Costa Rica
Quebrada Macho Mora

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Travelers at this place
    • Day 769

      Macho Mora – Frieren im Nebelwald

      February 17, 2021 in Costa Rica ⋅ 🌧 15 °C

      Über die Interamericana sind wir in unserer nächsten Etappe diesmal nur ein kleines Stück weiter nach Südosten gefahren. Es ging auf knapp 2500 Höhenmeter stetig bergauf und wurde mit der Zeit immer nebliger. Das Wetter hier im Hochland Costa Ricas spielt gern mal verrückt. Zwar ist es tagsüber mit 15 – 20 Grad angenehm kühl, so steckt man aber auch von einer Kurve zur nächsten gern mal in einer dicken Nebelwand fest und sieht sprichwörtlich die eigene Hand vor den Augen kaum. Der Zustand der Straße hingegen ist jedoch schlecht wie jeher, Schlaglöchern muss man stetig ausweichen und das Fahrverhalten der Ticos (Costa Ricaner) ist nicht unbedingt rücksichtsvoll. Überholt wird generell überall und in jeder Geschwindigkeit. Manchmal nichts für schwache Nerven.

      Hinter jeder Kurve lauert einen neue Überraschung. Oft laufen auch Hunde auf der Fahrbahn herum. Diese sind selten "wilde" Hunde, denn sie geören in der Regel zu einem Haushalt - an Leinen glaubt man in Costa Rica aber ebenso wenig wie an Verkehrsregeln :)

      Am Parque Nacional del Quetzales fahren wir zunächst vorbei, hier werden wir in ein paar Tagen nochmal für eine Wanderung zurückkehren. Bis zur Unterkunft sind es von hier aber auch nur noch knapp 30 km.

      Endlich kommt unsere Abzweigung. Ist das überhaupt ein Weg? Vom Bergkamm, auf dem die Interamericana verläuft geht es hier steil bergab. Wir wurden vorgewarnt, die Anfahrt ist nur mit einem geländetauglichen 4x4 Fahrzeug möglich. Okay, dann wird es schon passen.

      Direkt am Berghang ging es die letzten Kilometer von hier aus über eine schmale Schotterpiste steil bergab. Befahrbar nur im Schritttempo, bei stärkerem Bremsen rutscht das Fahrzeug in dem starken Gefälle sofort und dann nicht unbedingt zwangsläufig geradeaus. Die schlechten Straßenreifen tun ihr Übriges dazu. Rechts von uns befindet sich nur noch der Abhang und eine dichte Nebelwand. Die Orientierung fehlt und wir vertrauen auf unsere Karten-Apps auf dem Handy. Zum Glück werden wir heute keinen Gegenverkehr haben – Wo sollte der auch hin ausweichen??

      Unsere Hütte

      Nach etwa 20 Minuten und einem vollgeschwitzten Lenkrad kommen wir ein paar hundert Höhenmeter tiefer in dem Bergdorf Macho Mora an. Nur ein paar Hütten und Kühe. Vor jeder Hütte steht hier ein Geländemotorrad, die bei dieser Hanglange wohl auch beste Art sich fort zu bewegen. Die Dorfgemeinschaft lebt hauptsächlich vom Anbau und Verkauf verschiedener Obstsorten. „Mora“ bedeutet Brombeere und die wachsen hier wirklich überall.

      Wir treffen Byron. Er spricht sehr gutes Englisch und steigt mit Mascarilla auf der Rückbank unseres Suzukis ein. Es geht nun noch ein paar Meter weiter den Hang hinab, um ein paar enge Kurven und durch mehrere Zaunabsperrungen, die für die hier ansonsten frei herumlaufenden Rinder errichtet wurden. Die letzten Meter geht es wieder steil bergauf und über losen Sand um den Berg herum. Wir schalten in den 4L Modus und der Wagen schleicht souverän den Weg hinauf. Dann kommt unsere Unterkunft endlich in Sichtweite. Ein kleines Holzhaus mit Spitzdach in Hanglage. Die nächsten Nachbarn sind nicht sichtbar – klingt perfekt. Von der Hütte hat man einen tollen Blick ins Tal und sogar seine eigene Vogel- und Tierbeobachtungsplattform vor der Tür.

