Costa Rica
San Pablo

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Travelers at this place
    • Day 261–265

      Kaffee

      March 27 in Costa Rica ⋅ ☁️ 22 °C

      Ischwhitze!
      Es ist unsagbar heiß! Selbst Nachts kühlt es nicht ab, so dass das Bettlaken nass an unseren Körpern klebt. Tagsüber freuen wir uns über die Klimaanlage, während wir fahren. Steigen wir aus, sind wir Minuten später schweißgebadet. Deswegen entscheiden wir uns, die Osterfeiertage auf einer Kaffeefarm in 1800m Höhe zu verbringen, in der Hoffnung, dass es dort so kühl ist, dass wir uns bewegen mögen und den Wagen einmal gründlich reinigen können, bevor Jakob kommt.
      Der Weg führt uns zunächst durch Palmölplantagen ... Monokulturen mit den bekannten ökologischen Problemen. Doch dann, mit der zunehmenden Höhe, wandelt sich das Bild: Die Hänge der Berge sind dicht mit Regenwald überwuchert, die Vielfalt der Grünpflanzen und ihrer Aufsitzer ist faszinierend! Der Weg wird schmal, wir erreichen die Wolkenuntergrenze und kurze Zeit später erleben wir den ersten Regenguss seit Monaten. Regen! Ich hätte nie gedacht, dass ich mich darüber freuen kann.

      Die Kaffeefarm ist Erholung pur: Sonnig, doch im Schatten kühl, ruhig - nur Vogelgezwitscher - um uns die Kaffeeplantage mit Bananenpflanzen und Avocadobäumen durchsetzt, denn Kaffeebüsche mögen es halbschattig. Während einer Führung lernen wir:
      - Arrabica ist geschmacklich besser als Robusta.
      - Hochwertig wird Kaffee, wenn nur die reifen, dunkelroten Früchte verwendet, von ihrer roten Schale befreit und ungewaschen ca. 3 - 4 Wochen an der Sonne getrocknet werden, denn so können die Fruchtaromen in die Bohne wandern. Diese Zeit hat die Massenindustrie nicht. Dort wird die Bohne gewaschen, so dass sie ihren feuchtklebrigen Film verliert und anschließend maschinell getrocknet; alle gelieferten Bohnen, auch die unreifen. Solche Ware geht an Starbucks.
      - Nach dem Trocknen sind die Bohnen haltbar und versandfertig. Nach dem Rösten verlieren sie mit der Zeit an Qualität. Die Bohne sollte bis 2 Monate nach der Röstung verbraucht sein. Wirkt die Bohne ölig, ist die Röstung zu lang her.
      - Kauft keinen gemahlenen Kaffee, denn in ihm ist alles: Bohnen unterschiedlichster Güte, Stöcker, Rinde ... damit wird das Pulver gestreckt. Gemahlen werden sollte der Kaffee erst direkt vor der Zubereitung.
      - Aufbrühen sollte man den Kaffee mit ca. 90°, nicht mit kochendem Wasser, damit die Bitterstoffe nicht ausgewaschen werden.
      - Nehmt nicht die "dark"-Röstung. Sie wird bei minderwertigen Bohnen verwendet und überdeckt die Fruchtaromen.
      - Kapselkaffee? Ist wegen der Umwelt abzulehnen.
      - Und was ist besser, Filtern oder French press? Geschmackssache ... mehr Aroma bleibt mit dem Pressen im Getränk.
      Neben diesen Informationen den Kaffee betreffend, erzählt uns Mela die Geschichte der Farm, die gleichzeitig die Geschichte Costa Ricas widerspiegelt: Ihr Urgroßvater bekam das Land - damals noch unerschlossener Urwald - von der Regierung als Lohn für den Einsatz in der Armee. Er begann als Selbstversorger und baute dann Zuckerrohr an. Als die Preise für Zucker sanken, stellte der Großvater auf Kaffee um, der Vater begann, von der Massenproduktion weg auf Qualität zu setzen. Diesen Weg baut die jetzige 4. Generation aus und versucht möglichst wenig Pestizide und keine Herbizide einzusetzen. Da der Klimawandel die Trockenzeit verlängert, bauen sie als weiteres Standbein die Unterbringung von Touristen und Pferden aus.
      Jetzt habe ich einen Bruchteil der Informationen aus dieser grandiosen Führung niedergeschrieben!
      Frohe Ostern!
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    • Day 767

