• Ma: Boston, Harvard

    16 februari, Verenigde Staten ⋅ 🌧 1 °C

    Heute war das Wetter eine Katastrophe: Es lagen überall Schneberge und dann fing es an zu regnen. Da das Wasser nicht so richtig in die Kanalisation abfloß, bildeten sich überall auf Straßen und Bürgersteigen tiefe Pfützen :-(
    Zuerst, ging es nach Beacon Hill, einem Nobelstadtteil (obwohl auf der Nordseite schon früh freie Schwarze siedelten). Jetzt muss ich allerdings meine Aussage von gestern korrigieren: Obwohl man die Spitze zum Auffüllen des Schwemmlandes verwendet hatte, blieb trotzdem noch genug Hügel übrig. Eswurde auch in einer Gedenktafel an eine Quakermärtyrerin erinnert: Boston war ja in Hand der Puritaner und die Quaker galten als Abtrünnige und wurden ins Gefängnis geworfen oder aufgehängt.
    Danach ging es nach Harvard zu Campustour. Die fand allerdings größtenteils draußen statt, und bei dem Wetter war ich ehrlich gesagt froh, als die Tour zu Ende war.
    Harvard und Yale sind ja traditionelle Konkurrenten. Zu den Absolventen von Harvard gehören Obama, sowie Bill Gates und Marc Zuckerberg als Ehrenabsolventen. Will heißen: beide haben dort mal studiert, aber keinen Abschluss gemacht. Auf der Tour erfuhr man wieder einige Details und Anekdoten. Z.B. sei man Stolz, dass man mit seinen Gebäuden kein höheres Alter vortäusche. Das soll wohl eine Spitze gegen Yale sein, wo der Campus ja in vielen Teilen aus Neogotik aus dem 19. Jh. besteht. Man erfuhr auch etwas über das Denkmal von John Harvard mit der Titel "John Harvard Founder 1638", das drei Lügen enthält: John Harvard war nicht der Gründer, die Gründung fand nicht 1638 statt, und die Statue stellt nicht John Harvard dar. Noch eine lustige Anekdote: Es gab in Harvard zwei Stirezeitschriften, die sich bekriegten. Einmal gelang es dem Chefredakteur der einen Zeitschrift, zwei Figuren am Eingang der anderren Zeitschrift abzumontieren und diese einemPolitiker aus der Sowjetunion, der sich gerade auf Besuch befand, zu schenken, womit sie natürlich auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Der andere Chefredakteur sann auf Rache und wollte den Chefstuhl des ersteren stehlen. Der bekam allerdings einen Tip und bestellte die Harvard Polizei für den geplanten Termin. Das bekam der letztere wieder mit und der alarmierte die Cambridge Polizei, mit der Information, dass die Diebe sich als Harvard Polizisten verkleidet hätten.Am Diebstahlstermin trafen beide Polizeieinheiten ein und versuchten sich gegenseitig zu verhaften. In dem Chaos gelang dem Redakteur dann, in Seelenruhe den Stuhl zu rauben :-)
    Nachdem die Führerin unsere Gruppe also 1,5h durch Schnee- und Regenmatsch geführt hatte, hatte ich keine Lust mehr, irgendwo draußen herumzulaufen. Ich habe mir dann neben dem Kunstmuseum noch mal in ein anthropologisches, ein Naturkunde-, ein Vorderorient- und ein wissenschaftliches Instrumentenmuseum angesehen. Zum Teil aber wirklich nur mal durchgerast. Kunstmuseum hatte man auch relativ viele Deutsche Kunst, im wissenschaftlichen Instrumentenmuseum waren die Linsen eines Teleskops zu sehen, mit dem derr Südsternhimmel durchmustert wurde und auf Grund dessen Daten Henrietta Leavitt zum ersten Male Galaxien außerhalb der Milchstraße entdeckte. Außerdem noch ein Bedienterminal eines Zyklotrons mit dem von 1948 bis 2003 gearbeitet wurde. Ganz links seiht man noch die Schalthebel von 1948, nach links werden die Elemente immer moderner, bis schließlich ganz rechts ein Apple Computer steht.
    Auf der Rückfahrt bin ich noch mal über den Campus einer zweiten bekannten Bostoner Uni, des MIT, gegangen, habe da aber wirklich nur Fotos gemacht.
    Meer informatie