• Etappe 12

    31 июля 2023 г., Франция

    5:15 Uhr: Heute stehen 16 km an 1000 rauf 750 m runter. Was mir etwas bevorsteht ist der Abstieg von 750 m, weil der wieder schön steil und über ein Geröllfeld geht. Das wird eine ziemliche Plackerei. Der Rest des Tages sieht eigentlich ganz angenehm aus.

    6:20 So ein Hotelzimmer hat morgens einen riesigen Zeitvorteil: der untere Teil des Rucksacks, also Schlafsack, Iso-Matte, Zelt kann einfach drin bleiben und der Rest – es packt sich so viel angenehmer, wenn nicht alles im Dreck liegt und man einfach auch barfuß noch durch die Hütte (also das Zimmer) rennen kann – das ist einfach toll!

    (Irgendwie musste ich heute Morgen feststellen, als ich meinen Rucksack aus dem Locker holte, das von diesem ein gewisser Duft ausgeht. Nicht schön.)

    Ich habe bisher einmal zwei Rehe und einmal eine große, wilde Ziege oder ein Mufflon im Wald gesehen. Ansonsten sind die einzigen Tiere, denen man im Wald begegnet, Kühe. Mein Asterix Wissen sagte mir, dass im Wald im wesentlichen Schweine sind.

    Ich versuche heute mehr kurze Pausen zu machen. Mein Ziel ist alle 50 Minuten für 5 oder 10 Minuten zu rasten. Rucksack abnehmen, den Hüften etwas Durchblutung gönnen und den Beinen etwas Ruhe und dann erst weitergehen. Mal gucken, ob das was bringt.

    8:26 Uhr: Lustig, gerade hat einer auf meinen Gruß "Bon Jour – Moin moin" mit "neh, nur Moin" geantwortet. Ein Landsmann, aus Schleswig-Holstein, der auch die Meinung vertritt, dass "moin moin" schon sehr geschwätzig ist.

    Morgens um 9:30 Uhr auf dem GR 20: ich bin ja ohne Frühstück los gelaufen und habe dafür an einem wunderschönen Fluss ein leckeres Picknick mit (alten) Baguette, einer Tomate und Käse gehabt.

    10:08 Uhr: Wo ich gerade 500 Höhenmeter ein Kiesbett hochstopfe, fällt mir ein: Svenja hatte mich gefragt, wie man für diesen Weg trainieren könnte. Man könnte an die Küste fahren, z.B. nach Dänemark, und dort die großen Dünen hoch rennen. Genauso ätzend ist das nämlich. Man kommt kaum hoch, wenn man immer wieder etwas zurück rutscht. Außerdem ist mir noch eingefallen, dass einbeinige Kniebeugen mit 15kg Gewicht auch eine sehr gute Übung wäre.

    Auch die Küste unterhalb von Steilküsten mit den ganzen großen und kleinen Steinen würde ein sehr gutes Übungsterrain abgeben. Ich kann mich in meiner Jugend daran erinnern, dass mir es immer Spaß gemacht hat, von einem großen Steinen zum nächsten Steinen zu hüpfen. Das hilft hier teilweise auch. Man mache das ganze dann noch mit 15 Kilo auf dem Rücken.

    Glück und Neid liegt sehr eng beieinander hier. Gerade habe ich am schönsten Platz der Welt ein herrliches Frühstück eingenommen und jetzt quäle ich mich 500 Höhenmeter einen echt ätzenden Pfad – so kann man das eigentlich gar nicht nennen – hoch. Es ist irgendwie ein Geröllfeld mit vielen kleinen Steinen.

    12:55 Uhr: Der Abstieg vom Refuge (wo ich eine Cola hatte und mir eine Zigarette von einem Franzosen gedreht habe) runter ins Tal, war auf jeden Fall bergsteigen. Sehr oft musste man rückwärts gehen, um überhaupt Tritte zu finden.

    13:10 Uhr: Den Rucksack setze ich auf, wie man einem Maultier den Sattel aufsetzt. Schöner ist es ohne aber wenn er einmal drauf ist, macht er mir auch nichts mehr.

    14:28 Uhr: Jetzt gibt's noch einen schönen Spaziergang durch einen uralten Pinienwald. Vor den riesigen uralten Bäumen muss man einfach Respekt haben.

    14:25 Uhr: Irgendwann muss doch auch der krasseste Abstieg mal ein Ende haben…

    14:41 Uhr: Ich lege noch einmal eine Pause ein esse etwas Baguette mit Salami und Mousse au Chocolat. Außerdem erledige ich alle Buchungen für die Rückreise, wer weiß, ob ich in der Auberge U Vallone Emfang habe.

    15:52 Uhr: endlich angekommen.

    Eine tolle Herberge. Abends habe ich beim Essen nett mit zwei Niederländern und einer Frau in meinem Alter aus dem deutschen Teil von Belgien geplaudert. Das Essen war sehr lecker ein Gulasch mit Oliven und Pasta. Vorweg gab es Salami und hinterher Käse.

    Beim schlafengehen habe ich ein Pärchen deutsch sprechen hören und darauf hin den Mann kurz, wie ich dachte, angesprochen. Daraus wurde ein bestimmt halbstündiges Gespräch. Es stellte sich heraus, dass wir den gleichen Abi Jahrgang haben und auch ansonsten war es super interessant. So, wenn ich leider erst um 21:30 Uhr zum schlafen gekommen
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