      Die erste Nacht

      Es wird die nächsten Tage sehr rustikal, schlicht und vor allem kalt. Tagsüber steigt das Thermometer kaum über 15 Grad und nachts sind es mal eben bloß noch 5 Grad. Wir haben gleich 3 Decken im Bett und kuscheln uns eng aneinander, um warm zu bleiben. Nachts hören wir allerlei Getier um uns herum und kommen eigentlich kaum zur Ruhe. Unter den Balken des Spitzdachs scheinen Vögel zu nisten oder Mäuse hin und her zu laufen – wir wissen es nicht genau - wollen wir aber auch nicht. Auf jeden Fall bewegt sich dort hinter den Holzdielen mit den vielen Spalten irgendetwas.

      Haben wir doch mal kurz geschlafen, dann haben wir von einer richtigen Matratze geträumt. Unsere ist nämlich nur aus Schaumstoff und man hat das Gefühl direkt auf den blanken Holzdielen darunter zu liegen. Komfort ist etwas anderes, aber danach haben wir ja auch nicht erstrangig gesucht. Trotzdem haben wir bereits nach der ersten Nacht Sehnsucht nach einer besseren Schlafgelegenheit.

      An einem Morgen hatten wir Besuch von einer dicken Spinne im Bett und Aron zwei komische Bissspuren hinter dem Ohr. Aber so weit ist alles gut, die Viecher laufen hier einfach überall herum. Auch die Küche teilen wir mit diversen Kakerlaken und Käfern, auch das ist normal in Costa Rica. Hier sind wir ja aber auch mitten im Wald.

      Nach der ersten kalten Nacht freuen wir uns auf eine warme Dusche – leider zu früh gefreut. In Costa Rica gibt es entweder nur kaltes Wasser oder aber einen kleinen Durchlauferhitzer, der direkt auf dem Duschkopf sitzt und in 99% der Fällen defekt ist… so wie unserer. Okay, kurze Nachricht an den Vermieter, der prompt mit einer Obstschale als Entschuldigung vor der Tür steht und dann die Einsicht, dass da kurzfristig nichts zu machen ist. Wir improvisieren mit Kochtopf und Schöpfkelle.

      Geht auch irgendwie und weckt Erinnerungen an unsere Zeit in Australien. Mitten im Outback haben wir, wann immer möglich, die Restglut vom Lagerfeuer am nächsten Morgen genutzt, um uns Duschwasser zu erhitzen. Da wir meist alleine mitten im Nirgendwo gecampt haben, war das auch gar kein Thema :) Hier ist es aber leider grad „etwas“ kälter als in Australien….

      Den ersten Kaffee geniessen wir von unserer Aussichtsplattform. Jetzt ist die Sicht ins Tal noch gut, aber am Nachmittag wird es immer schnell neblig. Innerhalb weniger Minuten ist das Tal und unser "Vorhof" mit dichtem Nebel gefüllt.
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    • Day 770

      Wanderung zum Wasserfall

      February 18, 2021 in Costa Rica ⋅ ☁️ 17 °C

      In unmittelbarer Nähe soll es einen 130m hohen Wasserfall geben. Also nichts wie los. Von unserer Hütte ging es zunächst etwa 300m bergab ins Tal, an den Kühen und an den Bullen vorbei und über ein paar Felsen kletternd durch den Fluss. Auf der anderen Seite des Tals wieder den Berg hinauf und hinter dem Bergkamm schließlich in eine Schlucht.

      Unten am Wasserfall angekommen hätten wir gerne mal nachgemessen, das waren vielleicht 50m Wasserfall, aber keine 130m. Egal, schön ist er trotzdem und definitiv sehenswert. Am Wasserlauf des Flusses tummeln sich hier zur Mittagszeit ganze Scharen von Schmetterlingen. Außerdem haben wir mal wieder keine anderen Touristen getroffen : )
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    You might also know this place by the following names:

    Quebrada Macho Mora

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