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  • Day 2

    17.07. Blair Castle im Blair Atoll

    July 17, 2016 in Scotland ⋅ ☀️ 13 °C

    Das schottische Wetter, die einen nennen es eine fast poetische Tristesse - Kinder nennen es eher sch.... Wetter, wirkt an unserem ersten morgen weniger einladend - aber dennoch - hochmotiviert fährt uns Mr.Google und sein Assistent Uli mit unserer Großraumlimusine den Scottish Highlands entgegen, und unserem 1. Schloss - Blair Castle .
    Dieser britische Linksverkehr scheint für Uli kein Problem darzustellen, ich hingegen als Beifahrer sehe mich in jeder noch so kleinen Kurve einer tödlichen Gefahr ausgesetzt. Das war die von mir wahrgenommene Gefahr von vorne - im hinteren teil des Autos breitet sich hingegen eine andere Gefahr aus - 5 Kinder, die sich grundsätzlich mögen, aber 2 Stunden auf engem Raum mit stetig steigendem Bewegungsdrang! Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen - versehentliche Ellbogen im Gesicht des Nachbarn, natürlich ganz versehentlich , Füße, die es auf wundersame Weise nahezu schaffen, den Rücksitz des Vordermann zu durchbohren und diesem den Rücken mit Fußabdrücken zu dekorieren. Und andere akrobatische  Dinge, die man kaum zu glauben wagt - in einem Auto!! Ganz zu schweigen von den Wortkünsten , nach 2 h Fahrt ändert sich die Stimmlage, vor allem der jüngsten - aus Mezzo wird hoher Sopran - nein, nicht, der ärgert mich, bl… Kuh, du bist doo…, der hat mich getreten … In sämtlichen Variationen und Tonarten.

    Und endlich - Blair Castle!

    7 Menschen stehen mit verklärten Augen vor einem wunderschönen Schloss, staunend, bewundernd, jubelnd - ja, genau so - - - ist es eben nicht.

    3 kleine und ein mittelgroßer Mensch schälen sich befreit aus dem Auto, verwunderlich, dass sie das Schloss überhaupt bemerken - in großer Sorge um ihr leibliches Wohl. “ Wie lange dauert so eine Führung? Müssen wir uns das alles anhören? Gibt es dort ein Restaurant?"

    Da die letzte Fütterung nicht allzu lange zurück liegt, ist ein bestimmender Ton mit der Forderung - keine Bitte - nach Geduld noch völlig legitim. Mit Elan stehen alle in der Eingangshalle des Schlosses - gleichzeitig auch die Waffenhalle .( Bestimmt suchen Sie sich in Gedanken schon die Ausrüstung für die nächste Autofahrt aus. )

    Die Erleuchtung, die Rettung naht - in Form eines Detektivspiels für Kinder - ist eigentlich für Erwachsene, die haben uns schön reingelegt - aber ich finde die Idee einfach sensationell. Ich fühle mich auf dem Höhepunkt meiner pädagogischen Kunst - die Kinder wandeln auf leisen Füßen, hoch konzentriert durch das Schloss, erkunden die Räume und lösen Rätsel. Das klingt so gut!!! Vincent, der Coole - beantwortet meinen Vorschlag mit nur einer Handbewegung - sein rechter Zeigefinger an seiner rechten Schläfe. Leider muss ich im Eintagesrückblick sagen -  alles richtig gemacht.

    Amon, Noah und Carlotta werden nicht müde, in Hochgeschwindigkeit durch das Schloss zu rennen , um diese anspruchsvollen ..... rrrrr…. Fragen zu beantworten, jeden kleinen Topf zu suchen, unter Bettdecken zu schauen, Material zu prüfen, - schneller, schneller, schneller - am Ende winkt ja ein super Preis - und wer eben als erstes am Ende ist, bekommt den schönsten. Da keiner der dreien auch nicht ein englisches Wort spricht geschweige denn lesen kann - sind wir gefragt, Töpfe, Bettdecken , Materialien. Ich spiele also Detektiv  - war genau das, was ich wollte - mein padagogischer Plan ging so richtig auf , hahaha. Vincent sitzt sich auf jedem Stuhl in diesem Schloss den Hintern platt - hat ja schließlich nicht diesen dummen Zettel in der Hand, und kann in aller Ruhe das Schloss genießen. Da der aber “ so modernes Zeug” besser findet, möchte ich ihm gerne meinen Job übertragen, aber da war dann wieder dieser rechte Finger an seiner rechten Schläfe - zu Recht.

    Ach und der Preis ? Dieser tolle, unglaubliche, einzigartige Preis für all die Anstrengung ? Ein Bleistift - fast schon zu viel für diese Plagerei, aber , war ja meine Idee - ab heute ist Schluss mit Ideen - einfach nur rein, durch, und raus aus dem Schloss - sind ja nur noch 2. Und einen großen Bogen um Bögen - Detektivbögen.

    Ein langer Tag geht zu Ende , fish und chips aromatisieren dank Vincent nun das Auto - und am Abend fallen alle wirklich müde ins Bett - irgendwie war das Schloss doch ok, das Häuschen ist richtig nett, noch immer kuschelig warm - und das schönste Erlebnis am ganzen Tag - Steine werfen am Abend hinter unserem Häuschen ins Meer ;-) - also alles richtig gemacht am ersten Tag in Schottland -  Gute Nacht ;-)
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