Kaffe.

    Das war unsere Zeit hier. Anders als geplant aber super schön. Wir mögen es eben hier.
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