• Kurviger

    14. Juni in Kroatien ⋅ ☀️ 29 °C

    Von Mostar zu unserem Auto und Anhänger in Kroatien fahren wir Strasse. Wir navigieren mit der App Kurviger. Diese ist speziell für Motorradfahrer gemacht und errechnet die kurvigste Route. Vereinzelt führt sie uns auch wieder auf Schotter.

    Zur Mittagszeit fahren wir eine schmale Gebirgsstrasse entlang. Es hat über 30 Grad und es gibt nichts, was Schatten spendet. Zisi müsste mal. Aber nirgends gibt es ein Restaurant. Und die Zahl der totgefahrenen Schlangen auf der Strasse lässt sie vor einem Gang ins Gebüsch zurückschrecken. Aber irgendwann hält sie es nicht mehr aus und meint, jetzt müsse sie trotz allem anhalten. In dem Moment stehen wir vor der bosnisch-kroatischen Grenze.

    Die Grenzer auf beiden Seiten stehen bestimmt kurz vor der Rente. Viel Verkehr herrscht hier oben jedenfalls nicht. Sie freuen sich sogar über etwas Abwechslung. Und das, obwohl wir die bosnischen Kollegen offensichtlich beim Kaffeetrinken gestört haben. Beide Grenzer kontrollieren kurz unsere Dokumente und wünschen uns auf Deutsch eine gute Weiterfahrt. Das nennen wir mal Service!

    Als wir kurz nach der Grenze endlich in einem kroatischen Dorf mit Gaststätte ankommen, kann Zisi endlich auf Toilette. Wir geniessen Kaffee (unseren zweiten heute) und Erfrischungsgetränke. Nur zu essen gibt es dort nichts und wir haben bis auf den Schokopudding heute früh noch nichts Festes im Magen. Doch wie der Zufall so spielt, findet im Dorf gerade ein Fussballturnier statt (ja, bei über 30 Grad!). Und wo Fussball ist, ist ein Grill nicht weit. Für 10 Euro (endlich wieder Euro) bekommen wir zwei Cevapcici-Döner, die wir im Schatten eines Baumes verschlingen.

    Wir regulieren die «Kurvigkeit» der Kurviger-Route etwas nach unten. Denn uns wird schon schlecht von den vielen Serpentinen. Und der Cevapcici-Döner soll schliesslich bleiben, wo er ist. Nun bekommen wir nur noch Landstrassen mit lang gezogenen Kurven. Wir fühlen uns wie auf einer Rennstrecke und müssen uns etwas zügeln.

    Ganz zu unserer Freude kennt Kurviger aber selbst bei dieser Einstellung noch ein paar Schotter-Pisten und führt uns dorthin. Zumindest der Vorausfahrende hat Freude. Denn der Staub, den er aufwirbelt, bleibt noch lange in der Luft. Der hintere Fahrer benötigt viel Geduld, bis die Sicht wieder frei ist. Oder er frisst eben Staub. 😝

    Am Abend kommen wir in Gospić an, wo wir heute übernachten werden. Morgen sind es noch drei Stunden bis zum Campingplatz in Lokve, wo unser Hänger und das Auto stehen.
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