China
Huanghuacheng

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Travelers at this place
    • The Great Wall of China

      December 13, 2019 in China ⋅ 🌙 -3 °C

      Am Freitag wollten wir endlich die chinesische Mauer sehen. Die Recherche dafür war ganz schön viel Arbeit, weil wir ungern viel Geld für eine organisierte Tour ausgeben wollten. Es gibt in der Nähe von Peking mehrere Abschnitte der Mauer, die man besuchen kann. Diese sind unterschiedlich gut zu erreichen, unterschiedlich gut erhalten bzw. restauriert und unterschiedlich stark touristisch. Man kann zum Beispiel zu einem Abschnitt sehr nahe an Peking fahren (Badaling), der komplett restauriert wurde, wo man mit einer Gondel hochfährt und wo besonders im Sommer Massen von Touris sind. Auch könnte man richtige Extremtouren auf sehr verfallenen Teilen der Mauer machen, wo winzige Treppenstufen, auf denen man kaum stehen kann, mit einem Anstieg von 95%, nach oben führen - also fast senkrecht und sau gefährlich. Wir wollten gerne irgendwas zwischen diesen beiden Extremen und haben uns dann entscheiden, in das Dorf Zhuangdaokou zu fahren und von dort aus den Abschnitt bis ins nächste Dorf nach Huanghua Cheng zu laufen.
      Wir standen also früh auf und fuhren mit der Metro zum Busterminal. Von dort aus fuhr der erste Bus ein Stück raus aus der Stadt und wir mussten noch einmal ein Stück zur nächsten Busstation laufen. Dank Jonas ausführlicher Recherche und Apple Maps (Google Maps kommt nämlich nicht durch die Great Firewall of China und VPN funktioniert nur im WLAN) war alles kein Problem. Apple Maps zeigt einem sogar die Busstationen während der Fahrt an, sodass man verfolgen kann, an welcher man gerade ist - sehr praktisch, wenn man, wie wir, die Namen der Stationen nicht lesen kann.
      An unserer Station zum Umsteigen saß zu unserer Überraschung ein bekanntes Gesicht! Soraya aus der italienischen Schweiz kannten wir nämlich vom Sehen schon aus dem Zug von Ulan Bator nach Peking. Sie erkannte uns auch sofort. Wir fanden es alle sehr lustig, dass wir uns an dieser Station am Rande von Peking wiedergetroffen hatten. Natürlich wollte sie auch zur Mauer.
      Der Bus nach Zhuangdaokou war dann auch ein Erlebnis für sich. Sobald wir die ersten Dörfer erreicht hatten, stiegen immer mehr Menschen ein. Schnell war der Bus bis zum Anschlag gefüllt mit Leuten, die anscheinend gerade vom Markt kamen, denn alle trugen sie Tüten voller Obst, Gemüse, Fleisch und anderer Lebensmittel. Und alle schrieen sie fröhlich durch den Bus um sich mit jemandem am anderen Ende des Busses zu unterhalten oder zusteigende Leute aus dem nächsten Dorf zu begrüßen. Wir fanden die Szene sehr unterhaltsam.
      Der Aufstieg zur Mauer war dann auch schnell gefunden. Wir liefen bis dahin noch mit Soraya zusammen, dann lies sie uns etwas Vorsprung und ab da hatten wir die Mauer komplett für uns allein 😱.
      Zunächst ging es recht steil nach oben, immer abwechselnd über Treppen und Fläche, sodass wir schnell an Höhe gewannen und mit einem tollen Ausblick belohnt wurden. Wir hatten, wie eigentlich jeden Tag bisher, strahlenden Sonnenschein und eiskalten Wind. Der Abschnitt der Mauer war noch recht gut begehbar, obwohl schon deutlich verfallen. Der Weg führte immer wieder durch die typischen Wachtürme, die meistens sogar mehrere Räume haben. Ziemlich schnell hatten wir dann auch schon den höchsten Punkt erreicht und suchten uns ein Plätzchen fürs Mittagessen. Dort oben zu stehen, war für uns beide wirklich ein besonderer Moment. Hatten wir uns doch erst vor ein paar Wochen entschieden, unsere Route über Peking abzuändern und so kurze Zeit später standen wir dann schon auf der chinesischen Mauer. Ich (Judith) hatte vor der Idee der Zugreise auch noch nie China auf dem Schirm gehabt und nicht geglaubt, dass ich sobald mal in diesem Land sein würde.
      Anschließend machten wir uns an den Abstieg. Auf dem Weg trafen wir noch einen Franzosen, aber er, wir und die Schweizerin waren an diesem Tag die einzigen Menschen auf der Mauer. Der Abstieg ging dann auch recht schnell. Wir hatte natürlich viele Pausen für Aussicht und Fotos gemacht, aber die reine Laufzeit betrug bestimmt nur eine Stunde. Das war ein bisschen schade und wir überlegten kurz, noch ein Stück weiterzulaufen, aber ab diesem Punkt hätten wir alles wieder zurücklaufen müssen und wir wollten auch nicht zu spät zurück in Peking sein. Wir trafen unten Soraya wieder und liefen zusammen zum Bus. Diesmal war dieser voller Schulkinder auf dem Heimweg, die uns schüchtern, aber neugierig beäugten.
      Zurück in Peking gingen wir nochmal zurück zu dem veganen Shop mit dem leckeren Gebäck. Judith hat nämlich eine dezente Sucht nach der leckeren süßen Bohnenfüllung entwickelt. Dann ging es zum Abendessen in ein anderes Restaurant. Jonas hatte noch einen kurzen Schockmoment, weil er kurzzeitig glaubte, mit seiner Kreditkarte könnte etwas nicht stimmen - es stellte sich aber heraus, dass er nur an einem Automaten ohne Visa-Symbol versucht hatte, Geld abzuholen 🙄.
      Danach ging es zurück in unser Airbnb. Wir waren völlig erledigt, aber sehr glücklich über den schönen Tag 😍.
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    You might also know this place by the following names:

    Huanghuacheng, 黄花城

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