• GR20: Alleine reisen oder in der Gruppe?

    28 augustus 2024, Duitsland ⋅ 🌙 25 °C

    Diese Frage hatte ich mir ja gestellt, bevor ich mich dieses Jahr mit Thomas auf den Weg gemacht habe. Und ich würde sie an die Frage „Nord-Süd“ vs. „Süd-Nord“ koppeln.

    Wenn ich noch einmal von Norden nach Süden gehe (was gar nicht so unwahrscheinlich ist) würde ich sehr stark dazu tendieren, alleine zu reisen. Ich fand es auch mal schön, zu zwei oder in der Gruppe zu gehen. Aber ich finde es auch sehr schön, alleine zu gehen. Die Einsamkeit und Stille zu genießen und in seinem eigenen „Flow“ zu gehen. Mit der Gefahr natürlich auch, dass man sich seinem eigenen Leid ergibt. Wobei ich glaube, dass, wenn man sich dessen bewusst ist, diese Gefahr gar nicht mehr so groß ist.
    Ganz wichtig ist mir aber, dass ich Abends die Möglichkeit habe, mich mit anderen auszutauschen. Dafür reicht mein Französisch leider nicht aus – ich komme sehr gut damit über die Runden aber für ein Tischgespräch taugt es nicht. Ich glaube dass die Wahrscheinlichkeit, dass man eine internationale Gruppe findet, recht hoch ist, wenn man von Norden nach Süden geht.

    Andersherum würde ich von Süden nach Norden immer mindestens zu zweit gehen. Hier würde ich, wenn ich nicht z.B. mit meiner Tochter gehe, darauf achten, dass man im Standard nicht zusammen geht, sondern nur, wenn es einen wirklichen Bedarf gibt. Die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu finden, mit dem man sehr gut zusammen gehen kann, ist ziemlich gering. Dass es ausgerechnet die Person ist, mit der man startet, ist… verschwindend gering.

    Oft hört man auch das Argument, dass es viel zu gefährlich ist, alleine zu gehen. Der GR20 ist ziemlich gut begangen. Ich würde schätzen, dass jeden Tag mindestens 100 Leute auf einer Etappe sind – zeitlich nicht gleich verteilt aber durch die vielen Leute die Doppeln oder sogar drei Etappen an einem Tag gehen, doch recht breit über den Tag verteilt. Wenn einem also etwas AUF dem Weg zustößt, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass innerhalb von 30 - 60 min jemand vorbei kommt. Die Gefahr besteht lediglich darin, das man den Weg verlässt und einem dann etwas zustößt. Und das gilt es mit der Regel, dass man den Weg einfach nie alleine verlässt, zu vermeiden.
    Wenn man sich immer vor Augen hält, dass der Weg extrem gut markiert ist, sollte das auch kein Problem sein. Sobald man feststellt, dass man keine Markierung mehr sieht – weder vor einem noch hinter einem – dreht man einfach um. Immer. Ohne Ausnahme. Dann sollte einem auch nichts außerhalb des Weges passieren.
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