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- Aug 7, 2024, 9:07 AM
- ☁️ 23 °C
- Altitude: 1,032 m
- ChinaShanxiDatong ShiXihehe40°2’39” N 113°16’57” E
Lost in Pingyao
August 7 in China ⋅ ☁️ 23 °C
Viele Kilometer (380) lagen für heute vor uns. Damit diese in einer vernünftigen Zeit zurück gelegt werden konnten benutzten wir einmal mehr die Autobahn. Je näher wir Pingyao kamen, umso heftigere Regenfälle und Windböen begleiteten uns. Wir hielten die Koordinaten genau ein, was sich als höhere Fahrkunsthürde herausstellte. Vor einem überdachten Tor stieg Peter zuerst mal aus, um nachzuschauen ob unser Giotti mit seinen 3 Metern Höhe und 2.32 Metern Breite überhaupt durch kommt. Während dieser kurzen Absicherung hupte es bereits von hinten. Motorräder und Autos schienen das selbe Ziel zu haben. Das Gehupe rief zum Glück Yong Zhi und ein Hotelangestellter zu uns. Giotti passte hindurch und durfte für zwei Nächte in einem schönen Innenhofparkplatz ruhen, während wir ein Zimmer bezogen.
Das Wetter lockte mich vorerst nicht wirklich hinaus. Peter brauchte ein paar Schritte, während ich die Zeit nutzte, den Blog etwas aufzuarbeiten. Das intensive Programm der vergangenen Tage liess nicht viel Spielraum für die Schreiberei.
Pingyao zählt gegen 502'000 EW. Wobei die Altstadt die Horden an Touristen anzieht. Diese wird von etwas mehr als 30'000 Einwohnern autenthisch belebt. Die Leute hängen ihre Wäsche im Hof auf, flitzen auf ihren Elektromofas die Gassen entlang oder sitzen im Hauseingang, um sich zu sonnen oder mit den Nachbarn ein Schwätzchen zu halten.
Peter kam begeistert von seinem Spaziergang durch die traditionellen Gassenviertel der Altstadt zurück.
Es war nun klar, dass wir zusammen mit Ruth und Jean-Claude das Nachtessen in einem der vielen " xiaochi" = "Löcher-in-der-Wand-Lokale" einnehmen wollten. Diese Lokale bieten vorallem touristische Gerichte an. Sind von der Schärfe eher auf die sensibleren Gaumen abgestimmt.
Zufrieden gesättigt mit "Sweet and Sour Balls" und Bergnudeln, mit irgend einem grünen, unbekanntem Gemüse gemischt, für Peter und mich und einer Rippliplatte für Ruth und Jean-Claude, stürzten wir uns anschliessend in die nicht endende Menschenflut.
Schnaps, Essig, getrocknetes Rindfleisch und Silberschmuck wurden von überall her angeboten.
Peter und Jean-Claude zogen vor Ruth und mir davon. Tief in ein Gespräch verwickelt hörten sie nicht, dass wir Frauen einen Blick in ein Silberschmuckgeschäft werfen wollten. Ein Silberschmied stellte hübsche Fingerringe und Armreifen her. In Pingyao gehört dieses Metier einer Tradition an. Ein Silberring in Form einer Schlange ziert nun meinen Zeigefinger.
Die Menschenmasse schien unsere Männer verschluckt zu haben. Beide Liebsten liefen ohne Handyverbindung durch die mit roten Lampions beleuchteten Gassen.
Die gegenseitige Suche war wie die Suche der Stecknadel im Heuhaufen.
Für Ruth und mich war die Hotelzimmerkarte die Rettung. Eine Strassenverkäuferin zeigte uns anhand der Zimmerkarte, wo es lang ging und ein freundliches Chinesenpärchen bot auf Englisch seine Hilfe an. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann vor 20 Jahren mit seiner Mutter in die Schweiz immigrierte und in der Nähe von Lausanne lebt. Zurzeit sind seine Freundin und er auf Heimaturlaub. Gut gelaunt zogen wir auf französisch plaudernd gemeinsam bis in die Nähe unseres Hotels.
Kaum im Zimmer, hörte ich vertraute Stimmen. Auch unsere Männer schienen den Heimweg gefunden zu haben. Die Hürden waren aber etwas höher gelegt: Kein Internet, keine Hotelkarte und nur ein Standortbild bezüglich Zufahrt zur Hotelanlage dank Siggi auf Signal, aber in Deutsch... 4 Taxifahrer versuchten, schlussendlich erfolgreich die deutschen Hieroglyphen zu entziffern.
Dieser "Erfolg" musste natürlich bei einem Schlummertrunk begossen werden. Zurück auf der nächtlichen Strasse, liefen nun unsere Männer brav nebenher.Read more
Traveler Brav nebenher 😂🙏
Traveler So isch rächt! 😅