Colombia
Barbosa

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Travelers at this place
    • Day 184–195

      Granja ViDar

      April 29 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

      Ich hatte Lust, mal ein paar Tage länger an einem Ort zu bleiben, nur Spanisch zu sprechen und Leute kennenzulernen, die hier leben. Also habe ich mir auf workaway die Freiwilligenstellen angeguckt und mich auf die Stelle beworben, die am weitesten Weg von jeglicher Zivilisation ist. Die Antwort kam schnell.

      Nun bin ich seit ein paar Tagen hier oben in den Bergen, mal knapp unter den Wolken und mal in den Wolken. Um hier herzukommen bin ich erst mit dem Bus, dann mit einem Jeep gefahren und den letzten Kilometer den Berg hochgewandert. Anders ist es auch nicht möglich, der Wanderweg ist die einzige Verbindung zur Außenwelt. Hier kommen nur Menschen und Tiere hoch, keine Autos, keine Mototaxis... Chris und Aleja wohnen hier mit ihrem kleinen Sohn Evan, vier Hunden, zwei Katzen, zwei Ziegen, einigen Hühnern und einer Ente. Wozu die Ente gut ist weiß ich nicht. Außerdem gibt es hier viele Beete, in denen sie Gemüse, Zwiebeln, Kartoffeln etc. anbauen und mehrere kleine Hütten, die zukünftig mal an Touristen vermietet werden sollen. Die Beete sehen ein wenig anders aus als ich es gewohnt bin: Da hier alles am Hang wächst, sind sie terrassenförmig übereinander angelegt. Die Hütten sind alle aus Holz oder Lehm gebaut, das Klo ist ein Trockenklo und Duschen geht hier nur kalt.

      Morgens stehe ich um Viertel vor acht auf, hole die Schaufel aus der Abstellkammer und sammel Hundescheiße ein. Als nächstes bekommen die Hühner, die Ziegen und die Ente frisches Wasser (bei der Ente ist das auch notwendig, da sie liebend gerne in ihrem Trinkwasser badet). Danach ist der Ziegenstall dran, den mache ich mit einem Besen sauber. Später gibt es Frühstück, meist einen großen Arepa mit Ei, dazu Agua Panela (Wasser mit frischem Rohrzucker). Das schmeckt ziemlich gut, eines Tages finde ich auch heraus wieso: Auf einen Liter Wasser kommt ein ziemlich großer, bestimmt 100g schwerer, Klotz Zucker.

      Nach dem Frühstück geht es an die Arbeit, da mache ich fast jeden Tag was anderes:
      - Unkraut kürzen in den Terrassenbeeten (mit der Machete)
      - Holz für das Dach eines Outdoorbadezimmers vorbereiten
      - Zwiebeln einpflanzen
      - gemähtes Gras zusammenharken und in Tüten stopfen
      - Futter für die Ziegen holen (ebenfalls mit der Machete)

      Nachmittags und am Wochenende habe ich frei. Es ist Regenzeit, daher regnet es fast jeden Nachmittag. Ist aber eigentlich ganz schön, hier oben im Unterstand zu sitzen und über die Berge zu schauen, während um mich herum der Regen niederprasselt. Vorausgesetzt, die Berge sind dann noch zu sehen. Ich hatte anfangs ein wenig Respekt vor der Regenzeit in Kolumbien, aber hier oben lässt sie sich auf jeden Fall aushalten! Sonntag ist es ausnahmsweise mal einen ganzen Tag sonnig, ich nutze die Gelegenheit und wandere ins nächste Dorf um Schokolade nachzukaufen. Klingt einfach, das Dorf ist allerdings 9km entfernt und liegt fast 600m tiefer. Eine wunderschöne Wanderung! Nur von der Schokolade ist leider nicht mehr viel übrig, als ich wieder oben ankomme.

      Nebenbei höre ich ab und zu von Freunden, wie in Rostock die Segelsaison langsam losgeht. Manche Boote sind fertig, andere nicht, und es tut fast ein bisschen weh dort nicht mitmischen zu können. Um mich ein bisschen zu trösten schaue ich mir Boote an und überlege, was für eins ich mir später mal kaufen möchte.
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    You might also know this place by the following names:

    Barbosa, بابوسا, ბარბოსა, Барбоза, COBAA, 巴爾博薩

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