• Von der Nordsee zum Atlantik

    28 maj, Skottland ⋅ ☀️ 12 °C

    Nach einer guten Nacht, freuen wir uns auf das Frühstück im LochEarn in Inverness. Gestärkt geht es auf den Asphalt bei schottischem Wetter.
    Es geht noch ein wenig Richtung Norden bis zum Dunrobin Castle. Die Karten haben wir online gebucht. Dunrobin Castle wird als die kleine Schwester von Neuschwanstein angepriesen und wird noch vom derzeitigen Duke of Sutherland bewohnt. Lassen wir uns überraschen.
    Die Zufahrt zum Castle macht schon was her und der Parkplatz ist ausreichend. Ein letztes Stück zu Fuß und wir stehen vor dem Castle. Es sieht herrschaftlich aus aber nicht unbedingt wie die kleine Schwester Neuschwansteins. Im Eingang brennt echtes Feuer im Kamin, welcher mit reichlichen Wappen verziert ist. Über eine Treppe kommen wir zu den 18 möblierten Zimmern, die für die Besucher zur Besichtigung zur Verfügung stehen. Insgesamt umfasst das Castle knapp 200 Zimmer. Auf dem Weg zum ersten Zimmer lernen wir auf grossen Gemälden einige der Familienmitglieder kennen. Ich kann mich jetzt nicht mehr an alle Zimmer erinnern, aber soweit sei gesagt, sie sind alle wundervoll und sicher mit Liebe gestaltet. Es macht Spaß durch die Gänge von einem zum anderen Zimmer zu wandeln. Zu unserer Überraschung sind die Geschichten zu den Zimmern auch in Deutsch lesbar. Das erste Mal das wir dies in Schottland erleben. Dadurch bekommen wir viele Informationen über die Geschichte der Dukes of Sutherland leichter vermittelt. Eines weiß ich, das letzte Zimmer ist das Spukzimmer mit einer Geschichte ohne Geist und einem Geist ohne Geschichte.
    Es geht weiter in den wundervoll gepflegten Garten, den wir von dem ein oder anderen Zimmer des Castles schon durchs Fenster bewundern durften. Man muss es einfach sehen, da man es nur schwer beschreiben kann. Im hinteren Teil ist die Falknerei und gerade findet eine Vorführung statt. Der Falkner erzählt einiges zu dem Falken ("Charly") und zur Falknerei auf Dunrobin Castle und das auf fantastische Art und Weise. Er liebt seinen Job. Der Falke dreht seine Runden und kommt immer wieder mal um sich ein Stück Belohnung abzuholen.
    Links hinter den Castlemauern befindet sich noch ein Museum mit jeder Art von präparierten Tieren. Von der Klapperschlange bis zur Giraffe. Aber auch Artefakte der Steinzeit , Waffen aus besuchten Ländern und private Stücke der Duke's of Sutherland können hier besichtigt werden. Sonni wollte es sich nach wenigen Minuten nicht mehr anschauen.
    Wir treffen uns im Garten wieder. Vom Garten aus zeigt das Castle seine gesamte Pracht. Zwar nicht schneeweiß aber hell sind die Mauern und ein Turm reiht sich an den anderen. Ja, es sieht wundervoll aus, auch wenn ein Baugerüst den linken, seitlichen Teil des Castles ziert. Wir sind uns einig, der Eintritt (15,50 Pound) zum Dunrobin Castle ist sein Geld mehr als wert und definitiv eine Ausflugsempfehlung von uns.
    Zum Abschluss gönnen wir uns eine Pause mit einem Kaffee und einem Eis.

    Es geht weiter nach Ullapool. Die Straße, meist als Single Track Road mit Passing Places, führt uns durch die Highlands hoch in die Berge. Nur wenige Menschen leben hier und Autos fahren hier oben auch nur gelegentlich. Die Natur und die Landschaft sind hier weitestgehend unberührt. Weitere Berge zeichnen den Horizont, Flüsse durchziehen das Land auf natürliche gewundene Weise und Schafe genießen die Ruhe in den weiten Weiden.
    Hier oben schließt sich auf halbem Weg ein Geopark an. Vor etwa 1,2 Milliarden Jahren ist hier ein Meteorit eingeschlagen welcher einen Krater von 50 km Durchmesser geformt hat. Sicherlich sieht man heute nicht mehr den Krater, aber man kann es sich gut vorstellen. Wer die wirklichen Highlands sehen möchte, ist hier richtig. Wir lieben es.
    Irgendwann wird es wieder zivilisierter und plötzlich stehen wir am Atlantik.
    Ullapool ist nicht mehr weit. Unser Hotel ist heute das Caledonian in Ullapool. Ullapool ist ein kleines Fischerstädtchen mit dem Fährhafen zu den äußeren Hebriden, eingebettet von Bergen. Landschaftlich sehr schön, ansonsten aber nicht viel mehr. Man geht hier früh schlafen. Dass man in manchen Restaurants oder auch Pubs nicht beachtet wird kennen wir schon. Verstehen können wir es aber immer noch nicht. Letztendlich gibt es das Abendmahl im Hotel
    Läs mer