Satellite
Show on map
  • Day 45

    Quer durchs Nirgendwo in die Oase

    November 10, 2017 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Auf meinem Weg nach Palm Springs habe ich bewusst kleine Nebenstraßen gewählt, um mich in Ruhe umschauen zu können. Nochmal volltanken, dann geht mein Roadtrip quer durch Kalifornien weiter. Für heute habe ich mir nur den Weg bis nach Barstow vorgenommen, einer Kleinstadt an der Route 66. Hier ist allerdings die Rezession deutlich zu spüren. In Downtown sind etwa zwei Drittel aller Läden zu vermieten und man sieht viele Obdachlose. Auch das Route 66 Museum, das ich mir gerne anschauen wollte ist bereits um 4 geschlossen. Nun verstehe ich auch, warum mir mein Motelbesitzer dringend abgeraten hat nach Dunkelheit zu Fuß in dieser Gegend unterwegs zu sein. Es ist einfach nur trostlos, trotz der liebevollen Wandmalereien... Da hier nicht viel zu tun ist bin ich am nächsten morgen früh auf einer kleinen Straße unterwegs, die mich durch eine savannenartige Gegend führt. Immer wieder überrascht bin ich, wenn mitten in der Unendlichkeit auf einmal 3 Briefkästen am Weg stehen und man meilenweit keine Häuser sieht. Genauso wundere ich mich über doch einige „zu verkaufen“ Schilder von trockenen Grundstücken mitten im Nirgendwo. Aber es scheint wohl ernst gemeint, denn sie sind immer von Immobilienbüros. Entsprechend früh bin ich in Palm Springs, so dass ich noch richtig viel vom Tag habe. Die Stadt ist wirklich eine Oase in der Wüste. Die Straßen sind von Palmen gesäumt, die Sonne scheint und es ist ein herrlicher Tag zum Bummeln. Den heutigen Veterans Day ignoriere ich, ich bin nicht sicher, ob ich als Deutsche bei der Parade gern gesehen würde. Mir kommt Susannes Kommentar von vorgestern in den Sinn, Sie hat deutsche und Schweizer Staatsbürgerschaft, reist aber lieber unter schweizer Flagge... Außerdem ist hohes Polizeiaufgebot vor Ort und selbst Scharfschützen sind im Einsatz.

    Am Abend unterhalte ich mich am Tresen nett mit einem einheimischen Rentnerpaar. Von Ihnen bekomme ich den Tipp eines kostenlosen, durch die Spielbank finanzierten Konzerts von Uncle Kräcker. Ich kenne ehrlich gesagt nur einen Song (Follow me) und bin auch nicht der riesige Country Fan, bis auf einige Ausnahmen. Aber der Event ist echt cool. Es herrscht relaxte Stimmung und alle Altersklassen von 6 bis 66 sind vertreten. Neben seinen eigenen Hits spielt er auch Klassiker, so dass irgendwann einfach jeder mitsingt😀 Zum Ausklang des Abends schaue ich noch schnell im Spielkasino vorbei. Da es aber kein Roulette gibt bin ich nach 10$ Verlust an den Automaten auch wieder raus.Glück gehabt!
    Read more