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  • Day 188

    I don´t know where I´m going...

    March 9, 2017 in New Zealand ⋅ ⛅ 20 °C

    Huhu 👋Mich gibt es noch und die Mandelentzündung hat mich nicht umgebracht, für alle Besorgten😎 Allerdings war meine letzte Woche so ereignisreich, sodass ich nicht dazu kam in irgendeiner Art und Weise darüber zu berichten. Aber nun alles von Anfang an...

    Nachdem mir der Arzt ausdrückliche Bettruhe verordnet hatte, kaufte ich nur noch ein und wollte schnurstracks in mein Hostel zurück um mich ausruhen. Allerdings hatte ich schon am Morgen auf Facebook ein Jobangebot entdeckt, das ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte. So schrieb ich dem Chef und für den nächsten Tag war ein Vorstellungsgespräch arrangiert. Außer Atem dort angekommen -obwohl ich nur fünf Minuten zu Fuß ging,ich war einfach krank- gab ich meinen Lebenslauf ab und unterhielt mich mit dem Chef des italienischen Restaurants. Alles lief perfekt und für Samstag Abend hatte ich ein Probearbeiten 💪 #läuftbeimir
    Bis dahin hatte ich also noch vier Tage, um gesund zu werden. Aber eine Damaris kann sich schließlich nicht auf nur einen Plan verlassen und somit durchsuchte ich alle möglichen Seiten und lief in ganz Auckland Tag für Tag herum und verschickte/verteilte zwischen 8-15 Lebensläufe. Restaurants, Clubs, Bars, Packhäuser, Altenheime,... Nichts war sicher vor mir! 🏃
    Tag täglich sah ich das Geld schwinden, ohne dass neues Einkommen reinkommt und das hat mich innerlich zerfressen. Ich wollte endlich arbeiten und meine Reisekasse auffüllen. Aber immerhin hatte ich ja noch das Probearbeiten am Samstag. Bisschen bin ich also abgesichert- so dachte ich jedenfalls🙈

    Freitag 18:45 Uhr: eine SMS vom Chef des Restaurants: "Du brauchst morgen nicht zu kommen, ich habe das Mädchen von heute Abend bereits eingestellt". Ja toll, herzlichen Dank auch. #duverpasstwasKollege 😂 Ich hatte mir bereits eine weiße Bluse gekauft, da ich keine besaß und war hoch motiviert Samstag mein Bestes zu geben. So spielt das Leben und mein Ehrgeiz war noch mehr geweckt.
    Doch von all den Bewerbungen kam in den darauffolgenden Tagen keine Rückmeldung. Es ist so schwer in Auckland einen Job zu finden. Es läuft alles innerhalb von wenigen Stunden ab und man muss einfach das Glück haben, zur richtigen Zeit am richtigen Fleck zu sein.

    Montag 13:00 Uhr: Ich lief mit einem mulmigen Gefühl zum Supermarkt, wissend gleich wieder Geld ausgeben zu müssen für meine Lebensmittel. Musik in den Ohren und der Blick gesenkt. Als hätte ich etwas geahnt sah ich auf und schaute in das Fenster eines Restaurants. "Staff wanted"! "Geiler scheiß, heute ist mein Glückstag!" 😍 Sofort stiefelte ich in den Laden, traf dort aber das typische Mittagsgeschäft und eine gestresste Chefin an. Deshalb wurde ich von ihr gebeten, um zwei Uhr nochmals anzutanzen. Das tat ich und sie bot mir an Abends gleich Probe zu arbeiten. Das tat ich und nach zweieinhalb Stunden sagte sie: "Ich erkläre dir jetzt noch die Karte und dann schreib ich dir nach meiner Schicht eine SMS, wann du das nächste Mal kommen kannst. Dann lerne ich dich ein". 😮"Ehm.... Moment... Langsam...Ich hab den Job? Waaaaaaas?", ich kam nicht mehr klar und lief wie auf Drogen, breit grinsend zurück ins Hostel. 😵
    Dort angekommen passierte etwas, das ich bis heute nicht verstehe. Meine Stimmung schlug schlagartig um. Ich realisierte, was ich mit 30 Stunden die Woche verdienen könne, welche Ausgaben ich habe und was ich somit für meine Reise zusammensparen kann. Mit knapp 150$ die Woche an Ersparten, komme ich nicht weit- das war schnell klar. Nachts um eins wurde Seelsorger MAMA angerufen, nachdem ich mir den Kopf bereits zerbrochen hatte. Ich erklärte ihr alles und ihre Antwort? "Damaris, du hast bereits eine Entscheidung getroffen, das höre ich ganz klar!". Und ja es war so. Ich schrieb um halb drei nachts meiner eigentlich zukünftigen Chefin und erklärte ihr alles ausführlich. Todmüde schlief ich ein und als ich den nächsten Morgen aufwachte, buchte ich meinen Bus für Mittwoch und ein Hostel für das nächste Ziel, wo ich eventuell einen besseren Job finden kann. Die Adresse des Restaurants gab ich noch einem Mädchen aus dem Hostel, sodass immerhin Sie das bekommt, was sie sucht. Eine gute Tat habe ich also auch noch gemacht. 😊

    Die letzten Tage verbrachte ich mit Lydia und Lena, Mädels, die ich in meinem Zimmer kennengelernt hatte. Gerade mit Lena verstand ich mich super. Es war als wären wir Schwestern. Wir redeten so viel, liefen Spazieren, bauten uns gegenseitig auf, kochten zusammen und tranken Wein auf unserem Zimmer. Wir hatten so einen Spaß und es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben.
    Mit einem guten Gefühl stieg ich in den Bus und fuhr nach Hamilton, wissend dass es richtig ist, was ich gerade mache. Aber ein wenig traurig war ich trotzdem. Ich habe schon lange nicht mehr so ein gutes Gefühl in einer Bleibe gehabt wie im Raum 8 des Silverfern Hostels mit meinen Mädels! 👯👯👯
    Aber es geht weiter und nun schaue ich, was passiert!

    I don't know where I'm going but I am on my way! 👣
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