      Kaffee, soweit das Auge reicht

      February 15, 2021 in Costa Rica ⋅ ☁️ 20 °C

      Im Herzen der Kaffeeregion von Costa Rica.
      Nach ein paar Tagen bei Palmital, etwa 50 km südlich von San José, geht es heute weiter südwärts auf der Interamericana.

      Wir starten von 1.700 Höhenmetern und kämpfen uns mit unserem Suzuki langsam die kurvenreiche Landstraße immer weiter hinauf. Immer wieder mal hat man hier in den Bergen große LKWs vor sich, die nur im Schneckentempo bergauf und um die schmalen Kurven kommen. Manchmal ist es ein Geduldsspiel, aber Zeit haben wir genug und genießen stattdessen einfach die tolle Aussicht.

      Wir reisen auf dem Bergkamm, der sich von Nord nach Süd quer durch Costa Rica erstreckt. In der Zwischenzeit sind wir auf knapp 2.000 Höhenmetern angekommen und immer wieder bilden sich auch kurze Nebelfelder die einem urplötzlich die Sicht nehmen, aber auch genauso schnell wieder verschwinden. Die Luft ist deutlich kühler geworden.

      Kurz darauf verlassen wir die Interamericana westwärts und nehmen die Route durch das Hinterland.
      Es wird wieder wärmer. Die Straße ist nun stellenweise deutlich schmaler, der Verkehr nimmt ab und beschränkt sich bald nur noch auf Pickup-Fahrzeuge, meist alte zuverlässige Toyota Landcruiser, deren Ladeflächen mit Kaffeebohnen voll beladen sind oder auch mal Arbeiter befördern. Auf der Ladefläche stehend, haben diese sichtlich Probleme bei den engen Kurven das Gleichgewicht zu halten.

      Wir sind im Herzen der Kaffeeregion Costa Ricas angekommen, der Region Terrazú.

      Es gibt Kaffeeplantagen soweit das Auge reicht, auch direkt am Wegesrand stehen die Pflanzen dicht an dicht und tragen Kaffeebohnen in verschiedensten Reifegraden. Immer wieder gibt es Sammelstellen in denen die Kaffeebauern ihre Ernte abladen. Diese „Sammelhütten“ stehen stets am Berghang. Von der einen Seite wird der Kaffee dort eingelagert, auf der tiefer gelegenen Seite gegenüber werden später große LKWs mittels einer Rutsche mit der gesammelten Ernte der Region zum Abtransport beladen. Das meiste des Kaffees geht in den Export, auch nach Deutschland.

      San Marcos und die erste Soda

      Wir kommen heute in der Kleinstadt San Marcos unter. Dort haben wir uns über AirBnb wieder für recht kleines Geld eine schöne Unterkunft angemietet.

      Am Abend gehen wir das erste Mal costa-ricanisch essen. Es gibt eine typische Mahlzeit: „Casado con Pollo“. Das Gericht besteht zunächst aus Reis und Bohnen, kann aber mit den verschiedensten Beilagen und Fleischsorten kombiniert werden. Man hat normalerweise die Wahl zwischen Rind-, oder Schweinefleisch, Fisch oder, wie unserem Fall Hühnchen. Dazu ein kleiner Salat, verschiedene Gemüsebeilagen und manchmal Kochbanane oder auch Tortillas. Serviert bekommt man es recht fad gewürzt, auf dem Tischen steht dann üblicherweise immer eine Auswahl an verschiedenen Salsas um es dem eigenen Geschmack anzupassen.
      „Casado“ bedeutet übrigens „verheiratet“, für uns also wie geschaffen :) In einem der kleinen Straßenlokale, „Soda´s“ genannt, bekommt man so ein Gericht meist schon für umgerechnet unter 5 Euro.
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    You might also know this place by the following names:

    San Pablo

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