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  • Day 223

    Roatán, Islas de la Bahía, Honduras

    August 8, 2023 in Honduras ⋅ 🌬 30 °C

    Der Abschied von Utila und dem unbeschwerten karibischen Vibe fiel schwer und doch hatte ich mich dazu durchgerungen, die Insel nach 6 Tagen zu verlassen. Mein nächstes Ziel war die Nachbarinsel Roatán. Auch sie gehört zu den Islas de la Bahía. Als Teil des riesigen mesoamerikanischen Riffs ist sie für ihre Strände, Tauchplätze und Meeresbewohner bekannt. Im Südwesten befindet sich der Touristenspot West End und der lebhafte West Bay Beach mit einem Korallenriff in der Nähe des Ufers. Kreuzfahrtschiffe halten mehrmals wöchentlich in der Hauptstadt Coxen Hole und in der unweit entfernten Mahogany Bay. Weiter östlich liegen kleinere Dörfer, darunter das Garifuna-Dorf Punta Gorda.

    Ich nahm die Fähre um 10.20 Uhr ab Utila und kam nach einer etwa 2 stündigen Überfahrt in Roatáns Fährhafen an. Ich hatte schon im Voraus gehört, dass es auf der Insel teuer sei und das war es definitiv. Ein Taxifahrer bot mir für USD 30 die halbstündige Fahrt nach West End an, was ich erst einmal ablehnte und ein Stück weiter in Richtung Hauptstraße lief. Dort gabelte mich dann ein anderer Chauffeur auf, den ich auf USD 15 herunterhandeln konnte. Das Gleiche zahlte ich nochmals ein paar Tage später für den Rückweg von West End zum Hafen. Ich vermisste mein Auto ;-). In Roatán gibt es neben dem motorisierten Verkehr auch einen internationalen Flughafen.

    Mein Taxifahrer setzte mich also in der Nähe meines Airbnbs ab, welches sich in einer Seitenstraße sehr zentral im quirligen West End befindet. Es war keine besonders schöne Unterkunft, aber für 3 Tage ließ es sich aushalten. Auf der Insel war es sehr heiss und die beiden Ventilatoren reichten in dem Holzhaus eigentlich nicht aus, doch ich arrangierte mich mit dem, was mir zur Verfügung stand. Nach dem Check-In im „Lotus Guesthouse“ packte ich erst einmal in Ruhe meine Sachen aus. Einige meiner Kleidungsstücke hatten auf Utila einen unangenehmen Geruch angenommen, der sich dort nicht auswaschen ließ, allerdings verflog er hier auf der Insel wieder. Nachdem ich mich von der welligen Überfahrt erholt hatte, lief ich die paar Meter hinunter an die Promenade, wo sich Restaurants, Cafés, Shops und Tauchgeschäfte aneinanderreihten. Ich wollte einen guten Diveshop finden, mit dem ich am nächsten Tag raus konnte. Bei den „Splash Inn Divers,“ die sich gerade um die Ecke meines Airbnbs befanden, wurde ich fündig. Ich konnte aber erst am übernächsten Tag mit aufs Boot, da ich unbedingt am Schiffswrack tauchen wollte, was sie nur jeden zweiten Tag ansteuern und sie waren ausgerechnet heute dort. Da es ein Tieftauchgang auf 30m ist, benötigt man dazu zudem die entsprechende Qualifikation. Ich trug mich also bei Splash Inn Divers für 2 Tauchgänge am Donnerstag um 9 Uhr morgens und um 11 Uhr vormittags ein. Den Abend der Ankunft ließ ich ruhig ausklingen. Das Abendessen konnte ich auslassen, da ich am Nachmittag in einem auf amerikanische Touristen zugeschnittenen Burger- und Sandwichlokal war. Ich war voll bis oben hin.

