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  • Day 4

    Puerto Natales

    March 14, 2020 in Chile ⋅ ☁️ 14 °C

    Am Ende der Zivilisation liegt Puerto Natales mit rund 19.000 Einwohnern an der Magellanstraße. Das Städtchen ist die nahe(st)gelegene Stadt am Nationalpark Torres del Paine und trotzdem 2h Busfahrt davon entfernt. Wir starten nach einer unruhigen Nacht mit Fenster (Scheibe trifft es eher) zur Straße. Zur frühen Stunde sind all unsere Nachbarzimmer zum Park aufgebrochen, was natürlich auch nicht weiter hilfreich war bei einem alten, mit Holzdielen ausgelegten Fussboden und dünnen Wänden.
    Nach einem guten Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und platzierten sie im Hostel, wo wir für den Nachmittag ein neues Zimmer gebucht hatten.

    Unsere Tagesaufgabe bestand darin uns auf den "W-Trek" im Torres del Paine vorzubereiten. Und Lena neue Schuhe zu kaufen. Denn ihre kurz vorm Urlaub eingetroffen Sneaker waren eher eine Qual. So ging es in Flip Flops bei 14 Grad zuerst zum Busbahnhof, wo wir uns Tickets für den 6:40Uhr Bus holten (in der früh 😵 ) und anschließend gleich den Park-Eintritt bezahlten. Das wird uns morgen einige Zeit des Anstehens ersparen, da nur diejenigen länger in den Park dürfen, die reservierte Unterkünfte oder Zeltstandorte nachweisen können. Und das war gar nicht so leicht und hat ins im Januar und Februar einige Nerven gekostet.
    Da nun die Tickets im Sack waren, ging es auf Schuh- und Essenssuche.
    Einen Großteil der Lebensmittel hatten wir bereits in Deutschland gekauft - es gibt im Nationalpark zwar Lebensmittel, diese sind aber recht teuer. Ein bisschen frisches Obst sollte ebenfalls nicht fehlen, also stellten wir uns direkt mal im größten Supermarkt des Ortes an die 20m lange Schlange an.
    In einem kleinen Lädchen wurde auch Lena fündig.
    Nach einer ausgedehnten Mittagspause in unserem Hostel konnten wir 15 uhr unser neues Zimmerchen beziehen - diesmal mit Privatbad und im Hinterhof. Ein kleines bisschen Luxus kurz vorm Marsch. 😁
    Den restlichen Nachmittag war das Equipment dran. Zuerst mieteten wir uns Zelt und Schlafsäcke bei Rental Natales und schlussendlich ISO-Matten und Kochzubehör bei uns im Wild Hostel. Die größte Herausforderung war anschließend das Packen an sich, da die Schlafsäcke gut 50% des Rucksackvolumens ausfüllen 🙄.

    Den Abschluss des Tages gab es dann im Kawesqar Restaurant mit chilenischen Spezialitäten. 5h geräuchert und über dem Feuer geröstetes Lamm fand mit "papas bravas" und etwas Gemüse den Weg auf unsren Tisch. Der Spaziergang nach dem Essen führte uns nochmals an den Stadtrand - zur lebensgroßen Statue des Stadtmaskottchens - dem Riesenfaultier. Die Knochen des Tieres hatte 1895 der deutsche Abenteurer Hermann Eberhard in einer 25km entfernten Höhle entdeckt. Das ungewöhnliche Geschöpf kam uns allerdings bekannt vor und nach kurzer Recherche wussten wir auch warum - die Knochen des vor rund 10.000 Jahren ausgestorbenen Tieres liegen nämlich im British Museum in London. Und dort hatten wir sie vor wenigen Jahren erst bestaunt.

    Morgen früh geht es also gestärkt auf die 4 Tages Wanderung durch den Torres del Paine Nationalpark. Die Wettervorhersage stimmt uns auf wechselhaftes 5 bis 15 grad ein. Wir sind vorbereitet. Denken wir zumindest. 80km vor uns und etliche Höhenmeter über uns. Das nächste Lebenszeichen gibt es frühestens Mittwoch Abend 😉
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