• GR20 2.0 Nord – Süd

    July 9, 2024 in France ⋅ ☀️ 23 °C

    Beim letzten Mal bin ich nach langer Überlegung von Süden nach Norden gelaufen. Hauptthese war, dass ich mir über die Tage Kraft und Technik für den schwierigen Norden „anlaufe“.
    Positiver Nebeneffekt war, dass ich das Solarpanel auf den Rucksack schnallen konnte und die Powerbank war meistens schon geladen, wenn ich am Ziel an kam, da die Sonne die ganze Zeit auf meinen Rücken brannte.
    Tatsächlich sind meine technischen Fähigkeiten und auch meine Kräfte über die Tage gewachsen. Allerdings erfordert der Norden aus meiner Erfahrung vor allem eins: mentale Kraft, den Willen durch zu halten. Ich war von mir selbst ziemlich beeindruckt, wie Euphorie und totale Angepisstheit sich die Hand gegeben haben. So ein Wechselbad der Gefühle kannte ich an mir noch gar nicht.

    Von Norden nach Süden zu laufen, bedeutet vor allem das Schlimmste gleich zu Anfang hinter sich zu bringen. Und zwar nicht das Schlimmste im körperlichen Sinne, sondern mental. Ich finde viele Etappen einfach nur langweilig und öde. Gerade die vierte Etappe ist davon geprägt, dass es fast ausschließlich über Geröll geht – Geröll in unterschiedlichen Größen. Geröll bergauf oder bergab. Das macht einen im Kopf fertig.
    Das wissend, fände ich es schwer noch einmal von Süden nach Norden zu gehen. Wobei, wenn man die Bonifatu-Variante wählt, geht es vermutlich auch.

    Wenn es keine Waldbrandgefahr gibt, würde ich auch von Norden kommend, auf jeden Fall die Bonifatu-Variante wählen. Ich habe gerade noch von Claudia den Tipp bekommen, dass es unterwegs eine wunderbare Auberge zum Einkehren gibt.
    Und bei der vierten Etappe überlege ich, die alte Variante zu gehen. Um 17:00 Uhr soll man sich im Refuge bei einer geführten Gruppe anmelden können. Die alte Etappe ist wohl technisch aufwändiger aber dafür weniger eintönig. Hier sammle ich noch Erfahrungen/Empfehlungen.
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