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  • Day 241

    San juan del Sur

    August 26, 2023 in Nicaragua ⋅ ⛅ 31 °C

    Im Pachamama Hostel traf ich auf alte Bekannte an der Rezeption. Mit Lukas war ich während der vergangenen 2 Jahre sporadisch im Kontakt und so reservierte ich auch mein Privatzimmer via WhatsApp bei ihm. Da ich nun schon zum dritten Mal in diesem Hostel war, bekam ich es für USD 27 pro Nacht, was in SJDS ein faires Angebot ist. Lukas durfte mich für 4 Nächte ein buchen. Warum es letztendlich 5 wurden, berichte ich später noch. An diesem Samstag ging es im Hostel verhältnismäßig ruhig zu. Da San Juan eine Backpacker-
    Partydestination ist, erwartete ich mehr Trubel. Aber vielleicht war ich auch zu müde, um das was wirklich abging, richtig wahrzunehmen. Ich ging früh schlafen. Die Hitze im Zimmer war gewöhnungsbedürftig. Mit 3 Ventilatoren ließ es sich aber geradeso aushalten.

    Der Sonntag war nun der eigentliche Partytag und nannte sich „Sunday Funday.“ Als ich 2021 in SJDS war, fand dieser nicht statt, da kurz nach der Pandemie solche Events auf Eis gelegt waren. Mir wurde erzählt, dass vor den Protesten gegen Ortega im Jahre 2018 der Sunday Funday das Event schlechthin in San Juan del Sur war. Anhand von YouTube Videos konnte ich mir ein Bild davon machen und es entsprach der Wahrheit. Im Pachamama Hostel sollte also heute um 12 Uhr mittags der Startschuss fallen. Bereits ab 11 Uhr strömten zahlreiche Backpacker heran, um ihre Eintrittstickets zu kaufen. Für USD 30 bekam man ein T-Shirt mit Sunday-Funday-Aufdruck und hatte Zugang zu verschiedenen Lokalitäten. Die Getränke waren nicht im Preis inkludiert. Im Pachamama ging der Spaß am Mittag los und dauerte bis 3 Uhr nachmittags an. Danach hieß es für die Partyhungrigen in eine andere Lokalität weiterzuziehen. Ich hatte an diesem Vormittag einen VideoCall mit meinem Untermieter Moritz, der kurz vor dem Auszug aus der Wohnung stand und entschied mich anschließend an den Playa Madera zu fahren, um von dort zu Fuß zum Majagual Beach weiterzugehen. Gesagt - getan. Ich genoss es, ein paar Stunden raus aus der Stadt zu sein und kehrte erst gegen Abend wieder zurück. Da ich schon wieder auf sehr schlechten Straßen fuhr und die Unterbodengeräusche immer schlimmer wurden, entschied ich mich, schnellstmöglich einen Mechaniker aufzusuchen, denn alles was ich vor dem Hochpreisland Costa Rica noch erledigen konnte, wollte ich in die Hand nehmen. Doch nicht mehr an diesem Sonntagabend ;-).

    Am Montagmorgen ging ich gegen 5.30 Uhr erst einmal joggen. Es war zwar auch um diese Uhrzeit schon recht heiß (es kühlte eigentlich nicht ab) und die Luftfeuchtigkeit extrem hoch, doch die Laufstrecke war super und das wollte ich ausnutzen. Seit dem Unwetter in Popoyo hatte ich die sportliche Betätigung etwas schleifen lassen. Nach einem reichhaltigen Frühstück und einer Ruhephase entschied ich mich zu späterer Tageszeit, an den Playa Hermosa zu fahren. Nach meiner Ankunft dort, zog sich der Himmel bereits wieder zu und es sah nach Regen aus, so dass der Strand und das Wasser nicht wirklich einladend waren. Ich entschied mich für einen ausgedehnten Strandspaziergang und wollte später noch beim Mechaniker vorbeifahren. Carlos Werkstatt befindet sich direkt an der Straße nahe des Ortsausgangs von SJDS. Er machte zuerst eine Probefahrt mit dem Isuzu, um die Geräusche zu lokalisieren und nahm anschließend in der Werkstatt die vorderen Räder ab. Das Ergebnis war, dass die Kugelgelenke erneuert und Gummidichtungen einer speziellen Waschung unterzogen werden sollten. Da mir Carlos dringend riet, die Kugelgelenke zu wechseln, wenn ich nicht in den nächsten Tagen liegenbleiben wolle, stimmte ich zu und ließ ihm den Isuzu und eine Anzahlung für die Ersatzteile da. Ich ging zu Fuß zurück zum Pachamama und lernte mich mal wieder in Geduld zu üben.

    Carlos bestellte mich für den Dienstagnachmittag. Für mich bedeutete das, dass ich am Vormittag Zeit hatte, mit meiner Reisebekannten Sylvia einen VideoCall zu machen. Sie arbeitete lange Zeit als Personalchefin und wollte mich bezüglich Vorstellungsgesprächen coachen, was sehr hilfreich war. Danke Sylvia 🙏 . Der Isuzu war gegen 16 Uhr endlich abholbereit und Carlos bot mir an, noch bei einem potentiellen Kaufinteressenten für den Wagen vorbeizuschauen. Ich wollte ihn zwar erst in Costa Rica verkaufen, war aber am Angebot des Chicos interessiert. Wir fuhren hin, beratschlagten eine Weile und wollten wieder losfahren, was allerdings nicht möglich war, denn das Auto sprang nicht mehr an. Der Chico half uns, indem er mit seiner Batterie überbrückte und so konnten wir den Wagen zumindest wieder bis zu Carlos‘ Werkstatt fahren. Es dunkelte langsam ein und die Vermutung, dass die Lichtmaschine kaputt sei, sollte bis zum nächsten Morgen im Raum stehen bleiben. Ich war erst einmal perplex, denn ich hatte ja erst vor wenigen Monaten in Mexiko eine Neue einbauen lassen. Ich konnte an diesem Abend nichts mehr ausrichten, bezahlte den Jungs noch ein Getränk und stiefelte genervt ins Pachamama zurück.

    Am Mittwoch informierte mich Carlos, dass ein Mechaniker, der seine Werkstatt in der Nähe von Rivas hatte, die Lichtmaschine reparieren würde. Das war schonmal beruhigend, denn es war günstiger, als sie komplett zu erneuern. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich in den vergangenen Tagen nichts anderes gemacht hatte, als zum Geldautomaten zu spazieren. Ich war 2x am Strand, einige Male shoppen, was in SJDS wunderbar geht und 1x fotografieren. Sonst hing ich eigentlich nur in Carlos Werkstatt herum und verbrachte Zeit damit, zu warten. Das Auto wurde am Nachmittag schliesslich fertig und ich hoffte inständig, dass es nun gut sein würde und ich die letzten 4 Wochen meines Langzeiturlaubs einfach mal genießen könne. Wetten dass ??? …
    es anders kam.

    In der Samara Palm Lodge in Costa Rica konnte ich Bescheid geben, dass ich mit eintägiger Verspätung am Donnerstag, den 31.8. ankommen würde. Ich fuhr am frühen Morgen die 43 km an die Grenze nach Peñas Blancas, wo es hektisch zu und her ging und ich Geduld bei der Ausfuhr des Isuzus aus Nicaragua aufbringen musste. Bei der Einfuhr nach Costa Rica bekam ich dann nicht das übliche 90-Tage-Visa, sondern nur 60 und demzufolge auch nur die gleiche Anzahl an Tagen auf das TIP (Temporary Import Permit) fürs Auto. Es hätte besser laufen können, aber ich nahm es, wie es kam.
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