    Am Mittwochmorgen joggte ich an der Promenade von West End entlang, was bei 28 Grad um 6 Uhr in der Früh recht kräftezehrend war. Es kühlte kaum ab, aber ab dem Nachmittag wehte zumindest immer ein Lüftchen. Nach einem guten Frühstück machte ich mich für einen Streifzug durch West End startklar. Mir gefiel es hier gut, aber Roatán hatte wenig von dem karibischen Vibe, den Utila versprühte. Die Insel war in meinen Augen eher auf gut betuchte Amerikaner ausgelegt, die Geld in den Lokalitäten ließen und mehrere Tauchgänge täglich machten. Dazu kamen die Kreuzfahrttouristen, die die traumhaften Strände überrollten und kaum Geld ausgaben. Mit ihnen fuhr man eher ein Negativgeschäft ein. Am späten Abend kam ich an diesem Mittwoch noch in einem Restaurant vorbei, welches von einer Costa Ricanerin betrieben wurde und ich aß das erste Mal Gallo Pinto (Rice and Beans) auf meiner Reise. Es war nicht schlecht, aber viel zu ölig. Und wieder war ich voll bis oben hin.

    Am Donnerstagmorgen kam ich um 8.30 Uhr bei Splash Inn Divers an, um meine Tauchausrüstung zu bekommen. Wir waren eine kleine Gruppe von 5 Tauchern, die an diesem Tag mit dem Divemaster Sterling für beide Tauchgänge unter Wasser waren. Auf dem Boot stellte ich fest, dass meine Taucherbrille ein kleines Loch hatte. Zum Glück war das noch vor dem Tauchgang, denn eine ähnliche Erfahrung wie auf Utila wollte ich nicht ein zweites Mal machen. Das Tauchen am Schiffswrack war wunderschön, aber es war nicht Ohne. Einmal sind wir sogar durch eine Luke hindurch steil nach oben aufgetaucht. Nachdem wir das Wrack hinter uns gelassen hatten, ging es bei ziemlich starker Strömung noch durchs Riff. Sterling hatte einen guten Fokus auf die Gruppe und sorgte für die nötige Sicherheit unter Wasser. Um 11 Uhr fuhren wir für einen zweiten Tauchgang nach West Bay. Dieser war um einiges entspannter. Wir tauchten etwa 1 Stunde am Riff entlang. Zu sehen gab es viel, wie z.Bsp. verschiedene karibische Rifffische, Schildkröten, es schwebten 6 gefleckte Adlerrochen vorüber und das wunderschöne Korallenriff selber war eine Attraktion. Bei der heutigen klaren Sicht wirkte es magisch. Zurück im Tauchshop füllte ich noch mein Dive-Log-Buch aus, ließ es von Sterling signieren und bezahlte insgesamt USD 107 für die beiden Fun Dives. Es war etwas teurer als auf Utila, aber jeden Cent wert. Die Unterwasserwelt hat mich auf Roatán mehr in den Bann gezogen, als die auf der Nachbarinsel.
    Nachdem ich einen kurzen Abstecher ins AirBnb gemacht hatte, um das Salzwasser abzuwaschen, machte ich mich noch einmal auf zum Strand. Der Sonnenuntergang war auch an diesem Abend wunderschön. Ich überlegte einen Moment, meinen Aufenthalt auf der Insel zu verlängern, entschied mich dann aber dagegen.

    Am Freitagmorgen holte mich mein Taxi wie vereinbart um 6 Uhr morgens an der Promenade ab und brachte mich zur Fähre. Ich kaufte das Ticket, für welches ich L850 (€32) zahlte. Das Schiff legte pünktlich um 7 Uhr ab und erreichte den Hafen in La Ceiba um 8.45 Uhr. Bis ich mein Gepäck hatte, war es 9 Uhr. Mein Shuttle vom Hotel „Las Hamacas“ stand pünktlich zur Abholung bereit und brachte mich zu dem Ort, an dem ich vor 10 Tagen den Isuzu abgestellt hatte. Er stand noch.
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